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# taz.de -- Randsportart für Zauberer: Harry Potter auf dem Stadtwerder
> Am Wochenende spielten 16 Teams aus ganz Deutschland um die Qualifikation
> für den European Quidditch-Cup. Das Spiel mit fliegenden Besen aus der
> Fantasy-Buchreihe ist seit 2005 ein Sport
Bild: Die Looping Lux aus Leipzig freuen sich über ihren Vorrundensieg gegen d…
„Brooms up!“, Besen hoch, hieß es am Wochenende ein paar Dutzend Mal auf
den Rasenplätzen des ATS Buntentor auf dem Bremer Stadtwerder, bis am
Sonntag Abend das beste deutsche Quidditch-Team fest stand: Der Favorit
Rheinos Bonn bezwang im Finale die Münchner Wolpertinger mit 190 zu 100.
Auf Platz drei landete ein weiterer Favorit, die Darmstadt Athenas, die
gegen die Three River Dragons aus Passau gewannen. Dabei konnten die
Passauer am Ende immerhin noch mit dem Snitch-Catch auf 100 zu 190 Punkte
aufholen. Alle vier Teams haben sich damit für den European Quidditch-Cup
im nächsten Jahr qualifiziert.
Snitch? Besen? [1][Quidditch]? Wie im Spiel „Quidditch“ mit fliegenden
Besen aus der Fantasy-Buchreihe Harry Potter? Genau. 2005 soll das Spiel
laut Wikipedia an einer Privatuniversität in den USA aus der Zaubererwelt
in die Realität übertragen worden sein. In Deutschland wird der Sport von
einer stetig wachsenden Zahl von Teams gespielt, derzeit sind es 40. Auch
in Bremen gibt es eine Mannschaft: Die Portkeys.
Den fliegenden Besen ersetzt eine PVC-Stange, die die Spieler und
Spielerinnen zwischen den Beinen geklemmt tragen. Auf diese Weise würde die
Verletzungsgefahr gebannt, erklärt Lukas Dreyer, der Vorsitzende der
Rheinos Bonn. Die Stange, die beim Rennen mit einer Hand festgehalten
werden muss, hindert daran, sich allzu energisch gegen die Gegner*innen zur
Wehr zu setzen.
Denn der gemischtgeschlechtliche Sport ist eine Mischung aus Rugby,
Handball und Völkerball und entsprechend hart kann es zur Sache gehen. Das
Ziel ist, einen nicht ganz aufgepumpten Volleyball, den „Quaffel“,
möglichst oft durch einen von drei Ringen zu werfen. Die gegnerische
Mannschaft versucht dabei, den Run auf den Ring oder „Hoop“ aufzuhalten, in
dem die Spieler*innen mit einem weiteren Ball abgeworfen werden. Denn neben
dem Quaffel sind drei weitere Bälle im Spiel, die „Klatscher“. Im Buch
waren diese lebendig und haben versucht, die fliegenden Zauberschüler*innen
vom Besen zu schubsen. Im Sport werden sie von jeweils zwei „Treiber*innen“
pro Mannschaft geworfen. Sie bilden mit den drei „Jäger*innen“, die den
Quaffel führen und dem oder der Ring-“Hüter*in“ ein Team.
Nach 18 Minuten kommt ein weiteres Team-Mitglied dazu: Der oder die
Sucher*in, die versucht, den Snitch zu fangen: Das ist eine gelbe Socke,
befestigt am Hintern eines Unparteiischen. Der das Spiel beendende
Snitch-Fang kann es entscheiden, wie beim überraschenden Vorrunden-Sieg der
Looping Lux Leipzig gegen die Passauer.
Lukas Dreyer, der Vorsitzende der Siegermannschaft, erklärt das komplexe
Regelwerk ganz geduldig, seine Begeisterung für das Spiel überträgt sich
auf die Zuhörerin. „Quidditch ist sehr offen“, erzählt er, „hier sind L…
dabei, die haben vorher zehn Jahre kein Sport gemacht.“ Tatsächlich
bestehen die 16 antretenden Teams nicht nur aus athletischen Sportcracks.
Schade, dass sich so wenige Zuschauer*innen auf den Stadtwerder verirrt
haben.
5 Nov 2017
## LINKS
[1] http://deutscherquidditchbund.de/
## AUTOREN
Eiken Bruhn
## TAGS
Harry Potter
Joanne K. Rowling
Harry Potter
Harry Potter
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