# taz.de -- AKP-Pressereise in die Türkei: Eine Almancı auf Staatsbesuch | |
> Die AKP lädt zur Pressereise nach Izmir und Antalya. „taz | |
> gazete“-Redakteurin Ebru Taşdemir war dabei – und wurde überrascht. | |
Bild: In Izmir verbrachte unsere Autorin viele Sommer. Nun flog sie als Journal… | |
Izmir/Antalya/Berlin taz | Das Flugzeug nach Izmir ist bis auf den letzten | |
Platz besetzt, mehrheitlich Deutschtürkinnen und Deutschtürken, so wie ich. | |
Im Anflug sehe ich aus dem Fenster die ägäische Küste und muss weinen. Das | |
Verhältnis zur Heimat meiner Eltern ist schwierig geworden in den | |
vergangenen Jahren. Ich habe die Türkei gemieden und hänge gleichzeitig an | |
ihr. Meine Sitznachbarin reicht mir mitfühlend ein Taschentuch, und es | |
schwingt neben der Vorfreude auf Izmir, der Stadt, in der ich etliche | |
Sommer am Meer verbrachte, doch so etwas wie Angst mit. | |
Vor den Kabinen der Passkontrolle reihe ich mich ein. Zwei Beamte in Zivil | |
sprechen mehrere junge Männer in der Warteschlange an. „Name, warum bist du | |
hier, wen besuchst du?“, herrscht ein älterer Zivilpolizist im Karohemd den | |
jungen Mann, Typ Student, hinter mir an. Der atmet hörbar aus. „Hör auf, | |
Faxen zu machen und komm mit“, ist das Letzte, was ich höre, während ich | |
meinen Personalausweis auf den Tresen lege. Der grimmig guckende Beamte ist | |
unerwartet höflich, als er mir meinen deutschen Ausweis wieder übergibt. | |
Erste Hürde geschafft, denke ich. Später erfahre ich: Wir sind registriert. | |
Der Beamte weiß, warum ich hier bin. | |
Wenn ich sonst in die Türkei fliege, besuche ich meine Eltern, meine | |
Familie, mache ein bisschen Urlaub, typische Almancı eben. Jetzt reise ich | |
ein als Journalistin, auf Einladung einer PR-Agentur der AKP. Ein seltsames | |
Gefühl, schließlich ist die Partei von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan | |
verantwortlich für Verhaftungen von Oppositionellen und Journalisten, für | |
Repressionen und Menschenrechtsverletzungen. Die türkische Militäroffensive | |
in Syrien hat noch nicht begonnen, die Reise fällt in die kurze Zeit der | |
Annäherung der türkischen Regierung an Europa. Was erwartet mich in den | |
nächsten Tagen? | |
## „Zwar taz, aber objektiv“ | |
Der Anruf erreicht mich kurz vor Weihnachten auf dem Handy. Der Herr | |
spricht meinen Namen einwandfrei aus, redet aber weiter auf Deutsch. Er | |
würde mich gern bei einer Pressereise in die Türkei dabei haben. Anfang | |
Januar für fünf Tage nach Izmir und Antalya, Journalisten von anderen | |
deutschen Medien hätten bereits zugesagt. Ich sei „zwar taz, aber | |
objektiv“, begründet er die Einladung. Ich stutze, dann muss ich lachen. Er | |
lacht mit und erzählt von einem Artikel, den ich 2016 als Freie für Zeit | |
Online von einer Großkundgebung der AKP in Köln geschrieben und dort nur | |
die Unterstützer Erdoğans zitiert habe. | |
Für diesen Artikel erntete ich damals Häme, Kritik und ja, auch Hass – aber | |
aus der linken Ecke. Ich hätte die Erdoğan-Fans verharmlost, ich sei eine | |
AKP-Schlampe, und noch viel Schlimmeres hörte und las ich anschließend. | |
Anscheinend waren die Gräben mittlerweile so tief, dass einige Leser eine | |
Reportage aus den Gefilden der Erdoğan-Unterstützer, die diese nicht gleich | |
