| # taz.de -- Neonazi klagte, weil er AfD zu links findet: Höcke und Heise bleib… | |
| > Ein Neonazi fühlte sich diffamiert, als er vom Zentrum für Politische | |
| > Schönheit mit AfD-Politiker Höcke abgebildet wurde. Das Gericht sieht das | |
| > anders. | |
| Bild: Höcke ist doch gar nicht so links: Das beanstandete Poster im Online-Shop | |
| Göttingen epd | Die Aktionskünstler-Gruppe „Zentrum für politische | |
| Schönheit“ darf weiterhin ein Bild mit den Köpfen des NPD-Funktionärs | |
| Thorsten Heise und des thüringischen AfD-Landeschefs Björn Höcke | |
| verbreiten. [1][Heise habe einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen | |
| Verfügung zurückgezogen], teilte das Landgericht Göttingen am Montag mit. | |
| Mit dem Antrag sollte dem „Zentrum für politische Schönheit“ die | |
| Vermarktung des Bildes untersagt werden. Heise wollte die Verbreitung des | |
| Bildes stoppen lassen, weil es ihn „in affirmativen Zusammenhang zu einem | |
| bekannten Protagonisten“ einer weiter „linksstehenden Konkurrenzpartei“ | |
| stelle. | |
| Das Göttinger Landgericht hatte am vergangenen Mittwoch in einer | |
| sogenannten Güteverhandlung angedeutet, es werde einem Antrag Heises auf | |
| Erlass einer einstweiligen Verfügung voraussichtlich nicht stattgeben. Eine | |
| Entscheidung hatte das Gericht für diesen Mittwoch angekündigt. Dieser | |
| Termin wurde nun aufgehoben. | |
| Das umstrittene Bild zeigt außer Heise und Höcke, die beide in benachbarten | |
| Dörfern im Eichsfeld leben, auch den Schriftzug „Landolf & Thorsten“ sowie | |
| „NPD“. Das „Zentrum für politische Schönheit“ ließ das Motiv auf T-S… | |
| und Tassen drucken und bietet die Gegenstände auf der Internetseite | |
| „Landolf-Ladig.de“ zum Kauf an. Anlass für die Aktion sind Vermutungen, | |
| dass Höcke unter dem Pseudonym Landolf Ladig über Jahre für | |
| NPD-Zeitschriften publiziert hat. | |
| Der Soziologe Andreas Kemper aus Münster hatte 2015 als erster die These | |
| aufgestellt, dass Höcke unter dem Namen Landolf Ladig schon 2011 und 2012 | |
| für die von Thorsten Heise herausgegebene Zeitschrift „Volk in Bewegung“ | |
| geschrieben habe. Der Wissenschaftler verglich unter anderem Leserbriefe | |
| Höckes mit Artikeln von „Landolf Ladig“ – die Texte seien über weite | |
| Strecken identisch. Höcke selbst hat mehrfach gedroht, gegen Personen | |
| juristisch vorzugehen, die ihn mit Landolf Ladig in Verbindung bringen. | |
| Die Kampagne der Aktionskünstler sah das Göttinger Landgericht als von der | |
| Meinungsfreiheit gedeckt an. Die Verbreitung des Bildes sei rechtlich kaum | |
| zu beanstanden, weil es sich bei Heise um eine „Person der Zeitgeschichte“ | |
| handele. | |
| Vor kurzem hatte das „Zentrum für politische Schönheit“ auf einem | |
| Grundstück vor Höckes Haus eine Nachbildung des Berliner Holocaust-Mahnmals | |
| errichtet, um gegen die umstrittene Dresdner Rede des AfD-Politiker zu | |
| protestierten. Höcke hatte im Januar 2017 in Dresden mit Bezug auf das | |
| Holocaust-Mahnmal von einem „Denkmal der Schande“ gesprochen. Unter anderem | |
| forderte der frühere Geschichtslehrer eine 180-Grad-Wende in der deutschen | |
| Erinnerungskultur. Höcke selbst fühlte sich missinterpretiert. | |
| 15 Jan 2018 | |
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