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# taz.de -- Sturm Harvey in den USA: Houston, wir haben ein Problem
> Regensturm „Harvey“ tobt weiter durch Texas. Leise beginnt die Debatte
> über den Einfluss des Klimawandels auf das Ausmaß der Katastrophe.
Bild: Opfer der Hochwasserkatastrophe werden in Sicherheit gebracht
Berlin taz | Der Tropensturm „Harvey“, der momentan die texanische
Metropole Houston mit seinen Regenmassen verwüstet, zieht sich nach
Meldungen des Nationalen Hurrikanzentrums der USA zum Golf von Mexiko
zurück – aber nur, um dort Kraft und Wasser zu tanken. Dann soll der Sturm
erneut die Küste in östlicher Richtung treffen und den US-Staat Louisiana
mit heftigen Winden und Regen überziehen. Nur langsam beginnt angesichts
der Rettungsaktionen in den USA die Debatte, welchen Anteil der Klimawandel
und die US-Klimapolitik an der Katastrophe haben.
US-Präsident Donald Trump besuchte am Dienstag die Katastrophenregion. Der
US-Präsident versprach Hilfe der Bundesregierung auf dem „langen und
schwierigen Weg zum Wiederaufbau“. Das Weiße Haus geht davon aus, dass eine
halbe Million Menschen Anspruch auf staatliche Unterstützung haben.
In der Metropole der US-Gas- und Ölindustrie kämpfen weiter Helfer und
Nationalgarde gegen die Fluten. Die Zahl der Toten durch „Harvey“ ist nach
offiziellen Angaben inzwischen auf mindestes 18 gestiegen. Noch immer
gelten viele Menschen als eingeschlossen, etwa 8.000 sind in
Notunterkünften untergebracht. Der Regen soll auch in den nächsten Tagen
weitergehen.
Bereits jetzt gilt er für den Klimabeauftragten des Staates Texas, John
Nielsen-Gammon, als „größtes flächenhaftes Regenereignis in der Geschichte
der USA“. Der Einfluss des Klimawandels ist für ihn klar, schreibt er in
einer Mail an die taz: „Extremer Regen nimmt als direkte Folge höherer
Temperaturen zu. Ich habe ein Ansteigen der extremen Regenfälle von sieben
Prozent in Texas in den letzten 100 Jahren errechnet.“
Der Klimaforscher und lautstarke Kritiker der US-Regierung, Michael Mann,
schrieb im britischen Guardian: „Es ist eine Tatsache: Der Klimawandel hat
Harvey tödlicher gemacht.“ Vor allem die Tatsache, dass sich der Sturm über
Houston festgesetzt hat, stehe mit den veränderten Windströmungen in
Verbindung, die von Modellen für den Klimawandel vorausberechnet worden
seien.
Durch den Sturm und die Evakuierungen sind etwa ein Dutzend Raffinerien und
petrochemische Anlagen in und bei Houston heruntergefahren worden. Etwa 30
Prozent der US-Raffinieriekapazitäten könnten durch den Sturm stillgelegt
werden, schätzen Analysten. Prompt sind die Börsenpreise für künftige
Benzinlieferungen um fast drei Prozent gestiegen – die Preise für Rohöl
dagegen etwa um diesen Betrag gefallen, weil die Nachfrage der Raffinerien
eingebrochen ist.
30 Aug 2017
## AUTOREN
Bernhard Pötter
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Schwerpunkt Klimawandel
USA
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Hochwasser
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