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# taz.de -- Konflikt zwischen USA und Nordkorea: Die Säbel rasseln weiter
> Mitte August will Nordkorea einen detaillierten Plan für den Beschuss der
> Pazifikinsel Guam vorlegen. Derweil warnt Washington Pjöngjang vor
> „Vernichtung“.
Bild: Trägt den Spitznamen „Mad Dog“: US-Verteidigungsminister James Mattis
Seoul afp | Trotz Warnungen vor einer militärischen Eskalation des
Konflikts setzen die USA und Nordkorea ihre martialische Rhetorik fort.
US-Verteidigungsminister James Mattis warnte Pjöngjang vor allen
„Aktivitäten, die zum Ende des Regimes und zur Vernichtung seines Volkes
führen würden“. Nordkorea entgegnete am Donnerstag, US-Präsident Donald
Trump verstehe nur „absolute Stärke“ und präzisierte die Pläne für einen
Raketenangriff nahe dem US-Außenposten Guam im Pazifik.
Das kommunistische Land sei den USA und ihren Verbündeten militärisch
deutlich unterlegen, erklärte Mattis am Mittwoch (Ortszeit). Er rief die
Regierung in Pjöngjang auf, ihr Programm zur Entwicklung atomarer Waffen
aufzugeben.
Trump hatte zuvor auf Twitter betont, das Nuklearwaffenarsenal der
Vereinigten Staaten sei [1][„schlagkräftiger als je zuvor“]. Er hatte
gedroht, die USA würden auf Provokationen aus Nordkorea „mit Feuer und Wut“
reagieren. Daraufhin drohte Nordkorea seinerseits mit dem Raketenbeschuss
im Umfeld des US-Militärstützpunkts Guam.
US-Außenminister Rex Tillerson hingegen sagte am Mittwoch, es gehe „keine
unmittelbare Bedrohung“ von Nordkorea aus. Eine Sprecherin seines
Ministeriums war danach um Erklärungen bemüht. „Wir sprechen alle mit einer
Stimme“, sagte sie.
## „Eine Menge Unsinn“
Nordkorea erklärte am Donnerstag, mit den USA sei kein „vernünftiger
Dialog“ möglich, da Trump „bar jeder Vernunft“ sei. Bei ihm helfe nur
„absolute Stärke“, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA den
General Kim Rak Gyom. Demnach werde die Koreanische Volksarmee Staatschef
Kim Jong Un Mitte August einen detaillierten Plan für eine „deutliche
Warnung an die USA“ vorlegen.
Der Plan beinhalte den Flug von vier Raketen über Japan, die nach gut 17
Minuten Flugzeit rund 30 bis 40 Kilometer von der Pazifikinsel Guam
entfernt im Meer aufschlagen sollten, sagte General Kim. Die Drohungen
Trumps, Nordkorea mit „Feuer und Wut“ zu überziehen, nannte er „eine Men…
Unsinn“.
Aus Südkorea kamen als Reaktion auf die jüngste Verschärfung des Konflikts
[2][beschwichtigende Worte]. Doch das Militär im Süden der Halbinsel hat
mit ungewohnt deutlichen Worten vor einer weiteren Eskalation des Konflikts
gewarnt. Sollte der Norden seine „Provokationen“ nicht unterlassen, werde
das kommunistische Nachbarland „die harte und resolute Vergeltung der
Alliierten“ zu spüren bekommen, sagte der Generalstabschef der
südkoreanischen Streitkräfte, Roh Jae Cheon, am Donnerstag. Man sei darauf
vorbereitet, die „Provokationen“ Nordkoreas umgehend zu kontern.
## Treffen zwischen Japan und USA am 17. August
Die japanische Regierung erklärte unterdessen, Provokationen aus Nordkorea
„niemals zu tolerieren“. Die jüngsten Pläne Pjöngjangs würden nicht nur
Japan, sondern auch die Sicherheit der internationalen Gemeinschaft
bedrohen, erklärte ein Sprecher am Donnerstag in Tokio.
Japan hat bereits mehrfach damit gedroht, nordkoreanische Raketen
abzuschießen. Japan und die USA würden ihre Politik eng abstimmen, sagte
der Sprecher und verwies auf ein Treffen der Außen- und
Verteidigungsminister beider Länder am 17. August.
## Am 21. August erneute Manöver der USA und Südkorea
Pjöngjang treibt trotz internationaler Sanktionen sein Raketen- und
Atomwaffenprogramm seit Jahren voran. Im Juli testete Nordkorea zwei
Interkontinentalraketen, mit denen das Land nach Einschätzung von Experten
das US-Festland treffen könnte. Der UN-Sicherheitsrat hatte erst am Samstag
die Strafmaßnahmen gegen Nordkorea verschärft, um Pjöngjang zum Einlenken
zu bewegen.
Zu weiteren Spannungen zwischen den USA und Nordkorea könnte es um den 21.
August kommen, wenn erneut gemeinsame Manöver der USA und Südkoreas
starten.
10 Aug 2017
## LINKS
[1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/895252459152711680
[2] /Reaktion-auf-Nordkoreas-Drohungen/!5439038/
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