Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- taz Adventskalender (19): „Astrologie macht uns ehrlicher“
> Die taz präsentiert in ihrem Adventskalender BerlinerInnen, die für etwas
> brennen. Hinter Türchen 19: ein Hobbyastrologe.
Bild: Was sagen die Sterne?
Ach, wollten nur mehr Menschen, wie ich will, die Welt wäre ein bisschen
besser: Die taz präsentiert in ihrem Adventskalender „Die Erlösung“
BerlinerInnen, die für etwas brennen. Hinter Türchen 19: ein
Hobby-Astrologe.
taz: Kann Astrologie die Welt verbessern?
Ja und nein. Ja, weil die Menschen dadurch authentischer und ehrlicher
werden können. Das klappt nicht durch Verordnung von oben, sondern nur
durch Selbsterkenntnis. Astrologie ist ein Weg dahin. Leider wird sie in
den Boulevardmedien oft als „Wünsch dir was“ missbraucht. Diese
Vulgärastrologen, wie ich sie nenne, sorgen für eine Verdummung der
Menschen und den schlechten Ruf der Astrologie.
Wie sind Sie zur Astrologie gekommen?
Im Studium der Vergleichenden Religionswissenschaften, 1977 war das an der
FU. Da haben wir auch Texte von C.G. Jung gelesen, der sich in einem seiner
Bücher auf die Astrologie bezieht und selbst erstaunt war, wie anwendbar
sie auf die Psychoanalyse ist. Ich selbst bin katholisch erzogen und habe
dann erst einmal die Bibel neu für mich interpretiert. Es ist unglaublich,
wie viele astrologische Bezüge da drinstecken.
Und dann wurde die Astrologie zum Teil Ihres Lebens?
In den 1970ern war das ja nicht gerade en vogue. Ich habe dann angefangen,
mithilfe der Astrologie Einblicke in meine eigene Seele zu gewinnen. Die
nötige Literatur dafür musste ich mir in Antiquariaten zusammensuchen. In
der Nazi-Diktatur wurde ja alle Tradition zerstört. Hitler hatte nur einen
Hausastrologen, der ihm natürlich nur das Beste sagte, weil er sonst wie
alle anderen ins KZ gekommen wäre. Erst mit den Achtundsechzigern wurde
eine neue Tradition begründet.
Versuchen Sie andere zu bekehren?
Nee, das habe ich früher mal als junger Mann. Heute sage ich dazu nur noch
etwas, wenn die Leute mich fragen.
Hat Sie die Astrologie zu einem besseren Menschen gemacht?
Das vielleicht nicht. Aber auf jeden Fall zu einem ehrlicheren.
Sie wollen lieber anonym bleiben … Weil die Astrologie einen so schlechten
Ruf hat?
Nein, ich möchte einfach nicht mehr darauf angesprochen werden, das ist
mein intimes Lebenshobby. Ich möchte auch nicht mehr in so viele Seelen
hineinschauen, ich hab mit meiner eigenen noch genug zu tun. Ich mache das
jetzt zwar schon viele Jahre, aber das bleibt ein Projekt bis zur Bahre.
Was sagen die Sterne für das neue Jahr?
Das wird ein Jahr der Klärung. Es geht um Prozesse, die schon im Gange
sind: die soziale Frage, der gesellschaftliche Friede, der Umweltschutz.
Eine der Grundregeln der Astrologie ist: Es passiert erst etwas, wenn die
Dinge ins Extrem pendeln. Dann wird es entweder viel schlimmer oder besser.
Da stehen wir nächstes Jahr.
Interview: Manuela Heim
19 Dec 2017
## AUTOREN
Manuela Heim
## TAGS
taz-Adventskalender
Konsum
Revolution
## ARTIKEL ZUM THEMA
Adventskalender: Die frohe Botschaft (1): Musik gibt's zur Abwechslung für lau
Im Advent ohne Geld dastehen ist besonders bitter. Zum Glück gibt es einige
kostenlose Angebote in der Stadt – hier eine kleine Übersicht.
taz-adventskalender (24): „Bei meiner Kunstaktion geht es um den Weihnachtste…
Die taz präsentiert in ihrem Adventskalender BerlinerInnen, die für etwas
brennen. Hinter Türchen 24: Künstlerin Susan Madsen, die im Wagendorf Karow
lebt.
taz-adventskalender (21): „Die Macht der Konzerne brechen“
Die taz präsentiert in ihrem Adventskalender BerlinerInnen, die für etwas
brennen. Hinter Türchen 21: Sven Wurm, Kommunist.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.