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# taz.de -- Flughafen BER: Firmen am BER: Gar kein Risiko
> Der kursierende BER-Eröffnungstermin wird noch nicht bestätigt.
> Stattdessen: Ärger über Siemens und Bosch im Parlamentsausschuss.
Bild: Stop, das ging zu weit: Am BER soll also laut Siemens alles in Ordnung se…
Eindreiviertel Stunden ließ der SPD-Abgeordnete Torsten Schneider äußerlich
ruhig über sich ergehen, was er im Raum 304 des Abgeordnetenhauses zur
Langzeitbaustelle BER hörte. Dass es nämlich offenbar eigentlich gar keine
Probleme gibt – jedenfalls nicht, was die beteiligten Firmen Siemens und
Bosch angeht. Dass es nur an Erweiterungen und neuen Planungen liegt, dass
seit der geplanten Eröffnung 2012 nun über fünfeinhalb Jahre vergangen
sind. Dann aber konnte Schneider, als parlamentarischer Geschäftsführer und
Haushaltsexperte der starke Mann der SPD-Fraktion, nicht mehr an sich
halten. Wenn alles funktioniere, „warum sitzen wir dann eigentlich hier?“
Hier, das bedeutete am Mittwochnachmittag: im Beteiligungsausschuss des
Landesparlaments, der neben dem Chef der Flughafengesellschaft, Engelbert
Lütke Daldrup, Vertreter von Siemens und Bosch eingeladen hatte. Und von
denen hatten Schneider und Kollegen Sätze gehört wie: „Die Technik
funktioniert einwandfrei“, und: „Das stellt kein Risiko dar“, und dann
noch: „Wenn hier von Mängeln gesprochen wurde, so kann ich das für uns
nicht bestätigen.“
## Warten auf Freitag
Das kam fraktionsübergreifend nicht gut an bei den Abgeordneten, die im
Kopf hatten, wie ein jüngst bekannt gewordener TÜV-Bericht urteilte: Dieser
sprach von systemischen Mängeln, und zwar ausgerechnet in dem Bereich, der
schon 2012 zur Absage der Eröffnung führte, nämlich dem Brandschutz.
In Sachen BER-Eröffnungstermin hielt sich Lütke Daldrup erwartungsgemäß
zurück – den will er erst am Freitag im Aufsichtsrat der
Flughafengesellschaft nennen. Die B.Z. hatte zuvor berichtet, der BER werde
im Herbst 2020 eröffnen, und sich auf Informationen aus Gesellschafter- und
Flughafenkreisen bezogen.
Der SPD-Abgeordnete Jörg Stroedter forderte von seinem Parteifreund Lütke
Daldrup, früher Staatssekretär in der Landesregierung, einen Notfallplan.
„Was passiert, wenn die Anlage ganz am Schluss, wenn alles fertig gebaut
ist, nicht funktioniert?“, sagte er. „Die Frage nach einem Plan B muss
einfach gestellt werden.“ Stroedter verwies auf den Vorstoß des grünen
Bundestagsfraktionschefs Anton Hofreiter, der kostengünstige
Schnellbauterminals vorgeschlagen hat.
Sein SPD-Kollege Schneider, der erkennbar von einer weiteren Bauverzögerung
ausging, resümierte entnervt seinen Eindruck von der generellen
Stimmungslage in der Stadt: „Die Mehrheit der Berliner hat doch das Gefühl,
dass der BER überhaupt nicht eröffnet.“
13 Dec 2017
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Engelbert Lütke Daldrup
Siemens
Bosch
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Engelbert Lütke Daldrup
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