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# taz.de -- Luftangriffe im Jemen: Mindestens 30 Menschen getötet
> Nahe einer von Huthi-Rebellen kontrollierten Stadt gab es Luftangriffe,
> bei denen mindestens 30 Menschen starben. Auch Kriegsflüchtlinge seien
> unter den Opfern.
Bild: Ein Junge läuft an einem durch Luftangriffe zerstörten Haus im jemeniti…
Genf/Sanaa epd/afp | Bei Luftangriffen im Jemen sind nach Angaben von
Hilfsorganisationen am Mittwoch mindestens 30 Menschen getötet worden. Wie
der Vorsitzende des Roten Halbmonds im jemenitischen Sanaa, Hussein
al-Tawil, berichtete, waren auch Kriegsflüchtlinge unter den Opfern.
Die von den schiitischen Huthi-Rebellen kontrollierte Nachrichtenagentur
Saba machte die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition für den
Angriff nahe der Hauptstadt verantwortlich und berichtete von 71 Toten.
Dies konnte zunächst nicht von offizieller Seite bestätigt werden.
Wie Augenzeugen berichteten, wurde ein Wohnhaus mit Arbeitern einer
nahegelegenen Kat-Plantage bei den Angriffen getroffen. In Saudi-Arabien
ist der Konsum der jemenitischen Alltagsdroge streng verboten.
Seit März 2015 fliegt eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition
Luftangriffe auf Huthi-Rebellen, die Jemens Präsidenten Abd Rabbo Mansur
Hadi stürzen wollen. Extremistengruppen wie Al-Kaida und der Islamische
Staat (IS) machen sich den Konflikt zunutze, um ihre Macht in dem Land
auszubauen. Wegen des Konflikts herrscht im Jemen eine humanitäre Krise.
## Jemen nicht in der Lage, Versorgung zu bieten
Derweil stranden nach Angaben der Vereinten Nationen weiter tausende
Flüchtlinge aus Afrika auf ihrem Weg nach Saudi-Arabien oder in die
Golf-Staaten im Jemen. „Trotz des andauernden Konflikts schätzen die UN,
dass pro Monat 10.000 Migranten in den Jemen kommen“, sagte Olivia Headon
von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf.
„Die meisten Neuankömmlinge brauchen dringend humanitäre Hilfe und Schutz�…
fügte sie hinzu. Die Flüchtlinge kämen über das Rote Meer – vor allem aus
Äthiopien und dem Bürgerkriegsland Somalia. Etwa 1,7 bis 2 Millionen
Flüchtlinge und Migranten halten sich nach den Worten der IOM-Expertin im
Jemen auf, darunter Schätzungen zufolge mehr als 300.000 Asylsuchende.
Der Jemen sei nicht in der Lage, den Menschen eine grundlegende Versorgung
zu bieten. Die Neuankömmlinge seien nicht nur von kriegerischer Gewalt und
Hunger bedroht, sondern auch massiv von Erpressung, Entführung und Gewalt
durch Schleuser und kriminelle Banden. „Wir verhelfen vielen verletzten
Migranten im Jemen zu medizinischer Behandlung“, sagte die IOM-Expertin.
Der Tod von mehr als 100 Flüchtlingen sei erfasst worden, die tatsächliche
Zahl dürfte aber viel höher sein.
## Schlepper sind „große Bedrohung“
Auf die Frage, ob sich nach der Blockade der libyschen Gewässer im
Mittelmeer mehr Afrikaner auf die Route über das Rote Meer machen werden,
sagte Headon nur: Ohne große Veränderungen am Horn von Afrika sei mit einer
gleichbleibend hohen Zahl von Neuankömmlingen im Jemen zu rechnen.
Als große Bedrohung bezeichnete sie die Schlepper, die angesichts des
Krieges in dem arabischen Land besonders skrupellos vorgehen könnten. „Wenn
sie aus den Migranten kein Geld mehr herauspressen können, wollen sie sie
auf gewaltsame Weise loswerden“, sagte Headon. Vor zwei Wochen hatten
Schlepper rund 180 Flüchtlinge von einem Boot ins Rote Meer getrieben,
wobei mehr als 100 Menschen ertranken.
24 Aug 2017
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