# taz.de -- Berlins Flughafenchef im Gespräch: „Das Monster ist gezähmt“ | |
> Engelbert Lütke Daldrup hat den härtesten Job Deutschlands: Er soll den | |
> Pannenairport BER endlich an den Start bringen. Aber wie soll das gehen? | |
Bild: „Was an Problemen 2011 und 2012 entstanden ist, war 2009 noch nicht abs… | |
taz: Herr Lütke Daldrup, müssen wir mit Ihnen über | |
CSU-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer reden? | |
Engelbert Lütke Daldrup: Na ja … (überlegt) Ich kenne ihn schon länger. | |
Auch mit solchen Aussagen? Am vergangenen Wochenende hat er in einem | |
Interview von der Gefahr gefaselt, dass Berlin, wenn Tegel nicht offen | |
bleibe, Ende 2019 gar keinen funktionierenden Flughafen mehr besitzen | |
könnte. | |
Ich habe mich ein bisschen gewundert über seine Aussagen, das will ich ganz | |
offen sagen. Ich war bis Ende 2009 beamteter Staatssekretär im | |
Bundesverkehrsministerium; da kam er gerade in dieses Ministerium. Er kennt | |
also die Materie. Und stellen Sie sich mal vor, in Frankreich oder | |
Großbritannien würde sich der nationale Verkehrsminister so kritisch über | |
den Hauptstadtflughafen äußern, den er noch gar nicht besucht hat! | |
Sie waren nur überrascht von Scheuers Aussagen, nicht mehr? | |
Ich glaube, wir werden darüber sehr schnell ins Gespräch kommen. Der Bund – | |
und für den Bund das Verkehrsministerium – nimmt ja seit Jahren die | |
Gesellschafterfunktion für den Flughafen wahr. Das Haus ist also gut | |
informiert und weiß genau, wo wir stehen. | |
Wo denn? | |
Wir werden den BER im Oktober 2020 eröffnen. Dieser Termin ist verlässlich, | |
das weiß auch der Bund. Bis dahin werden wir die beiden anderen bestehenden | |
Flughäfen Tegel und Schönefeld weiterbetreiben, Schönefeld bis Ende 2025. | |
Ärgert Sie ein Querschläger wie Scheuer? | |
Manches in der Politik ist auch Folklore. Insofern finde ich das nicht | |
ärgerlich. Es gehört ein bisschen zum Metier dazu, dass nicht jede Äußerung | |
auf die Waagschale gelegt werden muss. | |
Sie glauben also, Scheuer weiß es besser und spricht so nur aus politischen | |
Kalkül? | |
Ich kann das nicht bewerten. Wir haben uns nach seiner Amtsernennung kurz | |
ausgetauscht und Gespräche verabredet. | |
Wann werden Sie ihn treffen? | |
Das steht noch nicht fest. Ziemlich bald. | |
Nicht nur der Bundesverkehrsminister, auch die Lufthansa hat vor Kurzem | |
quergeschossen. Deren Vorstand Thorsten Dirks [1][prophezeite einen Abriss] | |
des BER, anders sei die Baustelle nicht in den Griff zu bekommen. Haben Sie | |
die Sache mit ihm auch schon geklärt? | |
Ich habe unmittelbar danach mit Vorstandschef Carsten Spohr gesprochen. Er | |
hat klargestellt, dass die Lufthansa keineswegs davon ausgeht, dass die | |
BER-Baustelle abgerissen werden müsse, sondern dass man ein großes | |
Interesse habe, dass der Flughafen 2020 an den Start geht. Beide wollen | |
sich jetzt mal den BER anschauen. | |
Die sagen so was, ohne vor Ort gewesen zu sein? | |
Herr Dirks kommt Ende Mai, Carsten Spohr im Sommer. Da können wir noch mal | |
sehr konkret den Fortschritt der Bauarbeiten erläutern. | |
Hätten Sie die Lufthansa-Chefs nicht schon vorher mal einladen können oder | |
sogar sollen? Offenbar haben die ja keine Ahnung. | |
Mit der Lufthansa und anderen Airlines reden wir oft. Es gibt zudem | |
halbjährliche, sehr intensive Konsultationen mit den Airlines. Die sind | |
also gut informiert. | |
