Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nach „New York Times“-Recherche: Vorwürfe auch gegen deutsche …
> Nach dem US-Mutterkonzern steht Vice Media nun auch in Deutschland in der
> Kritik. Zwei Ex-Mitarbeiterinnen prangern Macho-Kultur an.
Bild: War Auslöserin der #aufschrei-Debatte und leitet jetzt Vice.de: Laura Hi…
Nach Vorwürfen wegen sexueller Belästigung gegen Mitarbeiter des
US-amerikanisch-kanadischen Medienstartups Vice muss man sich nun auch beim
deutschen Ableger mit dem Thema Macho-Kultur beschäftigen. Ein Sprecher der
Vice Media GmbH bestätigte am Mittwoch der taz, dass zwei ehemalige
Mitarbeiterinnen sich in den sozialen Medien über die Kultur in den
deutschsprachigen Vice-Redaktionen beschwert haben.
„Wir tolerieren bei Vice Media in keiner Weise Diskriminierung, sexuelle
Belästigung oder Mobbing“, so der Sprecher. Man habe mit den ehemaligen
Mitarbeiterinnen Kontakt aufgenommen, um zu erfahren, was sie genau bei
Vice erlebt haben und werde gegebenenfalls Konsequenzen ziehen.
Am vergangenen Samstag hatte [1][eine New York Times-Recherche] mehrere
Fälle sexueller Belästigung bei dem amerikanischen Mutterunternehmen
aufgedeckt. Die Vice-Gründer Shane Smith und Suroosh Alvi entschuldigten
sich daraufhin öffentlich und beklagten, sie hätten nicht verhindert, dass
sich eine „Boys' Club“-Kultur bei dem Jugendmagazin entwickelt habe.
Die Print- und Onlineausgaben von Vice stehen in Amerika wie im
deutschsprachigen Raum für jungen, unkonventionellen und provokativen
Journalismus und unter anderem für feministische Inhalte. Leiterin der
deutschsprachigen Onlineredaktion ist ausgerechnet Laura Himmelreich, die
2013 mit einem Text über eine Äußerung des FDP-Politikers Rainer Brüderle
die [2][#aufschrei]-Debatte über Sexismus losgetreten hatte.
Himmelreich verteidigte am Mittwoch [3][per Facebook-Post] ihre Redaktion.
„Ich habe noch in keiner Redaktion gearbeitet, die so respektvoll,
solidarisch und herzlich miteinander umgeht wie die Redaktionsmitglieder
von Vice Deutschland“, schreibt sie. Sie habe die Redaktion allerdings „aus
einer herausgehobenen Position kennengelernt“. Sie könne sich zudem kein
Urteil über den ganzen Konzern erlauben.
## Männlich dominierte Skater- und Punk-Kultur
„In den nächsten Tagen und Wochen wird es darum gehen, dass sich alle
Führungskräfte, in jedem Land und jedem Bereich maximal selbstkritisch
fragen, ob sie darin erfolgreich waren, das ideale Umfeld für ihre
Mitarbeiter zu schaffen, und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen“, schreibt
Himmelreich.
Der Vorwurf der Macho-Kultur überrascht bei einem Medium wie Vice, bei dem
vor allem junge Menschen arbeiten. Der Altersdurchschnitt liegt unter 30.
Die New York Times ließ allerdings erahnen, dass die Tradition von Vice als
Medium einer männlich dominierten Skater- und Punk-Subkultur eine besondere
Art männlicher Dominanz hervorbringen würde. In dieser Tradition steht auch
die deutschsprachige Ausgabe.
Vice Media kündigt fürs neue Jahr Mitarbeiter-Gremien für die an
deutschsprachigen Standorte an, die „als Anlaufstelle, aber auch als
wichtiger Impulsgeber dienen um die Sicherheit der Mitarbeiter zu
garantieren“. Diese Gremien sollen aus MitarbeiterInnen bestehen, die nicht
der Geschäftsführung angehören.
Vice ist nach dem [4][erzkonservativen Sender Fox] das zweite große
US-amerikanische Medienunternehmen, das wegen Fällen sexueller Belästigung
in die Öffentlichkeit gerät.
27 Dec 2017
## LINKS
[1] http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sexismus-debatte-new-york-times-deck…
[2] https://twitter.com/hashtag/Aufschrei?src=hash
[3] https://www.facebook.com/laura.himmelreich.9/posts/1802179043127638
[4] /!5327416/
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
Vice
sexuelle Belästigung
#Aufschrei
Laura Himmelreich
Schwerpunkt #metoo
New York Times
Vice
Vice
Österreich
MDR
Schwerpunkt #metoo
#Aufschrei
## ARTIKEL ZUM THEMA
Medienkonzern „Vice“ soll vor Aus stehen: Eine Ära geht zu Ende
Der amerikanische Medienkonzern Vice soll offenbar vor dem Aus stehen. Es
wäre ein weiteres Millennial-Medium, das ins Straucheln gerät.
Jugend- und Lifestyleportal Vice: Felix Dachsel wird Chefredakteur
Während bei Vice Austria Unruhe herrscht, steht für die deutsche
Onlineseite ein neuer Chef fest: Felix Dachsel folgt auf Laura Himmelreich.
Autoren kündigen nach Zusammenlegung: „Vice“ in Österreich ohne Redaktion
Alle Redakteur*innen haben gekündigt. Künftig soll das Magazin in
Deutschland, Österreich und der Schweiz unter deutscher Leitung stehen.
Ski-Weltcup im MDR-Sendegebiet Dresden: „Juristisch einwandfrei“
Der MDR-Sportmoderator René Kindermann organisiert einen Langlauf-Weltcup.
Sein Sender hat den Vorgang geprüft. Fazit: alles in Ordnung.
Männer schwafeln über sexuelle Gewalt: Bitte schweig doch zu #MeToo, Matt
Matt Damon ist doch einer von den Guten, oder? Aber auch einer, der zu
sexualisierter Gewalt besser anderen zuhören als selber sprechen sollte.
Debatte Sexismus: Ein #Aufschrei der Vielen
Eine Frau, die glaubt, ein unglücklicher Einzelfall zu sein, wird keine
Revolte starten. Vor einem Jahr hat #aufschrei gezeigt, wie Kollektive
entstehen können.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.