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# taz.de -- Amri-Untersuchungsausschuss in Berlin: Viele Unklarheiten bei Über…
> Die Berliner Polizei hat bei der Überwachung des späteren Attentäters
> Anis Amri viele Fehler gemacht, sagt Sonderermittler Jost als Zeuge im
> U-Ausschuss.
Bild: Konnte auch nicht alles aufklären: Bruno Jost, Amri-Sonderermittler des …
Berlin (dpa) | Bei der Überwachung des Terroristen Anis Amri im Sommer 2016
wusste bei der Berliner Polizei nach Einschätzung von Sonderermittler Bruno
Jost die rechte Hand nicht, was die linke macht. Observation und
Telefonüberwachung seien nicht abgestimmt gewesen, sagte Jost am Freitag im
Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses zum Terroranschlag auf dem
Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche.
Der islamistische Attentäter war am 19. Dezember 2016 mit einem gekaperten
Laster in die Menge gerast. Zwölf Menschen starben. Amri war der Polizei
lange zuvor als Drogenhändler und potenzieller Islamist bekannt und auch
mehrfach festgenommen worden. Durch eine Reihe von Behördenpannen in
mehreren Bundesländern kam es nicht dazu, Amri in U-Haft zu bringen oder
auszuweisen.
Der frühere Bundesanwalt Jost war vom Senat eingesetzt worden und hatte
seinen Abschlussbericht im Oktober öffentlich vorgestellt. Am Freitag war
der 68-Jährige als Zeuge im Ausschuss.
Aus der Telefonüberwachung Amris in Berlin ergaben sich laut Jost immer
mehr Hinweise auf gewerbsmäßigen Drogenhandel. Doch die bis Mitte Oktober
2016 mögliche Observierung – zunächst wegen eines anderen Verdachts – habe
die Polizei schon am 15. Juni eingestellt. „Warum, ist mir nicht klar
geworden“, so Jost. Auch wer es anordnete, sei offen geblieben. Zudem seien
die Observierer nie samstags oder sonntags unterwegs gewesen. Amri habe sie
auch abgeschüttelt.
Es wäre möglich gewesen, den Verdacht des gewerbsmäßigen Drogenhandels zu
untermauern, unterstrich Jost. „Das hätte zu einer Festnahme führen
können.“ Die Generalstaatsanwaltschaft trage eine Mitverantwortung. Sie sei
zwar erst später über die eingestellte Observierung informiert worden, habe
aber in dem Verfahren nicht bei der Polizei nachgefragt. „Ein wacheres Auge
wäre angebracht gewesen.“
10 Nov 2017
## TAGS
Anis Amri
Untersuchungsausschuss
Polizei Berlin
Schwerpunkt Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt
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Polizei Berlin
Anis Amri
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