Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kitas in Berlin: Senat pro Obergrenze
> SPD-Bildungssenatorin Scheeres will per Gesetz die umstrittenen
> Zuzahlungen von bis zu mehreren 100 Euro beschränken, die manche Kitas
> von Eltern verlangen.
Bild: In Kitas sollen umstrittene Zuzahlungen per Gesetzesänderung zur Ausnahm…
Gleicher Begriff, andere Bedeutung: Klar für eine „Obergrenze“ spricht sich
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Dienstag nach der Senatssitzung
aus – allerdings nicht im Feld der Flüchtlingszahlen, wo der Begriff gerade
in vieler Munde ist. Um die kritisierten Zuzahlungen von bis zu mehreren
hundert Euro monatlich geht es ihr, die manche Kita von Eltern verlangen –
teils für Angebote wie Japanisch oder Saunieren. Eine Gesetzesänderung,
deren Entwurf der Senat jetzt beschloss, soll das nur noch in Ausnahmen
zulassen. Konkret ist die Scheeres'sche Obergrenze noch nicht: von
„angemessen“ ist die Rede.
Scheeres nutzte einen Senatsbeschluss, der den Rechtsanspruch auf einen
Kitaplatz wie von der rot-rot-grünen Koalition geplant von fünf auf sieben
Stunden täglich ausweitet, um sich beim Thema Kita gegen mancherlei Kritik
zu wehren. Etwa gegen den Vorwurf, nicht genügend Plätze zur Verfügung zu
stellen – angeblich fehlen in Spandau gar mehrere hundert. „Diese Zahlen
kann ich absolut nicht bestätigen“, sagte Scheeres. Vielmehr sind nach
ihren Daten aktuell landesweit 12.000 Plätze frei.
Sowohl freien Kita-Trägern wie auch von den Bezirken geführten
landeseigenen Kindergärten warf sie vor, angesichts des aktuellen
Fachkräftemangels nicht ausreichend Quereinsteiger in die Kitas zu holen
und damit für größere Kapazitäten zu sorgen. „Da ist noch Luft nach oben�…
sagte Scheeres und kritisierte namentlich den Neuköllner Jugendstadtrat
Falko Liecke (CDU). Nach Darstellung der Senatorin mangelt es nicht an
Interessenten, sondern an der Möglichkeit, dass künftige Erzieherinnen und
Erzieher Praktika in den Kitas absolvieren könnten.
Die Senatorin war am Dienstag noch merklich genervt von Kritik, die ihr in
der Diskussion um den Zuzahlungs-Stopp von Kita-Betreibern entgegen
geschlagen war. „Alles totaler Quatsch“, sagte sie zu Äußerungen, wonach
bei einem Stopp Ausflüge oder Theaterbesuche von Kita-Gruppen nicht mehr
möglich seien. Die neue Vorschrift betreffe regelmäßige Zahlungen, nicht
beispielsweise Kosten für einmalige Ausflüge. „Kitas werden öffentlich
finanziert und sind ab dem 1. August 2018 für alle Kinder gebührenfrei“,
ist die Position der Senatsverwaltung, „Zuzahlungen sollen die Ausnahme
sein.“ Weil die Änderung erst in einem Jahr gelten würde, sei genug Zeit,
sich darauf einzustellen.
11 Oct 2017
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Kitas
Sandra Scheeres
Kita-Gebühren
Kitaplatzausbau
Wochenvorschau
Kitas
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bertelsmann-Studie zu Kitas: Es tut sich doch was
Wissenschaftler kritisieren schlechte Betreuungssituation in Berliner
Krippen. Senatorin Scheeres (SPD) widerspricht: Zahlen sind veraltet.
Die Wochenvorschau für Berlin: Jetzt geht’s um die Wahl
Der Wahlkampf beginnt – tatsächlich immer noch. Es werden Kitas besucht,
man denkt sich „Berlin Salons“ aus und die Zukunft wird programmiert.
Änderungen im Kita-Gesetz ab 2018: Kitas werden jetzt wirklich gebührenfrei
Kitas müssen sich künftig an Obergrenze halten, wenn sie Zuzahlungen für
Extras wie Frühenglisch verlangen – sonst drohen Sanktionen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.