als dumm und verblendet brandmarkte, nicht aushielten. | |
Für den Herren am Telefon war diese Reportage offenbar eine ausreichende | |
Referenz für meine Tätigkeit. Interessant, denn wenn man mich googelt, | |
erscheint sehr schnell, dass ich bei der auf Türkisch und Deutsch | |
erscheinenden Solidaritätsplattform der taz, also taz.gazete, als | |
Redakteurin arbeite. Ich betreue die Texte von Kolleginnen und Kollegen aus | |
der Türkei, deren Arbeit durch die Notstandsdekrete unter dem | |
Ausnahmezustand erschwert wurden, die kaum noch Möglichkeiten finden, im | |
Land mit unabhängigem Journalismus ihr Brot zu verdienen. | |
## Schnelle Entscheidung | |
Ispat, in deren Namen er mich einlädt, ist das anscheinend gleich. Die | |
Agentur für Investitionsförderung wurde 2006 vom damaligen | |
Ministerpräsidenten Erdoğan gegründet und ist direkt dem Amt des | |
Ministerpräsidenten der Türkei unterstellt. Heute betreut sie unter anderem | |
deutsche Investoren beim Einstieg in den türkischen Markt. Eine Vielzahl | |
von Beratern arbeitet daran, „Investitionen zu fördern, die für die weitere | |
wirtschaftliche Entwicklung der Türkei notwendig sind“, so steht es auf der | |
Webseite. Dabei halfen in der Vergangenheit auch Politiker aus Deutschland | |
kräftig mit: zum Beispiel Rezzo Schlauch von den Grünen und Ole von Beust, | |
einst Bürgermeister von Hamburg. | |
Meine Entscheidung fällt in dem Moment, in dem ich auflege. Natürlich | |
fliege ich, es geht nur noch darum, alle anderen um mich herum zu | |
überzeugen. | |
Meine Kinder finden die Einladung cool und spannend. Kollegen, denen ich | |
von der Reise erzähle, vermuten eine Falle, um mich ins Land zu locken, mit | |
anschließender medienwirksamer Verhaftung. Klar, denke ich, und offeriere | |
Ideen für #FreeEbru-Kampagnen, eher sarkastisch gemeint als witzig. Die | |
Türkei, so wird klar, gleicht in der Fantasie der Kollegen einem riesigen | |
Kerker, der Menschen verschlingt und nicht mehr ausspuckt. | |
## Land meiner Kindheitserinnerungen | |
Für mich ist die Türkei viel mehr, das Land meiner Familie und guten | |
Freunde, das Land meiner Kindheitserinnerungen und der ersten verschämten | |
Jugendliebe. Meine Eltern waren sogenannte Gastarbeiter, sie zogen vor 20 | |
Jahren zurück an die türkische Küste. Aber seit der Inhaftierung von Deniz | |
Yücel kann auch ich nicht mehr freimütig dort hinfahren. Länger als sechs | |
Wochen war ich nie da. Meine Eltern sind oft besorgt. „Schreib ordentlich“, | |
rät mir meine Mutter am Telefon, was so viel heißt wie: Schreib nichts | |
Politisches, nichts Kritisches, zensiere dich selbst. | |
Ihre Angst, dass ich aufgrund meiner Artikel über die Türkei irgendwann | |
nicht mehr ins Land einreisen kann, ist die begründet? Aber wie sehr kann | |
ich das Land kennen, wenn ich es nur von Berlin aus betrachte? Ich will vor | |
Ort Eindrücke sammeln und sehen, wie sich der Staat gibt, welche | |
Erzählungen die Politiker für uns bereithalten, und wer die Menschen sind, | |
die die Regierung und die AKP repräsentieren – als Protégé der türkischen | |
Wirtschaftsförderung scheint mir das unverhofft möglich. | |
Es ist warm, als wir in der Türkei ankommen, frühlingshaft. Die Tage sind | |
gefüllt mit Besuchen bei deutschen und deutschstämmigen Firmen – von Krone, | |