Auch bei den Lufthansa-Äußerungen geht es also um Politik in eigener Sache, | |
nicht um kenntnisreiche Einwürfe? | |
Ich kann das nicht bewerten. Herr Dirks selbst sprach ja von überspitzten | |
Äußerungen. Damit hat sich das Thema für mich erledigt. | |
Wir gehen mal davon aus, dass Sie als solider BER-Chef die Kosten für einen | |
Abriss selbst durchgerechnet haben. Was würde das denn kosten und bringen? | |
Ich habe nicht ohne Grund gesagt, dass ein Abriss Unsinn ist. Er wäre auch | |
2012, nach der ersten abrupten Absage der Eröffnung, Unsinn gewesen. Die | |
Grundstruktur des Gebäudes ist solide, man würde eine Investition von über | |
2,5 Milliarden Euro schlicht wegwerfen. Inzwischen haben wir die – bei | |
einem Flughafen sehr komplexen – haustechnischen Anlagen komplett umgebaut | |
und erneuert; wir haben nach 2012 mehr investiert, als dort vorher | |
investiert worden war. Die Entrauchungsanlage wurde komplett umgebaut, die | |
Sprinkleranlagen wurden verdoppelt, die Kabeltrassen erneuert. Jetzt geht | |
es vor allem um Mängelbeseitigung. | |
Das heißt? | |
Da wird manchmal ein Plastikdübel gegen einen aus Metall ausgetauscht, oder | |
an einer Kabeltrassenaufhängung ein weiterer Arm ergänzt. Also sehr viele | |
kleine Themen, damit wir am Ende eine ordnungsgemäß wirksame und | |
betriebsbereite Anlage in jedem Punkt haben. | |
Sie haben 2012 erwähnt – damals wurde die Eröffnung nur vier Wochen vor | |
Termin abgesagt. Der Flughafen hätte gar nicht funktioniert, oder? | |
Er wäre jedenfalls in keinster Weise den baurechtlichen Standards der | |
Bundesrepublik Deutschland entsprechend gewesen. Man hatte selbst 2014 | |
nicht alle nötigen Baugenehmigungen zusammen. Ich will aber nicht | |
ausschließen, dass in einem anderen Teil der Welt dieser Flughafen | |
vielleicht eröffnet worden wäre. | |
Haben Sie mal mit dem damaligen Aufsichtsratschef und Regierenden | |
Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) über die Lage damals gesprochen? | |
Wir haben oft miteinander gesprochen, ich war ja bis 2009 auch vier Jahre | |
zusammen mit ihm im Aufsichtsrat – allerdings als Vertreter des Bundes und | |
bevor die Probleme so gravierend waren. Die Situation ist damals nicht so | |
eingeschätzt worden, wie sie sich am Ende dargestellt hat. | |
Sie konnten bis 2009, als Staatssekretär und Vertreter des Bundes, auch | |
nicht abschätzen, auf welches Chaos Sie da zulaufen? | |
Was an Problemen 2011 und 2012 entstanden ist, war zu dem Zeitpunkt noch | |
nicht absehbar. | |
Obwohl Sie sagen, dass damals nicht nach bundesrepublikanischem Standard | |
gebaut wurde! | |
Das ist falsch. Die Baustelle hat darunter gelitten, dass es sehr viele | |
Änderungen im Planungs- und Bauprozess gegeben hat. Es gab Planungsprobleme | |
und Fehlleistungen von ausführenden Firmen. Das war eine Verkettung von | |
sehr vielen Tatbeständen, dazu gab es einen zu großen Zeitdruck, der 2011 | |
zu einer ersten Verschiebung der Eröffnung geführt hat. Schon damals aber | |
hätte man sich deutlich mehr Zeit nehmen müssen, um sicher zum Ergebnis zu | |
kommen. Und natürlich war auch die Entscheidung, ohne Generalunternehmer zu | |
bauen, bei der damals relativ schwachen Bauherrenorganisation ein sehr | |
gewagtes Unterfangen. | |
Haben Sie denn nun den langjährigen Aufsichtsratchef Klaus Wowereit mal | |
gefragt, wie es dazu kommen konnte? | |
Wir haben darüber keine große Exegese betrieben. | |
