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# taz.de -- Großdemonstration in Berlin: Zu Pfingsten kommt die AfD
> Im Frühling will die AfD in Berlin eine Großdemonstration veranstalten.
> Nun steht offenbar der Termin fest: Für den 20. Mai liegt eine Anmeldung
> vor.
Bild: Für GegendemonstrantInnen gibt es wieder was zu tun: Die AfD will im Mai…
Berlin (taz) | Sie wollen nach Berlin: Im Februar verkündete der
Bundesvorstand der AfD, im Frühling in Berlin eine Großdemonstration gegen
die Bundesregierung veranstalten zu wollen. Nun steht offenbar ein Termin
fest: Ein Polizeisprecher bestätigte am Freitag der taz, dass eine
Anmeldung der AfD für den 20. Mai vorliege.
Ab 14 Uhr will die rechtspopulistische Partei unter dem Titel „Für Freiheit
und Demokratie“ demonstrieren, angemeldet sind 10.000 Teilnehmer. Eine
Bestätigung der AfD für den Termin gibt es bislang nicht. Offiziell will
der Bundesvorstand über den Termin erst am Montag entscheiden.
Informationen zur Route liegen der Polizei bislang nicht vor. Sehr
wahrscheinlich ist, dass die Demonstration durch Berlin-Mitte ziehen wird,
etwa vom Alexanderplatz über Unter den Linden bis zum Kanzleramt. Das
Berliner Bündnis gegen Rechts hatte bereits zu einem Vorbereitungstreffen
für Gegenproteste eingeladen. Mehr als 30 Berliner Organisationen und
Institutionen seien dieser gefolgt, so eine Sprecherin des Bündnisses am
Freitag.
Sollte sich der Bundesvorstand am Montag nicht doch noch für einen anderen
Termin entscheiden, ist die Wahl eine Ansage: Am 20. Mai ist Pfingstsonntag
und damit auch das jährliche Großevent Karneval der Kulturen in Berlin. Der
Brandenburger AfD-Abgeordnete Steffen Königer, der als Beisitzer im
Bundesvorstand seiner Partei sitzt, hatte in dieser Woche gegenüber der taz
noch gesagt, er halte ein Feiertagswochenende für nicht geeignet.
Allerdings ist auch der Demokalender eines AfDlers für Mai schon gut
gefüllt: Nicht nur wird es wie in den letzten Jahren Versuche der Partei
geben, den Tag der Arbeit am 1. Mai für sich zu vereinnahmen. Auch sind für
die ersten beiden Mai-Wochenenden Demonstrationen in Kandel angekündigt, wo
die Rechte seit dem Mord an einer 15-Jährigen versuchen, Stimmung gegen
Flüchtlinge zu machen.
Für den 20. Mai hatte wiederum bereits die AfDlerin Leyla Bilge
angekündigt, in Berlin eine zweite Auflage ihres „Frauenmarschs“ zu
veranstalten, der im Februar nach wenigen hundert Metern an Blockaden
gescheitert war. Außerdem gibt es für diesen Tag einen Aufruf der „Biker
für Deutschland“ zu einer „Großdemo gegen die Zustände in unserem Land�…
Gut möglich also, dass hier jetzt mehrere rechte Events zusammengelegt
werden.
An der letzten Demonstration der Bundespartei in Berlin hatten im November
2015 rund 5.000 Menschen teilgenommen, darunter auch gewaltbereite
Rechtsextreme. Dieses Mal dürften die Grenzen zwischen Partei und anderen
rechten Gruppierungen noch stärker verschwimmen: Anfang des Monats kippte
der Parteikonvent der AfD das bislang geltende Verbot von Kooperationen mit
Pegida.
Wie bewegungsnah die AfD sein soll, ist innerparteilich umstritten. Während
die ostdeutschen Landesverbände schon lange für eine enge Zusammenarbeit
mit rechten Straßenmobilisierungen werben, achtet etwa der Berliner
Landesverband hier zumindest offiziell noch stärker auf Abgrenzung. Auch
für diesen Richtungskampf in der Partei könnte die Demonstration im Mai zum
Lackmustest werden.
16 Mar 2018
## AUTOREN
Malene Gürgen
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