einem Fahrzeugwerkhersteller in Izmir, bis hin zu Alya Yatçılık, einer | |
Produktionsstätte von Luxusjachten in Antalya. Anzugträger aus den | |
Managementebenen reden zu uns. Nur wenige Frauen. Sie sagen wenig bis gar | |
nichts in den Gesprächen. Ungewöhnlich erscheint die Frage nach | |
Gewerkschaften, in denen die Mitarbeiter organisiert sind. Die | |
Firmenmanager verneinen meist lächelnd. | |
Sie gehen lieber auf die deutsch-türkischen Beziehungen im vergangenen Jahr | |
ein, man spürt die Anspannung. Das Verhältnis der beiden Länder wurde | |
zuletzt wieder etwas besser, alle hoffen, dass das so bleibt. Niemand hier | |
überlegt ernsthaft, sich aus dem türkischen Markt zurückzuziehen. Die | |
Wachstumsrate der Türkei stieg im vergangenen Jahr um 11 Prozent, doppelt | |
so viel wie im Vorjahr. Die Branchen, die dafür verantwortlich sind: der | |
Bausektor, der Dienstleistungssektor, die Industrie. Und trotzdem: Die | |
Inflationsrate des Landes ist mit knapp 13 Prozent auf dem schlimmsten | |
Stand seit 14 Jahren. Die Arbeitslosenquote liegt laut Statistischem Amt | |
der Türkei bei 10,3 Prozent, und das sind nur die offiziellen Zahlen. | |
## „Hier ist das Paradies“ | |
AKP-Politiker betonen zurzeit immer, dass die Türkei es geschafft hat, sich | |
aus den politischen Querelen heraus innerhalb von Monaten zu einem „Partner | |
auf Augenhöhe“ mit Deutschland zu entwickeln. Soll die PR-Reise für uns | |
Journalisten nun dafür sorgen, auch Leser und Zuschauer davon zu | |
überzeugen? | |
Bei jeder Besprechung, kurz nachdem wir uns setzen, schweben Teefrauen mit | |
riesigen Tabletts in den Meetingraum. Ob man Tee oder Kaffee wolle, wie | |
viele Stückchen Zucker man denn gern hätte. Was für ein Service. Mir ist | |
das unangenehm, vor allem, weil die Frauen älter als ich sind und ich mich | |
ungern von ihnen bedienen lasse. | |
Auf dem Weg zur Toilette treffe ich eine der Teefrauen. Mit einer Tasse in | |
der Hand will sie im Garten der Firma eine rauchen. „Auch einen Mokka?“, | |
fragt sie. Ich nicke. Wir unterhalten uns über ihre Arbeit und die Türkei. | |
Sie sei zufrieden, meint sie lächelnd, sie könne die Studienkosten ihres | |
einzigen Kindes bezahlen, als Alleinerziehende eine Seltenheit. Auch ihre | |
Eltern seien sogenannte Gastarbeiter. „Wie können Sie es nur in dem kalten | |
Almanya aushalten?“, fragt sie und deutet auf die grüne Landschaft im | |
Januar. „Schauen Sie doch mal: Hier ist das Paradies.“ | |
Ob sie die politischen Entwicklungen in der Türkei nicht traurig machten, | |
frage ich vorsichtig. „Noch mehr mache ich mir Sorgen um mein Kind. Ich | |
hoffe, es findet eine gute Arbeit, vielleicht hier in der Firma“, antwortet | |
sie und schweigt. Was in Ankara und Istanbul passiert, hat auf ihren Alltag | |
in Izmir keinen großen Einfluss. Der Mokka ist ausgetrunken. Ich wünsche | |
ihr alles Glück der Welt, sie umarmt mich. | |
## Der Luxus fühlt sich falsch an | |
Am Abend treffen wir Emre Alkin, Wirtschaftsprofessor an der | |
Altınbaş-Universität und Berater des Staatspräsidenten in | |
Wirtschaftsangelegenheiten. Alkin, ein schlanker Mann mit graumeliertem | |
Dreitagebart, ist eine schillernde Persönlichkeit, mit eigener TV-Sendung, | |
Autor von Ratgebern zu erfüllenden Liebesbeziehungen und dank seiner | |
