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# taz.de -- Honorarkräfte an VHS und Musikschule: Etwas weniger prekär
> Die Bezahlung der Honorarkräfte an VHS und Musikschule ist trotz
> minimaler Erhöhungen weiter schlecht. Um bessere Arbeitsbedingungen ging
> es in der Kulturdeputation.
Bild: Nicht im Bild und auch nicht bezahlt: Die Vor- und Nachbereitung des Unte…
BREMEN taz | Die Lage der rund 900 DozentInnen der Volkshochschule sowie
der rund 90 Honorarkräfte der Musikschule soll etwas weniger prekär werden:
In der Kulturdeputation ging es gestern unter anderem um einen Antrag der
Linken in der Stadtbürgerschaft aus dem Juni letzten Jahres, auf den die
Kulturbehörde nun reagiert hat.
So heißt es in der Vorlage zur Deputation, die Kulturbehörde stehe „dem
Anliegen, die wirtschaftliche Lage der Honorarkräfte zu verbessern, positiv
gegenüber“. Erste Verbesserungen seien auch schon umgesetzt worden: So sind
die Honorare der Volkshochschule seit 2016 von 19 auf 23 Euro pro
Unterrichtsstunde gestiegen, die der Musikschule seit 2017 von 20 auf 24
Euro.
Es gibt auch schon Planungen für die Zeit ab 2020, wenn die Neuregelung des
Länderfinanzausgleichs Bremens die finanzielle Lage entspannen soll. Dann
sollen die Honorarkräfte der Volkshochschule eine weitere Erhöhung des
Stundensatzes auf 25 Euro erhalten und dieser schrittweise weiter erhöht
werden. Auch Zuschüsse zu Renten- und Krankenversicherungsbeiträgen sowie
Urlaubsentgelt sollen für „arbeitnehmerähnliche Beschäftigte“ gezahlt
werden.
Für die Musikschule hat die Kulturbehörde ab 2019 ebenfalls Pläne: Sie soll
ihre Rechtsform ändern. Aus dem jetzigen Eigenbetrieb der Stadtgemeinde
Bremen soll dann eine sogenannte „nachgeordnete Dienststelle“ werden. Das
ermöglicht wiederum die Festanstellung aller Musikschullehrkräfte ab dem
Jahr 2020. Ob schon vor der Festanstellung die Honorare erhöht werden
können, sei erst Ende 2018 absehbar – die Erhöhungen sind von der
wirtschaftlichen Situation der Musikschule abhängig.
Eine Absage erteilte die Kulturbehörde dem Antrag der Linken, die
Erhöhungen bereits im Haushalt der Jahre 2018/19 zu berücksichtigen. Das
sei in Anbetracht des einzuhaltenden Konsolidierungspfades nicht möglich
gewesen.
Die Linke begrüßt unterdessen die Aussicht auf feste Stellen an der
Musikschule und fordert nun gleiches auch für die DozentInnen der
Volkshochschule: „Auch an der VHS gibt es Honorarkräfte mit einer
arbeitnehmerähnlichen Beschäftigung“, sagt die kulturpolitische Sprecherin
der Linken-Fraktion Miriam Strunge. Auch diese Personengruppe müsse nun
einen sicheren Arbeitsplatz angeboten bekommen. „Einen erkennbaren
Unterschied zur Situation an den Musikschulen gibt es für uns nicht.“
Kritik übt Strunge auch an der Höhe der jetzt von der Kulturbehörde
vorgeschlagenen Honorare: „Das aktuelle Mindesthonorar von 23 Euro ist zu
niedrig.“ In diesem Betrag sei auch die Vor- und Nachbereitungszeit
inbegriffen, zudem müssten davon auch noch Sozialversicherungsbeiträge
abgeführt werden. „Bei steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten werden
die Honorarkräfte weiter abgehängt“, sagte sie.
Die Linke fordert nun eine sofortige Erhöhung der Honorare, die bis zum
Jahr 2020 mindestens 30 Euro erreicht haben sollten. „Uns fehlen außerdem
verbindliche Regelungen zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und zum
Urlaubsgeld für alle freien Kräfte“, sagte Strunge. „Hier ist noch deutli…
Luft nach oben.“
Unterstützt von der Linken hatten die Betroffenen bereits im November unter
dem Motto „Fair statt prekär“ gegen ihre schlechten Arbeitsbedingungen
protestiert.
18 Apr 2018
## AUTOREN
Karolina Meyer-Schilf
## TAGS
Honorarkräfte
Musikschulen
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Arbeit in Serie
Honorarkräfte
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