Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Geplantes Heimatministerium: Kritik von Türkischer Gemeinde
> Die Türkische Gemeinde hält die Fokussierung auf den Heimat-Begriff für
> falsch. Ihr Vorsitzender Gökay Sofuoglu befürchtet die Förderung von
> Ausgrenzung.
Bild: So sieht also „Heimat“ aus
Berlin epd | Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat die Pläne für ein
Heimatministerium mit dem CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer als Ressortchef
kritisiert. „Die Fokussierung auf den Heimat-Begriff setzt den falschen
Akzent zur falschen Zeit“, sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Gökay
Sofuoglu, [1][der Berliner Zeitung]. Der Begriff Heimat beschreibe einen
„von Mensch zu Mensch unterschiedlichen Erfahrungs- und Gefühlsraum“. Dies
auf einen politischen Kontext zu übertragen, „halten wir nicht nur aufgrund
der deutschen Vergangenheit für problematisch“.
„Wir befürchten, dass er nicht Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit,
sondern Ausgrenzung und Spaltung fördert“, betonte Sofuoglu. Nötig sei
stattdessen ein inklusives Verständnis der Bundesrepublik als
pluralistische Gesellschaft mit dem Grundgesetz als gemeinsamer Wertebasis
für ein friedliches Zusammenleben.
Die nordrhein-westfälische Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) betonte
hingegen, Heimat grenze nicht aus, sondern sei etwas Verbindendes. „Heimat
ist für alle, auch für Zugewanderte, da und richtet sich nicht gegen
irgendwen“, sagte sie der Berliner Zeitung.
## Söder: Es geht um den ländlichen Raum
Das geplante Heimatministerium auf Bundesebene soll nach Darstellung des
bayerischen Heimatministers Markus Söders (CSU) für einheitlichere
Lebensbedingungen in Deutschland sorgen. Ziel für Bayern sei gewesen, dass
der ländliche Raum genauso Entwicklungs- und Lebensraum sein müsse wie die
Ballungszentren, sagte Söder gegenüber epd am Freitag. Der ländliche Raum
dürfe sich nicht nur zum Museum entwickeln. Es gehe darum, Startchancen für
junge Menschen zu verbessern.
Zum Abschluss ihrer Koalitionsverhandlungen hatten Union und SPD in dieser
Woche vereinbart, dass der derzeitige bayerische Ministerpräsident Horst
Seehofer (CSU) Bundesinnenminister werden soll. Sein Ministerium soll auch
für die Bereiche Bau und Heimat zuständig sein. Das erste Heimatministerium
in der Bundesrepublik wurde nach der Landtagswahl 2013 in Bayern auf Wunsch
von Seehofer gegründet. Es wurde an das Finanzministerium angegliedert.
Inzwischen gibt es ein Heimatministerium auch in Nordrhein-Westfalen.
10 Feb 2018
## LINKS
[1] https://www.berliner-zeitung.de/politik/debatte-ueber-neues-ressort-worum-k…
## TAGS
Heimatministerium
Schwarz-rote Koalition
Horst Seehofer
Türkische Gemeinde in Deutschland
Markus Söder
Schwerpunkt AfD
Schwarz-rote Koalition
Schwerpunkt AfD
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die neue Aufgabe des Horst Seehofer: Heimat für alle!
Wie könnte aus einem schlechten Scherz doch noch etwas werden? Ganz
einfach: Wenn das Heimatministerium alle Menschen einbezieht.
Innenministerium wird ausgeweitet: Regierung entdeckt die Heimat
Erstmals auf Bundesebene soll es ein Heimatministerium geben. Was soll das?
Vorläufer gibt es in Bayern und in Nordrhein-Westfalen.
Obdachloser über einen Kampfbegriff: „Heimat ist teilbar!“
Für 92 Prozent der Deutschen ist das Wort Heimat positiv besetzt. Was
bedeutet Heimat für Menschen, die kein Zuhause haben?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.