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# taz.de -- Kollabierte Bundeswehrsoldaten: Zur Strafe marschieren
> Offiziersanwärter müssen in der Ausbildung weite Märsche absolvieren.
> Einige kollabierten und es gab einen Todesfall. Nun wurden Details
> bekannt.
Bild: Weite Märsche gehören zur Ausbildung, bei Hitze wie bei Kälte, teils m…
Lüneburg dpa | Ein Multiorganversagen war die Ursache für den Tod eines
Bundeswehrsoldaten bei einem Übungsmarsch in Munster. Das gehe aus dem
jetzt vorliegenden Obduktionsbericht hervor, sagte die Sprecherin der
Staatsanwaltschaft Lüneburg, Angelika Klee, am Donnerstag.
Nach Informationen der Rheinischen Post (heutige Ausgabe) soll sich ein
weiterer kollabierter Teilnehmer des Marsches immer noch „in kritischem
Zustand“ befinden. Dies gehe aus einer Unterrichtung des
Verteidigungsministeriums an den Verteidigungsausschuss des Bundestages
hervor.
Auch habe es bei mehr Soldaten als bisher bekannt Gesundheitsprobleme
gegeben, insgesamt bei elf. Bisher war nur von vier Betroffenen die Rede
gewesen.
Nach dem Bericht der Rheinischen Post soll der Marsch zum Teil
Strafcharakter gehabt haben. Vor dem im Dienstplan vorgesehenen
Eingewöhnungsmarsch von sechseinhalb Kilometern seien zwei zusätzliche
Märsche befohlen worden. Sie seien angesetzt worden, weil Offiziersanwärter
fehlende Ausrüstungsgegenstände in der Kaserne ergänzen sollten. Einige
Soldaten hätten beim Rückmarsch außerdem Liegestütze absolvieren müssen.
## Ursache für Blutvergiftung noch unbekannt
Der Soldat, der später nach seinem Zusammenbruch starb, sei 150 Meter vor
Erreichen des Zieles kollabiert. Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft
Lüneburg der Deutschen Presse-Agentur sagte, habe das Multiorganversagen
des Mannes im Zusammenhang mit einer Sepsis gestanden, auch Blutvergiftung
genannt.
Dabei gerät eine Entzündung außer Kontrolle, und die körpereigene Abwehr
schädigt das eigene Gewebe. „Wie es dazu kommen konnte, müssen weitere
rechtsmedizinische Folgeuntersuchungen zeigen“, sagte die Sprecherin der
Staatsanwaltschaft.
Dass illegale Aufputschmittel im Spiel waren, hatte das
Verteidigungsministerium am Montag dementiert. Ein Soldat habe zwar
ausgesagt, einen Energy Drink getrunken zu haben, ob das zu dem Hitzschlag
beigetragen haben könnte, blieb aber offen.
Die Soldaten waren am 19. Juli kollabiert, nach ersten Untersuchungen
hatten sie einen Hitzschlag erlitten. Eine Erklärung dafür angesichts der
nicht außergewöhnlich hohen Temperaturen von knapp 28 Grad gibt es aber
weiterhin nicht.
18 Aug 2017
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