| # taz.de -- Youtube kämpft gegen Fake News: Mit Wikipedia gegen Aluhüte | |
| > YouTube will Verschwörungstheorien und Fakes mit Wikipedia-Einblendungen | |
| > zu Leibe rücken. Netzaktivisten kritisieren das Vorgehen. | |
| Bild: Gegen alle, die Kondensstreifen für giftige „Chemtrails“ halten und … | |
| YouTube will in Zukunft Wikipedia-Texte unter Videos posten, die | |
| [1][Verschwörungstheorien] verbreiten. Das verkündete Susan Wojcicki, | |
| Vorstandsvorsitzende der Google-Tochtergesellschaft, am Dienstag. Wenn | |
| YouTube ein Video als problematisch einstufe, werde man auf | |
| Wikipedia-Artikel zu den entsprechenden Themen verweisen, die im Video | |
| möglicherweise falsch dargestellt seien. | |
| Wie andere soziale Medien auch wird die Plattform immer wieder dafür | |
| kritisiert, Fake News und Hate Speech zu verbreiten. „Wir fühlen uns dafür | |
| verantwortlich, richtige Informationen darüber zu liefern, was sich auf der | |
| Welt ereignet“, sagte sie [2][während einer Podiumsdiskussion]. Vermutlich | |
| wird YouTube das neue Feature in ein paar Wochen einführen. | |
| Bei Wikipedia habe man nichts von den Plänen gewusst, schrieb | |
| Wikimedia-Vorstandsmitglied Katherine Maher. Die Wikimedia Foundation steht | |
| hinter der freien Onlineenzyklopädie. Man freue sich; allerdings werde die | |
| freiwillige und unbezahlte Arbeit der Autoren monetarisiert, während die | |
| Plattform leer ausgehe. Im [3][Tech-Blog Gizmodo] zeigte Wikimedia sich | |
| erfreut darüber, dass Unternehmen den Wert der frei zugänglichen | |
| Wissensquelle schätzten. Weder Wikipedia noch Wikimedia seien aber eine | |
| geschäftliche Beziehung mit YouTube eingegangen. | |
| Auf Wikipedia können NutzerInnen selber Artikel verfassen oder editieren. | |
| Sie prüfen auch, ob Artikel inhaltlich korrekt sind. Einerseits wird | |
| dadurch Aktualität gesichert, andererseits kann die Wissenschaftlichkeit | |
| der Artikel nicht garantiert werden. Als objektive Quelle unter falschen | |
| Videos funktioniert Wikipedia also nur bedingt. | |
| „YouTube und Google verstecken sich damit hinter Wikipedia“, kritisiert | |
| Alexander Fanta vom Onlineblog Netzpolitik.org. „Youtube erreicht mit | |
| diesem cleveren Trick, dass nicht mehr über die von ihm verbreiteten | |
| Inhalten diskutiert wird, sondern stattdessen über den Wikipedia-Artikel.“ | |
| Damit umgehe die Video-Plattform das eigentliche Problem und könne | |
| weiterhin Fake News veröffentlichen. | |
| Auch Sebastian Meyer, Sprecher des gemeinnützigen Vereins LobbyControl, | |
| kritisiert den Schritt: „Einerseits nimmt der Konzern viel Geld damit ein, | |
| fremde Inhalte auf seine Seite zu stellen“, sagt er. „Wenn es aber darum | |
| geht, welche Wirkung diese Inhalte auf die Meinungsbildung haben, versucht | |
| er, kostengünstig davonzukommen.“ | |
| 15 Mar 2018 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Aus-Le-Monde-diplomatique/!5410642 | |
| [2] https://www.youtube.com/watch?v=UulkgcFx9mI | |
| [3] https://gizmodo.com/wikipedia-had-no-idea-youtube-was-going-to-use-it-to-fa… | |
| ## AUTOREN | |
| Katharina Korn | |
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