Freundinnen oft in den Klatschzeitungen zu sehen. Wir sitzen in einem | |
vornehmen Restaurant am Hafen von Izmir. Vorspeisen werden aufgetischt, ein | |
Hauptgang. Dieser Luxus fühlt sich falsch an, ich bin hier, um zu arbeiten, | |
nicht, um Gast zu sein. | |
Während wir essen, erzählt Alkin, er und seine Kollegen säßen alle zwei | |
Wochen im Palast des Präsidenten zusammen. Anschließend teilten sie ihre | |
Ergebnisse Erdoğan persönlich mit. „Er ist wirklich humorvoll und macht | |
viele Notizen“, erzählt Alkin. | |
Er hält den deutschen Journalisten auch einen 20-minütigen Vortrag zum | |
Putschversuch. „Ich fühle mich heute viel sicherer als vor dem Putsch“, ist | |
sein Fazit zum immer noch andauernden Ausnahmezustand. Gleichzeitig betont | |
er, er sei ein Liberaler. Als Beleg zitiert er während des Essens oft und | |
gern Aussprüche des Staatsgründers Atatürk. Er freue sich, dass es der | |
türkischen Wirtschaft so gut gehe, das Wachstum sei großartig, aber „das | |
Boomjahr wird 2018“, verspricht er sich und uns. „If you want to be the | |
best, be friend with the west – wenn du der Beste sein willst, musst du | |
dich an den Westen halten“, das sei seine Maxime. Er lacht und lässt im | |
nächsten Moment die gegrillte Seebrasse zurückgehen. Er esse abends nichts, | |
entschuldigt er sich, die Linie. | |
## Erdoğan schwärmt von der Pressefreiheit | |
Auf die Linie können wir in den nächsten Tagen nicht achten, auch in | |
Antalya sind weitere Essen angesetzt. Überall werden wir eingeladen, wenn | |
wir selbst zahlen wollen, lehnen die Gastgeber höflich, aber bestimmt ab. | |
Einladungen zum Essen sind hier üblich, normalerweise würde man sich aber | |
beim nächsten Essen revanchieren. | |
Zufällig sind wir auch am 10. Januar noch in der Türkei, dem offiziellen | |
„Tag der arbeitenden Journalisten“. Morgens lesen wir verblüfft die | |
Stellungnahme von Erdoğan anlässlich des Tages. Er schwärmt von der | |
unbegrenzten Pressefreiheit in seinem Land. | |
Just an diesem Abend ist ein Abendessen mit Außenminister Mevlüt | |
Çavuşoğlu angesetzt, es soll der Höhepunkt der Reise werden. Im | |
vergangenen Jahr hatte Çavuşoğlu Deutschland noch scharf angegriffen. Nach | |
den Wahlkampfauftritten für türkische Politiker sagte er, Deutschland müsse | |
sich „benehmen lernen“. Er griff auch Erdoğans Vorwurf auf, Deutschland | |
wende „Nazimethoden“ an. Zum Jahreswechsel dann neue Töne: Çavuşoğlu pr… | |
seinen deutschen Amtskollegen Sigmar Gabriel (SPD) als Busenfreund an. | |
Çavuşoğlu, der sonst oft streng wird, gibt sich an diesem Abend im Hotel in | |
Antalya betont locker. Er kommt im Anzug, aber ohne Krawatte, lacht viel | |
und erzählt von seinem Golf-Handicap (12). Allen Botschaftern spendiere er | |
zehn Kurse Golf. Die deutschen Journalisten lobt er. „Ich bin sehr | |
glücklich mit der deutschen Presse, sie geben exakt wieder, was ich sage.“ | |
Die englischen Kollegen dagegen stellt er als ruppig dar und kündigt an, | |
dem Sender BBC keine Interviews mehr geben zu wollen. | |
Während der Hauptgang serviert wird, Fisch, erhalten wir Tipps für die | |
Berufsausübung: Journalisten sollten die Emotionen der Leute nicht | |
vergiften, ausbalanciert und objektiv solle die Berichterstattung sein. | |