Kommen wir zurück zur Lage des BER in der Gegenwart. Kann man auf der | |
Baustelle, wenn man nicht richtig tief in der Materie steckt, überhaupt | |
erkennen, wie der Stand ist? | |
Für einen Laien ist das sicherlich nicht mit bloßem Auge erkennbar. Klar | |
ist: Wenn man den BER betritt, sieht man, dass der Flughafen bis auf die | |
geöffneten Decken im Grunde genommen fertig aussieht. Sie werden dort auch | |
heute noch Bauarbeiter treffen, die aber nicht mehr mit dem eigentlichen | |
Bauen beschäftigt sind. Sondern damit, Mängel abzuarbeiten, die durch | |
Sachverständige festgestellt wurden. Sie werden Sachverständige finden: | |
etwa 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des TÜV sind auf der Baustelle, | |
die die einzelnen Segmente und Anlagen testen. Wir haben es mit 786 Anlagen | |
zu tun, die alle einzeln geprüft werden müssen. | |
Warum geht es dann noch so lange, bis der BER eröffnet werden könnte? | |
Diese Prüfungen sind langwierig und werden sehr gründlich vorgenommen. Und | |
danach müssen wir ein Programm starten, um den Flughafen operativ in | |
Betrieb zu nehmen. Wir haben dafür genügend Zeit eingeplant, übrigens auch | |
für die Bauabnahme durch die Behörden. | |
Wie viel Leute arbeiten an einem Werktag wie heute auf der Baustelle? | |
300 bis 400 Personen. Vom Oberbauleiter bis zum Ingenieur. Dazu sehr viele | |
gewerbliche Arbeitnehmer. | |
Das heißt? | |
Mitarbeiter der großen Firmen. ROM, Siemens, Bosch, T-Systems, | |
Hochbaufirmen. Etwa 30 verschiedene Unternehmen sind hier tätig. Plus | |
Objektüberwacher, die die Arbeitsvorbereitung machen und die Kontrollen, | |
auch was Termine angeht. | |
Wie oft sind Sie auf der Baustelle? | |
Alle paar Tage. | |
Sie haben vor einiger Zeit angekündigt, mit den großen Unternehmen | |
Pauschalverträge abschließen zu wollen. Hat das geklappt? | |
Wir sind damit intensiv beschäftigt. Denn auch die beteiligten Firmen wie | |
Siemens und Bosch, aber auch ROM und Caverion stehen unter enorm hohem | |
internationalem Wettbewerbsdruck. Mit der Firma Caverion haben wir bereits | |
seit Ende letzten Jahres eine finale Regelung. Das hat sich sehr bewährt, | |
der Fortschritt auf der Baustelle in diesem Gewerk ist sehr positiv. | |
Gleiches verhandeln wir mit anderen Firmen. Im Fall von Bosch gehe ich | |
davon aus, dass wir in wenigen Wochen zu Lösungen kommen. | |
Welchen Vorteil hat diese Pauschalierung? | |
Wir haben ein klares Interesse daran, dass wir terminliche Verabredungen | |
vertraglich fixieren, und daran, dass auch Termine mit Bonus- und | |
Malus-Regelungen versehen werden: Wenn man schneller ist, gibt es etwas | |
mehr Geld, wenn man weniger schnell ist, muss man etwas zurückgeben. Wir | |
wollen damit Bürokratie vermeiden: Eine Baustelle, die mit | |
Einzelbeauftragungen läuft, erzeugt viel Aufwand auf beiden Seiten. Der | |
Kern der Pauschalierung besteht darin, dass man sehr genau prüft, was noch | |
zu tun ist, in welchem Zeitraum und in welcher Abfolge das erledigt wird. | |
Das klingt danach, dass Ihnen Zeit wichtiger ist als Geld. | |
Es findet eine unternehmerische Abwägung statt, und natürlich ist Zeit für | |
uns wichtig. Weitere Verzögerungen kosten Geld. Und je schneller wir fertig | |
werden, desto weniger Kosten haben wir auf der Baustelle. | |
Können Sie ausschließen, dass wir in zwei, drei Jahren auf den heutigen Tag | |
zurückblicken und sagen: „Damals haben wir das Riesenproblem, das uns heute | |
beschäftigt, einfach noch nicht sehen können?“ | |
