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# taz.de -- Tod zweier niederländischer UN-Soldaten: Verteidigungsministerin t…
> Zwei Soldaten waren 2016 bei einem Militärunfall in Mali gestorben. Nach
> heftiger Kritik gaben die Ministerin und der Oberbefehlshaber nun ihre
> Ämter ab.
Bild: Jeanine Hennis muss gehen (Archivbild 2016)
Den Haag afp | Nach heftiger Kritik wegen des Todes zweier niederländischer
UN-Soldaten in Mali sind in den Niederlanden Verteidigungsministerin
Jeanine Hennis und Oberbefehlshaber Tom Middendorp zurückgetreten. „Ich bin
politisch verantwortlich, und ich übernehme diese Verantwortung“, sagte
Hennis am Dienstagabend vor dem Parlament in Den Haag. „Ich trete als
Ministerin zurück.“ Auch Oberbefehlshaber Middendorp trat von seinem Posten
zurück.
In der vergangenen Woche hatte der niederländische Untersuchungsrat für
Sicherheit (OVV) einen kritischen Bericht zum Tod der beiden Soldaten im
Juli 2016 veröffentlicht. Sie waren bei einer Übung in Kidal im Nordwesten
Malis durch die plötzliche Explosion einer Granate getötet worden; ein
dritter niederländischer Soldat trug schwere Verletzungen davon.
Der OVV-Bericht machte „schwere Mängel“ im Zusammenhang mit der Beschaffung
der Granaten für den Tod der Soldaten verantwortlich. Die Granaten seien
2006 mit Hilfe des US-Verteidigungsministeriums unter Zeitdruck gekauft
worden. Das niederländische Verteidigungsministerium habe es versäumt, die
nötigen Kontrollen vorzunehmen und sich stattdessen auf das US-Militär
verlassen. Tatsächlich habe in die Granaten Feuchtigkeit eindringen können,
so dass diese in Verbindung mit der in Mali herrschenden Hitze instabil und
empfindlich gegen Erschütterungen geworden seien.
Der am vergangenen Donnerstag veröffentlichte Abschlussbericht des OVV
löste eine Welle der Kritik aus, so dass sich Hennis und Middendorp
schließlich zum Rücktritt gezwungen sahen. Die Ministerin sollte eigentlich
in der künftigen Regierung von Ministerpräsident Mark Rutte eine wichtige
Rolle einnehmen.
Die Niederlande sind seit April 2014 mit rund 400 Soldaten am
[1][Stabilisierungseinsatz der UNO in Mali] (Minusma) beteiligt. Die
Mission in dem westafrikanischen Land gilt als einer der weltweit
gefährlichsten Militäreinsätze der Vereinten Nationen. 80 Minusma-Soldaten
wurden bisher getötet. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hatte im
Januar 2013 militärisch in Mali eingegriffen, um das Vorrücken von
Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden des Landes zu
stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen.
4 Oct 2017
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[1] /Krise-in-Mali/!5445768
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Niederlande
Mali
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