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# taz.de -- Korruptionsvorwürfe in Guatemala: Ermittlungen gegen Ex-Minister
> In Guatemala wurden der Vorsitzende der britischen Hilfsorganisation
> Oxfam und ein früherer Staatspräsident wegen Korruptionsvorwürfen
> festgenommen.
Bild: Wegen Betrug und Unterschlagung angeklagt: Guatemalas ehemaliger Präside…
Guatemala-Stadt ap | In Guatemala wurden der Vorsitzende der britischen
Hilfsorganisation Oxfam und der frühere Staatspräsident Álvaro Colom wegen
Korruptionsvorwürfen festgenommen. Oxfam-Chef Alberto Fuentes Knight war
früher guatemaltekischer Finanzminister. Bei den Ermittlungen geht es um
Lizenzen für Busrouten in Guatemala-Stadt während Fuentes' und Coloms
Regierungszeit, wie Sonderstaatsanwalt Juan Francisco Sandoval am Dienstag
erklärte.
Mehrere frühere Minister Coloms wurden festgesetzt. Den Festgenommenen
drohten Anklagen wegen Betrugs und Unterschlagung. Colom sagte nach einem
ersten Erscheinen vor Gericht, er hoffe, dass es in seinem Fall
Gerechtigkeit geben werde. Seines Wissens sei die Vergabe der Lizenzen
korrekt abgelaufen.
Oxfam erklärte, man wisse nichts über eine förmliche Anklage gegen Fuentes.
Der Ex-Minister habe die Organisation über die Ermittlungen informiert und
versichert, dass er nicht wissentlich gegen Bestimmungen verstoßen habe.
Die britische Hilfsorganisation war bereits einen Tag zuvor in die
Schlagzeilen geraten. Der Präsident des Karibikstaats Haiti, Jovenel Moïse,
hatte sich über das Verhalten der Entwicklungshelfer in seinem Land
beschwert und [1][warf ihnen sexuelle Übergriffe vor]. Das hat die Londoner
Zeitung Times enthüllt.
## Auch andere Ex-Präsidenten hinter Gittern
Die Enthüllungen hatten einen Sturm der Entrüstung entfacht. Moïse
erklärte: „Es gibt nichts schändlicheres als einen Sextäter, der den
Deckmantel einer Katastrophe dazu benutzt, die Schutzlosen in ihren
wehrlosesten Momenten auszubeuten. Was sich herausgestellt hat, ist eine
grundlegende Verletzung menschlichen Anstands.“
Colom regierte Guatemala von 2008 bis 2012 und ist nicht der einzige
guatemaltekische Ex-Präsident, den die Justiz hinter Gitter gebracht hat.
Sein Nachfolger Otto Pérez Molina und dessen Vize Roxana Baldetti mussten
2015 wegen eines Betrugsskandals zurücktreten und warten im Gefängnis auf
ihren Prozess.
Alfonso Portillo, Präsident von 2004 bis 2008, wurde an die USA
ausgeliefert, wo er sich 2014 der Verschwörung zur Geldwäsche schuldig
bekannt hat. Er habe 2,5 Millionen Dollar Bestechungsgelder aus Taiwan als
Belohnung dafür angenommen, dass Guatemala an der von China kritisierten
Anerkennung Taiwans als eigenständiger Staat festhielt, räumte er ein. Er
wurde zu knapp sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
14 Feb 2018
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Guatemala
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Schwerpunkt Korruption
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