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# taz.de -- Bertelsmann-Studie zu Kitas: Es tut sich doch was
> Wissenschaftler kritisieren schlechte Betreuungssituation in Berliner
> Krippen. Senatorin Scheeres (SPD) widerspricht: Zahlen sind veraltet.
Bild: Wer spielt mit mir? Eine Erzieherin in Berlin kümmert sich derzeit um ru…
Der Betreuungsschlüssel in den Kitas hat sich bundesweit verbessert – auch
in Berlin. Das „auch“ ist an dieser Stelle wichtig, weil zu Beginn des
gestrigen Tages die Meldung eine genau gegensätzliche war. Da hatte nämlich
die Bertelsmann-Stiftung ihren stets viel beachteten „Länderreport
Frühkindliche Bildungssysteme“ vorgestellt – und dieser Studie zufolge hat
sich die Betreuungssituation bei den Kleinsten, den Krippenkindern unter
drei Jahren, im Bundesschnitt zwar verbessert, aber in Berlin habe sich
zwischen 2014 und 2016 nichts getan: Immer noch sei eine ErzieherIn für
rechnerisch 5,9 Kinder zuständig. Der bundesweite Durchschnitt liege bei
4,3 Kindern – ideal sind laut der Bertelsmann-Experten nicht mehr als drei
Kleinstkinder pro ErzieherIn.
Allerdings waren die Zahlen der Studie bereits veraltet, wie sich die
Verwaltung von Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Montag beeilte
mitzuteilen. Inzwischen betreue eine ErzieherIn nur noch 4,25 Krippenkinder
– in zwei Jahren sollen es sogar nur noch 3,75 Kinder sein.
Tatsächlich hatte die scheidende rot-schwarze Koalition 2016 noch
Änderungen im Kita-Gesetz beschlossen: ErzieherInnen sollten künftig im
Schnitt ein Kind weniger zu betreuen haben, 60 Millionen Euro sollten dafür
in mehr Personal investiert werden. Auch die Zahl der angebotenen
Kita-Plätze hat sich seitdem konstant weiter erhöht – wenn auch nicht so
stark wie die Nachfrage seitens der Eltern. Noch immer wächst der Bedarf
nach Kitaplätzen also schneller als der Ausbau selbiger.
Allerdings ist fraglich, wie lange der massive Platzausbau noch weitergehen
wird. Kita-Träger meldeten zuletzt, viele Plätze wegen Personalmangel nicht
anbieten zu können: Allein beim größten der fünf Landesbetriebe, den
Kindergärten NordOst, stehen deshalb rund 500 Plätze nicht zur Verfügung.
Zugleich berichteten Fachschulen für die Erzieherausbildung über sinkende
Bewerberzahlen (taz berichtete). Wenige Tage vor Start des
Ausbildungsjahres Anfang September meldeten am Montag noch alle sechs
staatlichen Erzieherschulen freie Plätze.
28 Aug 2017
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Kitaplatzausbau
Erziehermangel
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Kita-Finanzierung
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Kitas
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