Man kann das mit großer Sicherheit ausschließen. Wir haben sehr umfassende | |
Risikoanalysen durchgeführt und mit Pier Nord und Pier Süd mittlerweile | |
zwei vergleichbare Bauteile erfolgreich ans Netz gebracht. Drittens haben | |
wir auch schon erhebliche Teile des Hauptgebäudes durchgeprüft. Wir wissen, | |
welche Mängel wir haben und wie wir sie beseitigen müssen. | |
Die Lage ist völlig anders als 2014? | |
Ja. Damals hatte Herr Mehdorn keine Baugenehmigung, aber noch 3.000 | |
Planungs- und Umbauprozesse vor sich. Heute liegt das alles hinter uns. Wir | |
haben alle Genehmigungen, wir haben alle Umbauten durchgeführt, wir sind in | |
der Phase der Mängelbeseitigung schon relativ weit fortgeschritten und seit | |
acht, neun Monaten prüft der TÜV auf der Baustelle intensiv die Anlagen. | |
Natürlich gibt es immer wieder kleinere Probleme, die hochploppen, manchmal | |
auch mittlere Themen, keine Frage. Aber wir sind auf sicherem Grund. | |
Die Brandschutzanlage ist kein Monster mehr? | |
Nein, die ist ja auch aufgeteilt worden. Sie wird jetzt auch anders | |
gesteuert: Sie können jetzt den Ventilator nicht nur an- und ausschalten, | |
sondern ihn auch langsam runter- und hochdrehen. Die Kanäle können nicht | |
mehr durch zu viel Druck kaputtgehen. Das wird jetzt schön smooth | |
gesteuert. | |
Ein smoothes Monster. | |
(lacht) So gesehen ist das Monster gezähmt worden. Aber wir benutzen diesen | |
Begriff ohnehin nicht mehr. | |
Manche sagen zum Flughafen nur noch „das Ding“. Was sagen Sie? | |
Ich sage immer BER dazu. | |
Haben Sie eine emotionale Beziehung zu so einem schicksalhaften Gebäude | |
entwickelt? Was ist der BER für Sie? | |
Er ist ein attraktives Flughafengebäude mit einer gewissermaßen zeitlosen | |
Architektur, die auch in zehn Jahren noch gut funktionieren wird. | |
Aber Sie ganz persönlich, haben Sie eine Beziehung zu diesem Gebäude? | |
Ich habe dazu eine eher sachliche Beziehung. Meine Aufgabe besteht darin, | |
dieses Gebäude ans Netz zu bringen, und darüber hinaus darin, zwei | |
Bestandsflughäfen zu betreiben, an denen im letzten Jahr über 33 Millionen | |
Fluggäste ein- und ausgestiegen sind. Wir sind in den letzten 15 Jahren | |
viel schneller als die anderen Flughäfen in Deutschland gewachsen. Und die | |
Erfolgsgeschichte, dass die Berliner Flughäfen 20.000 Menschen Arbeit | |
geben, dass wir drei Milliarden Euro Wertschöpfung im Jahr generieren, die | |
muss auch ein bisschen erzählt werden. Das gehört ja auch zu meinen | |
Aufgaben, nicht nur den Kladderadatsch am BER in Ordnung zu bringen. | |
Jetzt klingen Sie ein bisschen gekränkt. | |
Nö. | |
Aber es ist ja offensichtlich, dass Ihre Arbeit nicht genügend | |
Wertschätzung erfährt. Der Scheuer schenkt Ihnen ein, die Lufthansa schießt | |
quer, und das Wachstum, die positiven Entwicklungen, die werden nicht | |
richtig wahrgenommen. | |
Ich glaube, die Hauptstadtregion hat allen Grund, selbstbewusst zu sein. | |
Wir sind der aufkommenstärkste Flughafen in Deutschland, hier steigen die | |
meisten Menschen aus und ein, nicht in Frankfurt und nicht in München. Wir | |
sind ein wichtiges ökonomisches Zentrum Europas. Klar ist aber, diese Stadt | |
braucht mehr internationale Konnektivität: Wir müssen uns bemühen, mehr | |
Langstreckenverbindungen in die Stadt zu holen. Und da müssen alle | |
mitarbeiten. Es gibt Airlines und Politiker, die sich sehr engagieren, und | |
