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# taz.de -- Handel zwischen USA und China: Trump will milliardenschwere Zölle
> Der US-Präsident setzt seine Drohung um: Donald Trump belegt China per
> Dekret mit hohen Strafzöllen. Die USA werfen dem Rivalen unfairen Handel
> vor.
Bild: Hat mal wieder was unterschrieben: Donald Trump
Washington dpa | Die USA wollen ihren Rivalen China mit milliardenschweren
Strafzöllen belegen. Unter schweren Vorwürfen unfairer Handelspraktiken und
des Diebstahls geistigen Eigentums unterzeichnete US-Präsident Donald Trump
am Donnerstag ein entsprechendes Dekret. Das Paket werde Zölle und andere
Maßnahmen im Volumen von etwa 60 Milliarden US-Dollar enthalten, sagte
Trump.
Trumps Handelsbeauftragter Robert Lightizer soll die Zölle binnen 60 Tagen
ausarbeiten. Er soll auch eine umfangreiche Liste mit allen betroffenen
Produkten vorlegen.
Trump sagte, man sei mit China in Verhandlungen, schreite aber in der
Zwischenzeit voran. Das Handelsdefizit mit China werde sich durch die
Maßnahmen sofort um 100 Milliarden US-Dollar reduzieren. Die Zeiten seien
vorbei, in denen China auf Kosten der USA wirtschafte.
Trumps Handelsberater Peter Navarro sagte Reportern, die Maßnahmen würden
den immensen Schaden kompensieren, den China in den USA durch den Diebstahl
geistigen Eigentums angerichtet habe. Die USA verteidigten sich damit
strategisch gegen Chinas wirtschaftlich aggressives Verhalten, sagte er.
„Wenn wir China erlauben, im Prinzip alle Schlüsselindustrien der Zukunft
zu erbeuten, dann haben wir keine Zukunft“, sagte Navarro. Man spreche seit
dem Jahr 2003 mit China. „Seither haben sie im Prinzip unsere Technologie
völlig ausgeraubt.“
## China habe mehr Vorteile
Mit diesen harten Schritten setzt Trump ein zentrales Wahlversprechen um.
Er hat China oft beschuldigt, die USA auszurauben. „Ich habe ein
exzellentes Verhältnis zu Chinas Staatschef Xi Jinping“, sagte er.
Wiederholt sagte er, er wolle China keinen Vorwurf machen, müsse aber zum
Wohle Amerikas handeln.Die Maßnahmen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt.
Trump braucht China im Nordkorea-Konflikt.
Vertreter der US-Regierung sagten, China sauge durch bestimmte
Konstruktionen etwa beim Zusammenschluss von Firmen Wissen ab und zwinge
US-Unternehmen zum Technologietransfer. Gleiches gelte für Lizenzgeschäfte,
die nun vor der Welthandelsorganisation WTO zur Sprache gebracht werden
sollen. Das US-Finanzministerium wird angewiesen, Beschränkungen bestimmter
chinesischer Investitionen in den USA zu prüfen.
„Die USA haben lange vergebens versucht, mit China zusammenzuarbeiten, das
hat für die USA aber nichts gebracht“, hieß es. Der Handel sei unfair und
einseitig. China profitiere von der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den
USA in viel höherem Maße als umgekehrt. „Jeder, der mit China Handel
treibt, kennt dieses Problem“, hieß es.
Die Regierungsvertreter bezifferten das Handelsdefizit mit China auf viele
hundert Milliarden US-Dollar. Das habe in den USA zum Verlust von zwei
Millionen Jobs geführt, die aber in China aufgebaut worden seien. Wenn
China ein Unternehmen aufkaufe, wolle es keine Profite für seine Eigner
erzielen. China gehe es immer nur um das Einpassen des Unternehmens in
seine nationale Sicherheit und Strategie.
„Der durch China angerichtete Schaden ist unermesslich“, sagten die
Mitarbeiter. Die USA hofften, dass andere Länder ebenfalls Maßnahmen gegen
Chinas räuberische Praktiken ergreifen. Ein besseres Verhalten Chinas und
ein fairerer Handel seitens Chinas werde für das weltweite Handelssystem
gut sein, hieß es.
Für Amerikas Verbraucher könnten Zölle gegen China unangenehme Folgen
haben. Sie verteuern voraussichtlich auch zahlreiche Produkte der
Unterhaltungselektronik.
22 Mar 2018
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Strafzölle
China
Handel
USA
Handelskrieg
Kapitalozän
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