# taz.de -- Vor Jemens Küste: Schlepper stoßen Flüchtlinge ins Meer | |
> Mindestens 29 Menschen seien dabei ums Leben gekommen, meldet eine | |
> UN-Behörde. Sie nennt den Vorfall vor der jemenitischen Küste | |
> „schockierend“. | |
Bild: Ein Boot im Golf von Aden | |
Dubai afp | Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration | |
(IOM) sind vor der Küste des Jemen mindestens 29 Flüchtlinge ums Leben | |
gekommen. Sie seien ertrunken, nachdem Schlepper sie ins Meer gestoßen | |
hätten, erklärte die IOM am Mittwoch unter Berufung auf Augenzeugen. Die | |
überlebenden Flüchtlinge hätten die Leichen notdürftig an einem Strand in | |
der südlichen Provinz Schabwa verscharrt. Mindestens 22 Menschen würden | |
noch vermisst. | |
Insgesamt befanden sich auf dem Schiff demnach mehr als 120 Flüchtlinge aus | |
Somalia und Äthiopien. „Die Schlepper haben die Migranten absichtlich ins | |
Wasser gestoßen, weil sie fürchteten, beim Erreichen der Küste aufgegriffen | |
zu werden.“ Danach seien sie umgekehrt, um neue Flüchtlinge zu holen. | |
Die UN-Behörde nannte die Tat „schockierend und inhuman“. Nach Einschätzu… | |
der IOM waren die Flüchtlinge auf dem Boot im Schnitt 16 Jahre alt. Unter | |
den Toten und Vermissten sind demnach viele Kinder. | |
Im Jemen kämpfen seit Jahren schiitische Huthi-Rebellen gegen Truppen der | |
sunnitischen Regierung. Der Bürgerkrieg hat das Land auf der arabischen | |
Halbinsel in eine schwere Krise gestürzt. Dennoch kamen nach | |
IOM-Schätzungen bisher rund 55.000 Migranten vom Horn von Afrika über das | |
Rote Meer und den Golf von Aden. Teils hoffen sie auf Arbeit in den | |
wohlhabenden Golfstaaten, teils flüchten sie vor Konflikten in ihren | |
Heimatländern. | |
10 Aug 2017 | |
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