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# taz.de -- Kommentar Irans Israelfeindlichkeit: Kurs in Richtung Isolation
> Im Iran sollen zwei Fußballspieler bestraft werden, weil sie gegen einen
> israelischen Verein gespielt haben. Diese Haltung aber führt nur zurück
> ins Abseits.
Bild: Sport, insbesondere Fußball, öffnet Türen zur Welt, das sollte sich Ir…
Was haben Federica Mogherini und der iranische Fußball gemein? Auf ersten
Blick nichts. Aber die Teilnahme der EU-Außenbeauftragte bei der
Amtseinführung des [1][wiedergewählten Präsidenten Hassan Rohani] und die
iranischer Spitzenfußballer an einem Spiel gegen eine israelische
Mannschaft haben konservativen Kreisen im Iran neue Munition geliefert
gegen den von Rohani verfolgten [2][Kurs der Öffnung].
So ereifern sie sich darüber, dass Abgeordnete des Majlis, des iranischen
Parlaments, sich drängten, um „Selfies“ mit dem italienischen Gast zu
machen. Und so fordern die Konservativen Konsequenzen für zwei
Nationalspieler, die mit einem griechischen Verein gegen eine israelische
Mannschaft gespielt haben.
Es ist bezeichnend, dass die Begeisterung für Mogherini im Majlis weitaus
größer war als für den ebenfalls anwesenden Vertreter der Hisbollah und das
muss all jene schmerzen, die eine Fortsetzung des harten Kurses fordern und
dafür auch bereit sind, erneute internationale Isolierung in Kauf zu
nehmen.
Das gilt erst recht im Bereich des Sports, wo der Iran seit Jahren Teil der
internationalen Gemeinschaft ist und sich deswegen auch bisher an deren
Regeln hält: Im Sport sah der Iran über so manches ungeschriebene Gesetz
der Politik hinweg: So spielte – und siegte – die iranische National-Elf
schon gegen die USA, fanden Weltmeisterschaftskämpfe gegen die USA im
Volleyball und iranisch-amerikanische Wettbewerbe in anderen Sportarten
statt. Obwohl die USA von den Konservativen immer noch als der „große
Satan“ bezeichnet werden.
Israel ist für sie der „kleine Satan“ und [3][eine Kursänderung] selbst
moderater politischer Kreise ist da auf absehbare Zeit kaum zu erwarten.
Eine Bestrafung der beiden Fußballspieler wäre eher das Gegenteil: Das Land
würde wieder „auf Kurs gebracht“. Einen Kurs freilich, der nur zu neuer
Isolation führen kann.
8 Aug 2017
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## AUTOREN
Peter Philipp
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