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# taz.de -- Die Proteste in Pakistan sind beendet: Der Justizminister ist zurü…
> Demonstranten haben die wochenlang besetzte Kreuzung wieder freigegeben.
> Sie hatten dem zurückgetretenen Justizminister Gotteslästerung
> vorgeworfen.
Bild: Unterstützer der islamistischen Tereek-i-Labaik-Partei beten
Islamabad ap | Nach wochenlangen Protesten von Islamisten in Pakistan ist
Justizminister Zahid Hamid auf deren Forderungen eingegangen und
zurückgetreten. Verhandlungen mit den Islamisten waren zuvor ergebnislos
verlaufen. Die Zehntausenden Demonstranten harrten seit drei Wochen auf
einer großen Straßenkreuzung bei Islamabad aus und beeinträchtigten so das
öffentliche Leben. Nach dem Rücktritt Hamids kündigte der Vorsitzende einer
Islamisten-Partei am Montag an, den Protest zu beenden und die Kreuzung
wieder freizugeben.
Die Menge folgte einem Aufruf der kleinen Partei Tehreek-i-Labaik Ya Rasool
Allah und forderte, Hamid zu entlassen, weil in einem Gesetzentwurf ein
Hinweis auf den Propheten Mohammed fehlte. Der Minister selbst sprach von
einem Irrtum, der korrigiert worden sei.
Innenminister Ahsan Iqbal teilte dem Leitenden Richter am Hohen Gericht von
Islamabad am Montag mit, die Regierung habe mit den Organisatoren der
Proteste eine Vereinbarung unterzeichnet, um eine „bürgerkriegsähnliche
Situation“ zu vermeiden. Der Vorsitzende der Islamisten-Partei, Khadim
Hussain Rizvi, dankte Heereschef Qamar Javed Bajwa für die Vermittlung des
Abkommens. Sie beinhalte den Rücktritt Hamids und die Freilassung aller
Aktivisten der Partei. Im Gegenzug werde keine Fatwa gegen Hamid
ausgesprochen.
Die Regierung hatte zunächst versucht, den Protest friedlich zu beenden,
weil sie im Fall eines Gewalteinsatzes eine Destabilisierung des Landes
befürchtete. Doch ein Gericht ordnete an, die Kundgebung aufzulösen. Die
Polizei setzte daraufhin am Samstag Tränengas und Schlagstöcke gegen die
Versammlung ein. Es gelang ihr aber nicht, die Menge aufzulösen. [1][Sechs
Menschen wurden getötet.] Der größte Teil der fast 200 Verletzten waren den
Behörden zufolge Polizeibeamte. Am Sonntag hielten sich die
Sicherheitskräfte zurück.
27 Nov 2017
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