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# taz.de -- Wechsel in der „Freitag“-Chefredaktion: Die neue alte Spitze
> Beim „Freitag“ wird schon wieder umgebaut. Chefredakteur Christian Füller
> geht, Jakob Augstein kommt zurück. Dazu kommt ein taz-Zugang.
Bild: Doch wieder Chefredakteur: Jakob Augstein
Berlin taz | Gerade einmal ein halbes Jahr nach dem letzten Wechsel an der
Spitze des Freitag baut Verleger Jakob Augstein erneut um. Christian
Füller, seit März alleiniger Chefredakteur, verlässt die linke
Wochenzeitung kurz vor der Sechsmonatsmarke, wie der Verlag am
Dienstagabend mitteilte. Augstein selbst wird wieder Chefredakteur,
zusammen mit Jetzt-Vize Michael Angele und einem Neuzugang: [1][Simone
Schmollack], gegenwärtig Gender-Redakteurin und stellvertretende Leiterin
des Inlands-Ressorts bei der taz.
Damit macht Augstein seine Entscheidung vom Frühjahr rückgängig, sich mehr
auf seine Position als Verleger zurückziehen zu wollen. Warum Christian
Füller nach relativ kurzer Zeit wieder geht, darüber halten sich bisher
alle Beteiligten bedeckt; am Dienstag wollten sich weder Füller selbst noch
Augstein äußern.
Füller verlasse die Zeitung „auf eigenen Wunsch“ heißt es in der
Pressemitteilung der Freitag Mediengesellschaft. Augstein dankt Füller im
Weiteren „für die wichtigen Impulse, die er dem Freitag unter seiner
Führung gegeben hat“ und wünscht ihm „für seine neuen publizistischen
Projekte viel Erfolg“. Das war's.
Aus der Redaktion heißt es, man habe Füller bereits am vergangenen
Donnerstag intern verabschiedet. Füller hatte Mitte März dieses Jahres die
alleinige Chefredakteurs-Position der linken Wochenzeitung [2][übernommen].
Zuvor hatten seine zwei Vorgänger ihren Rückzug erklärt: Philip Grassmann
übernahm das familieneigene Programmkino Abaton in Hamburg, Jakob Augstein
wollte sich auf seine Position als Verleger zurückziehen.
## Neue Bundesländer und Genderthemen
Zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung in der Freitag-Redaktion bereits stark
beeinflusst durch die Entscheidung Augsteins, den umstrittenen Publizisten
Jürgen Todenhöfer als Herausgeber einzusetzen. Diese hatte der Verleger im
Dezember ohne Rücksprache mit der Redaktion getroffen.
Jürgen Todenhöfer gilt vielen als Populist, einige ehemalige
Freitag-MitarbeiterInnen sehen ihn als Rechten. [3][In der ersten Hälfte
des Jahres haben deshalb mehrere RedakteurInnen den Freitag verlassen],
unter anderem Vize-Chefredakteurin Katja Kullmann.
Die neue Chefredakteurin Schmollack soll sich vor allem um Geschichten aus
den Neuen Bundesländern und um Genderthemen kümmern – und damit die Zeitung
„für eine junge, linksliberale, weibliche Leserinnenschaft öffnen“, so
Augstein. Seit Katja Kullmanns Abgang war die Freitag-Chefredaktion ohne
Frau – ein Missstand, der durch den Zugang von Simone Schmollack aufgehoben
wird.
11 Sep 2017
## LINKS
[1] https://twitter.com/sis_taz
[2] /Neue-Chefredaktion-des-Freitag/!5384195/
[3] /Streit-um-neuen-Freitag-Herausgeber/!5423681/
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
Wochenzeitung „Freitag“
Jakob Augstein
Jürgen Todenhöfer
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Medienkrise
Wochenzeitung „Freitag“
Jürgen Todenhöfer
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