# taz.de -- SPD-Kanzlerkandidat Schulz: Abzug von US-Atomwaffen gefordert | |
> Martin Schulz krititsiert Merkels „Aufrüstungsspirale“. 46 Prozent der | |
> Wähler wissen noch nicht, für wen sie am 24. September stimmen. | |
Bild: Martin Schulz bei seiner Wahlkampfrede in Trier am 22. August | |
TRIER/FRANKFURT AM MAIN dpa/afp | Eine sozialdemokratisch geführte | |
Bundesregierung will nach Worten von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz den | |
Abzug der in Deutschland gelagerten US-Atomwaffen erreichen. Dies sagte | |
Schulz am Dienstag bei einer Wahlkundgebung in Trier. „Ich werde mich als | |
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland dafür einsetzen, dass in | |
Deutschland gelagerte Atomwaffen – und wenn sie in Rheinland-Pfalz gelagert | |
sind, dann die in Rheinland Pfalz gelagerten Atomwaffen – abgezogen | |
werden.“ Nach unbestätigten [1][Informationen] lagern bis zu 20 | |
US-Atomwaffen auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst in Büchel in der Eifel. | |
Außerdem werde eine von ihm geführte Regierung eine | |
Rüstungsbegrenzungsinitiative ergreifen. „Es kann nicht sein, dass die | |
Bundesrepublik Deutschland kommentarlos und tatenlos zusieht, wie eine | |
Aufrüstungsspirale, die von (US-Präsident Donald) Trump gewollt ist, immer | |
weiter sich entwickelt“, sagte Schulz. „Der Nordkorea-Konflikt weist mehr | |
denn je darauf hin, dass Rüstungsbegrenzung und insbesondere nukleare | |
Abrüstung dringend erforderlich sind, mehr als je zuvor.“ | |
Schulz warf Merkel erneut vor, sie wolle 30 Milliarden Euro zusätzlich für | |
die Aufrüstung der Bundeswehr ausgeben, um wie von Trump gefordert das | |
Nato-Ziel von Rüstungsausgaben in Höhe von zwei Prozent der | |
Wirtschaftsleistung zu erreichen. „Wir lehnen diese Aufrüstungsspirale ab“, | |
sagte Schulz. Das Geld solle stattdessen beispielsweise für Schulen, die | |
Entwicklung des ländlichen Raumes und eine Verbesserung von Infrastrukturen | |
ausgegeben werden. | |
## AfD laut Umfrage bei sieben Prozent | |
Einen Monat vor der Bundestagswahl weiß fast die Hälfte der Wähler einer | |
Umfrage zufolge noch nicht, für wen sie am 24. September stimmen will. Wie | |
aus der Allensbach-Umfrage für die Frankfurter Allgemeine Zeitung | |
hervorgeht, sind 46 Prozent noch unentschlossen. So hoch sei der Anteil der | |
Unentschiedenen in den vergangenen 20 Jahren so kurz vor der Wahl noch nie | |
gewesen. | |
In der Sonntagsfrage liegt die Union gegenüber dem Juli unverändert bei | |
39,5 Prozent. Die SPD verliert einen halben Punkt auf 24,5 Prozent. Die FDP | |
würde mit zehn Prozent drittstärkste Kraft vor der Linkspartei mit acht | |
Prozent und den Grünen mit 7,5 Prozent. Die AfD, die in einer Umfrage | |
Anfang des Jahres noch drittstärkste Kraft war, würde laut dieser Umfrage | |
nun mit sieben Prozent als kleinste Partei in den Bundestag einziehen. | |
23 Aug 2017 | |
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