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# taz.de -- Kommentar Ost-Ghouta: Etappensieg für Assad
> Syrischen Truppen stehen offenbar kurz vor der Eroberung Ost-Ghoutas. Ein
> Ende des Krieges ist nicht in Sicht.
Bild: Siehst so Frieden aus? Eine Straße in Ost-Ghouta am Donnerstag
Wenn man den Nachrichten aus Syrien Glauben schenken kann, dann steht das
Assad-Regime vor einem weiteren Etappensieg auf dem blutgetränkten Weg zur
Wiederherstellung seiner Kontrolle über das syrische Staatsgebiet. So ist
es syrischen Truppen offenbar gelungen, das Gebiet von Ost-Ghouta [1][in
drei Bereiche aufzuspalten] und den dort kämpfenden Gruppen islamistischer
Regimegegner Koordination untereinander und Nachschub an Waffen und
Munition zu erschweren.
Die Assad-Truppen werden dabei durch massive Angriffe der (wahrscheinlich
russischen) Luftwaffe unterstützt und trotz aller Vereinbarungen über
stundenweise Waffenruhen zur Versorgung der notleidenden Zivilbevölkerung
ist unwahrscheinlich, dass die Kämpfe nicht zugunsten des Regimes
verlaufen.
Hiermit steht der Fall der wichtigsten und für Assad sicher auch
gefährlichsten Konzentration von Gegnern bevor. Die Kämpfe um kurdische
Grenzgegenden im Norden sind zu weit entfernt, um dem Damaszener Regime
gefährlich zu werden, die Kämpfe um Ost-Ghouta aber spielen sich vor dessen
Haustür ab: Die umkämpften Gegenden liegen in unmittelbarer Nachbarschaft
der syrischen Hauptstadt, die von dort aus auch direkt beschossen werden
kann.
Gelingt es Assad, diese Bedrohung auszuschalten, so wird nicht nur er dies
als eine Festigung seiner Macht interpretieren. Das Ende des seit sieben
Jahren andauernden Krieges wird aber auch nach einem solchen Sieg weiter
auf sich warten lassen, ebenso die Intervention des Auslands: Ohne
russische und iranische Unterstützung kann Assad sich nicht auf Dauer
halten, ohne amerikanische Hilfe auch die Kurden nicht.
Niemand kennt die langfristige Strategie dieser Staaten in Syrien, erst
recht aber bleibt unklar und unsicher, wie weit zwei andere zu gehen bereit
sind: Die Türkei kämpft bereits in Syrien und Israel wird immer nervöser,
je mehr der Iran dort Fuß fasst.
12 Mar 2018
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## AUTOREN
Peter Philipp
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