andere, die noch ein bisschen mehr tun könnten. | |
Wenn der BER in Betrieb ist, wollen Sie bei den Nutzungsentgelten anziehen, | |
damit der Betrieb die hohen Investitionskosten einspielen kann. Wird das | |
der spanische oder der US-Tourist merken, wenn er seinen Berlin-Trip bucht? | |
Wir haben in Berlin bisher sehr günstige Nutzungsentgelte, weil wir eine | |
sehr alte Infrastruktur anbieten. Man kann nicht in Schönefeld-Alt oder in | |
Tegel Entgelte erheben wie in München oder Frankfurt. Wenn der BER | |
eröffnet, werden wir ein Nutzungsentgelt haben, das sich im Rahmen von | |
München bewegt, ein relativ hohes, aber auch nicht das höchste. Auf den | |
einzelnen Ticketpreis bezogen ist das eine Differenz von wenigen Euro. Das | |
wird der Kunde nur wenig wahrnehmen. | |
Das dämpft nicht das Wachstum? | |
Es ist nicht der entscheidende Faktor. Natürlich gibt es immer Flüge, die | |
sich im Grenzkostenbereich bewegen, da spielen dann schon drei, vier Euro | |
Differenz eine Rolle, aber nicht in der Masse des Verkehrs. | |
In Schönefeld wirbt Ryanair mit Flügen für 16,99 Euro. Wird das auch | |
weiterhin möglich sein? | |
Es gab auch schon Flüge für 99 Cent – das ist ja eine Mischkalkulation. Sie | |
können sich vorstellen, dass Sie für diesen Betrag nicht mal das Kerosin | |
und den Piloten bezahlen können. Wenn Sie wie ich mit Ryanair an Ostern in | |
eine europäische Stadt reisen, zahlen Sie dann auch hin und zurück leicht | |
200 Euro, es ist also nicht immer extrem billig. Aber es gibt durchaus | |
Situationen, in denen das Taxi nach Schönefeld mehr kostet als das | |
Flugticket. | |
Absurd, oder? | |
Es zeigt, dass der Flugmarkt ein sehr kosteneffizienter Markt ist und wir | |
als Flughafen unseren Airlinekunden nicht viel Geld abnehmen. | |
Welches ist Ihr Lieblings-Großflughafen? | |
(überlegt) Das ist schon von Berufs wegen der BER (allgemeine Heiterkeit). | |
Und die Nummer zwei? | |
Kann ich mich gar nicht so festlegen. Ich war vor einiger Zeit in Madrid | |
und fand das einen sehr schönen Flughafen. Allerdings war der im Bau noch | |
deutlich teurer als der BER. | |
Ist es nicht absurd, dass man nach der Schönheit eines Flughafens fragt? | |
Man will ja nicht zum Flughafen, sondern in die Stadt. | |
Naja, man verbringt Zeit am Flughafen, insofern ist das schon eine Frage | |
von Qualität. Aber wenn ein Ticket im Schnitt nur 40 oder 50 Euro kostet, | |
kann man nicht erwarten, dass man in der Lobby eines Fünf-Sterne-Hotels | |
empfangen wird. Wir müssen respektieren, dass wir viele Kunden haben, die | |
bei uns sehr preisgünstig eine Reise antreten oder beenden. | |
Als Sie vor kurzem auf einem Pressestermin erwähnt haben, dass viele | |
Monitore aus dem BER-Terminal schon nicht mehr funktionstüchtig sind, haben | |
sich alle daraufgestürzt. Konnten Sie das nicht ahnen? | |
Aber das war ja ein Stück Fake News. Richtig ist: Die Monitore wurden | |
überprüft, und die wenigen defekten wurden ausgetauscht. Wir haben | |
allerdings gut 100 oder 150 Monitore in Tegel eingesetzt, weil es keinen | |
Sinn macht, nagelneue Monitore für Tegel anzuschaffen, wenn dort auch einer | |
reicht, der nur noch drei, vier Jahre funktioniert. | |
Aber es mussten doch mehrere hundert ungenutzt verschrottet werden. | |
Nein, das sind Fake News. | |
Die meisten hängen noch? | |
Ja. | |
14 Apr 2018 | |
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Bert Schulz | |
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