Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- E-Schiffe in der Binnenschifffahrt: Niederländer schippern bald el…
> Mehr Fracht, keine Emissionen: Zwischen den Häfen von Rotterdam,
> Antwerpen und ihrem Hinterland verkehren ab Herbst die ersten E-Schiffe.
Bild: Statt stinkender Dieselschiffe können hier bei Rotterdam bald E-Schiffe …
Amsterdam taz | Weltpremiere auf dem Wilhelmina-Kanal: Auf dem Wasserweg
zwischen der niederländischen Provinz Nordbrabant und Maas sollen ab Herbst
zwei vollständig elektrische Containerschiffe verkehren. „Teslas der
Binnenschifffahrt“, so haben niederländische Medien sie getauft. An Bord
soll Platz sein für jeweils 270 Container, die zwischen einem Terminal bei
Tilburg und dem Hafen von Rotterdam transportiert werden.
Elektrische Antriebe sind bei großen Schiffen bisher extrem selten,
lediglich in Norwegen [1][gibt es bereits eine Batteriefähre]. Hersteller
in den Niederlanden ist die Holding Port-Liner B. V. Laut der Website
duurzaamnieuws.nl hat sie mit EU-Subventionen in Höhe von 7 Millionen
Euro die emissionsfreien Frachtschiffe entwickelt. Jedes ist 110 Meter lang
und 11,45 Meter breit. Vier in Container eingebaute Akkus sollen sie 34
Stunden lang in Betrieb halten.
Die Ladezeit wird laut Port-Liner-Direktor Ton van Meegen vier Stunden
betragen. Alternativ können die Batterien gegen aufgeladene Akkus
ausgetauscht werden. Insgesamt wird Port-Liner 15 elektrische Frachtschiffe
bauen lassen: 10 des beschriebenen Typs und 5 kleinere von je 52 Meter
Länge und 6,70 Meter Breite.
Auch sie will der Tilburger Logistikbetrieb GVT Group mieten, wie die
beiden Pioniere. Einsetzen will man sie zwischen dem Containerterminal De
Kempen im Südwesten der Niederlande und dem Hafen von Antwerpen. Jährlich
sollen sie 23.000 Lkw-Fahrten ersetzen.
## Pro Jahr werden 18.000 Tonnen CO2 eingespart
Verglichen mit dieselbetriebenen Binnenschiffen werden im selben Zeitraum
18.000 Tonnen CO2 eingespart. Der belgischen Wirtschaftszeitung De Tijd
erklärte Port-Liner-Direktor van Meegen, man habe 100 Millionen Euro in den
Bau der Schiffe investiert und zweieinhalb Jahre an ihrer Entwicklung
gearbeitet. Weil sie keinen Maschinenraum benötigten, verfügten sie über 8
Prozent mehr Ladekapazität als Dieselschiffe gleichen Ausmaßes.
Letzteres ist besonders wichtig, weil Unternehmen immer mehr Container
verschicken, was sich zunehmend in der Binnenschifffahrt bemerkbar macht:
„Es muss etwas passieren, um die Zunahme des Transports zu Wasser
bewältigen zu können“, so van Meegen im Algemeen Dagblad.
Die E-Schiffe werden zunächst bemannt sein. Konzipiert sind sie jedoch für
den Betrieb ohne Crew. Aktuell werden sie in zwei Werften im Süden der
Niederlande gefertigt. Für die Entwicklung der Akkus ist ein
spezialisierter Betrieb für Schiffselektronik zuständig.
Hinter Port-Liner steht ein nicht näher bekanntes Familienunternehmen des
Landes. Das dürfte in den nächsten Jahren viele Aufträge akquirieren, weil
es auch Dieselfrachter mit E-Antrieben nachrüsten will. Die Akkus können
Logistikbetriebe dann gleich beim Hersteller leasen.
29 Jan 2018
## LINKS
[1] /Weltweit-groesste-Elektrofaehre/!5418739
## AUTOREN
Tobias Müller
## TAGS
Niederlande
Schwerpunkt Klimawandel
Kohle
Rotterdam
Elbe
## ARTIKEL ZUM THEMA
Alternative Transportwege: Eine Schifffahrt, die ist …
Die Binnenschifffahrt könnte helfen, die deutschen Klimaziele zu erreichen.
Doch immer schnellere Lieferungen erschweren das.
Kohleumschlag im Hafen Rotterdam: Noch mal um 25 Jahre verlängert
Rotterdam bleibt einer der größten Kohleumschlagsplätze in der EU.
Deutschlands Nachfrage hält die niederländische Steinkohle am Leben.
Entwicklung des Rotterdamer Hafens: Die Zukunft schwimmender Inseln
Der Rijnhafen wird zu einem Experimentierfeld nachhaltigen Bauens. Statt
Containerschiffen gibt es hier bald ein grünes Archipel.
Container-Transport mit Binnenschiffen: Ohne Tiefgang
Viele Güter werden vom Hamburger Hafen über Autobahnen abtransportiert.
Binnenschiffe auf der Elbe wären umweltfreundlicher und billiger.
Giftige Abgase aus Schiffsmotoren: Besonders betroffen sind Küstenstädte
Der weltweite Schiffsverkehr wächst. Eine Folge: Die Kähne pusten immer
mehr Abgase in die Luft. Die Staaten tun sich mit einer internationalen
Regulierung des Problems schwer.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.