## Deniz Yücel komme bald frei, heißt es | |
Die Frage nach dem inhaftierten Kollegen Deniz Yücel lässt nicht lange auf | |
sich warten. „Was soll ich denn für ein Problem mit Deniz Yücel haben? Er | |
war in Deutschland kein sonderlich bekannter Journalist, ist jetzt aber | |
durch die Inhaftierung zum Helden geworden. Wir werden das Verfahren mit | |
dem Justizminister beschleunigen.“ Wie diese Beschleunigung aussehen soll, | |
lässt er aus. Später erzählen Vertraute aus seinem Umfeld: Dass Deniz bald | |
frei komme, das sei so gut wie sicher. | |
Als ich den Außenminister nach Ahmet Şık frage, einen der prominentesten | |
Journalisten der Türkei, ebenfalls seit über einem Jahr eingesperrt, muss | |
ich den Namen dreimal wiederholen. Ich bin irritiert. Kennt er den Fall | |
nicht? Als ihm sein Berater etwas zuflüstert, antwortet er knapp: „It’s | |
complicated“ und nimmt weitere Fragen an. | |
Nicht kompliziert sind die Gespräche mit unseren Begleitern von der Ispat | |
und aus dem näheren Umfeld der Regierung. Freimütig plaudern wir über | |
unsere Familien und Heimatorte. Einer der Mitarbeiter ist Angehöriger einer | |
ethnischen und religiösen Minderheit in Anatolien und schildert in großer | |
Runde die Unterschiede zu den anderen Minderheiten. Ich bin verblüfft, dass | |
er in einer regierungsnahen Gruppe so offen über seine Herkunft redet. Ein | |
anderer erzählt, dass er zurzeit zwar für die Regierung arbeite, dass er | |
das aber nicht für immer machen müsse. Sein Vater sehe das kritisch. | |
Ist das immer noch eine Werbeveranstaltung, frage ich mich. Wie ehrlich | |
kann das Ganze sein? | |
## Das Herz hängt hier | |
Die Ambivalenzen, ich hätte sie nicht herausgehört, würde ich nicht | |
Türkisch sprechen. Allen sage ich, dass ich Journalistin einer linken | |
Tageszeitung bin, trotzdem erklären sie sich und versuchen, ihre Sicht auf | |
das Land darzustellen. Ich höre zu, sie tun es auch. Politische | |
Streitereien, mit denen ich fest gerechnet habe, bleiben aus. | |
Ich kann mich auf dieser Reise mit rechten und konservativen Türken lange | |
unterhalten. Auch über schwierige Themen, ohne den anderen zu unterbrechen | |
oder anzubrüllen. In Berlin ist mir das noch nicht passiert. Ob wir die | |
Gespräche in dieser Form auch geführt hätten, wenn die türkische Offensive | |
in Syrien schon begonnen hätte? | |
Etwas hat sich geändert. Die AKP ist für mich nach wie vor die Partei der | |
staatlichen Repressionen und Säuberungen. Aber anders als vor der Reise | |
habe ich jetzt keine Institution, sondern Gesichter vor Augen. | |
Am nächsten Tag steige ich ins Flugzeug nach Berlin. Wohin wird die Türkei | |
trudeln, das frage ich mich nicht nur als Journalistin, und klammere mich | |
an den Satz aus den Tiefen des Regierungsapparats, dass Deniz bald frei | |
kommt, Inşallah, und versuche nicht zu heulen, als das Flugzeug von der | |
Startbahn abhebt. Es gelingt mir nicht wirklich. Die Türkei ist eben nicht | |
nur ein Land, über das ich ab und zu schreibe. Das Herz hängt hier, trotz | |
allem. | |
Offenlegung: Die Kosten für die Reise wurden von der staatlichen | |
Investmentagentur Ispat und der Redaktion übernommen. | |
29 Jan 2018 | |
## AUTOREN | |
Ebru Tasdemir | |
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