# taz.de -- Erste Runde des DFB-Pokals: VfL Osnabrück blamiert HSV | |
> Der Hamburger SV traf nur mit einem Elfmeter, Drittligist Osnabrück | |
> schoss drei Tore. „Ihr habt das gut gemacht“, lobt HSV-Trainer Markus | |
> Gisdol den Gegner. | |
Bild: „Wir haben es nicht gut gemacht“, sagt HSV-Trainer Gisdol nach dem Po… | |
OSNABRÜCK dpa | Fassungslos schauten die Hamburger Profis bei den | |
Feierlichkeiten der Osnabrücker zu. Blamiert schlichen die Spieler des | |
Fußball-Erstligisten HSV nach dem 1:3 (0:1) in die Kabine, während der | |
Drittligist ausgiebig mit seinem Fans den Einzug in die zweiten Runde des | |
DFB-Pokals feierten. Vom eigenen Anhang waren die HSV-Spieler gnadenlos | |
ausgepfiffen worden. „Das ist ein Scheiß-Gefühl“, gab Andre Hahn in | |
deutlicher Sprache zu. | |
Die Anhänger waren sauer, denn der VfL Osnabrück hat den Hamburger SV | |
erneut düpiert und aus dem DFB-Pokal befördert. Knapp acht Jahre nach dem | |
bisher letzten Coup gegen den Fußball-Erstligisten feierte der | |
niedersächsische Außenseiter am Sonntag einen verdienten Sieg, obwohl er | |
gut 70 Minuten in Unterzahl spielte. | |
„Wir haben uns damit auseinandergesetzt, was hier passieren kann“, | |
kommentierte HSV-Trainer Markus Gisdol. Genutzt hat es nicht. Der HSV | |
blamierte sich wie schon am 23. September 2009 in Osnabrück, als der | |
Außenseiter den Bundesligisten in der zweiten Runde im Elfmeterschießen | |
bezwungen hatte. | |
Die Osnabrücker kamen vor 15.800 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der | |
Bremer Brücke dank der Torschützen Halil Savran (39.), Marc Heider (60.) | |
und Ahmet Arslan (71.) zur Sensation. Für den HSV traf nur Bobby Wood per | |
Handelfmeter (74.). „Ihr habt das gut gemacht“, lobte Gisdol den Gegner und | |
sagte weiter: „Wir haben es nicht gut gemacht.“ | |
Der erneute Erfolg kam unerwartet, da die Osnabrücker die meiste Zeit mit | |
einem Mann weniger spielten, weil Marcel Appiah bereits in der 19. Minute | |
die Rote Karte sah. „Wir haben danach nicht mehr konsequent verteidigt“, | |
klagte Gisdol: „Wir waren zu nachlässig in den Zweikämpfen.“ | |
## Eiskalter Konter | |
Der HSV zeigte eine erschreckende Leistung. Gegen elf Osnabrücker tat sich | |
der Erstligist ebenso schwer wie gegen zehn. Beim Offensivspiel zeigten die | |
Gäste keine Ideen, um die Dreierkette des Drittligisten auszuhebeln. Der | |
HSV war „zu träge im Passspiel“, wie der eigene Trainer monierte. | |
Chancen aus dem Spiel heraus erspielte sich der Erstligist selten, das | |
erste Mal erst in der 33. Minute beim Kopfball des aufgerückten Kyriakos | |
Papadopoulos. Mit einem Mann mehr hatten die Gäste mehr Ballbesitz, konnten | |
diesen jedoch nicht nutzen. „Es ist etwas glücklich, aber nicht | |
unverdient“, sagte VfL-Coach Joe Enochs. | |
Die forschen Osnabrücker zogen sich nach dem Platzverweis weiter zurück und | |
schlugen dann bei Kontern eiskalt zu. Zunächst setzte sich Nazim Sangaré | |
auf der rechten Seite durch, düpierte die verwirrte HSV-Abwehr und passte | |
schön auf Savran zurück, der nur einschieben musste. | |
Fast eine Kopie auf der anderen Seite war der zweite VfL-Treffer. | |
Konstantin Engel zog über links davon, blamierte die behäbige Defensive der | |
Gäste und bediente Heider, der den Ball über die Linie drückte. Fassungslos | |
schauten die Hamburger zu. Auch beim dritten Tor, als Sangaré den Ball | |
erneut in die Mitte legte und Arslan traf. | |
Nur mit einem Elfmeter traf der HSV. Wood nutzte die Chance, nachdem Engel | |
den Ball im Strafraum mit der Hand berührt hatte. Die Schlussoffensive | |
blieb aber ohne Wirkung. Die mit nur zwei Punkten aus vier Partien schwach | |
in die Saison gestarteten Gastgeber überzeugten nicht nur kämpferisch. Vor | |
allem bei den herrlich herausgespielten Treffern zeigten die Osnabrücker | |
auch spielerisch starke Elemente. | |
13 Aug 2017 | |
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