| # taz.de -- Vorwahlen in Argentinien: Achtungserfolg für Kirchner | |
| > Argentinien bestimmt Kandidaten für die Teilwahlen zum Kongress. Die | |
| > ehemalige Präsidentin, Cristina Kirchner, wird wohl wiedergewählt. | |
| Bild: Sie ist wieder da: Cristina Kirchners Einzug in den Senat gilt als sicher | |
| Buenos Aires taz | Cristina Kirchner ist wieder da. Auch wenn Argentiniens | |
| frühere Präsidentin mit 34,12 Prozent der Stimmen bei den Vorwahlen in der | |
| Provinz Buenos Aires hauchdünn auf den zweiten Platz kam, gilt ihr Einzug | |
| in den Senat als sicher. Die 64-Jährige ist damit die prominenteste | |
| Kandidatin für die Kongresswahlen im Oktober und unterstreicht zugleich | |
| ihren Führungsanspruch in der Opposition. | |
| Nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen liegt Esteban Bullrich vom | |
| Regierungsbündnisse Cambiemos mit 34,18 Prozent der Stimmen auf Platz eins. | |
| Möglich ist, dass sich die Reihenfolge in den kommenden Tagen noch ändert, | |
| wenn tatsächlich alle Stimmen ausgezählt sind. „Wir haben die Wahl | |
| gewonnen“, rief denn auch Cristina Kirchner, als sie um kurz vor vier Uhr | |
| erstmals vor ihre jubelnde AnhängerInnen trat. | |
| Vorwahlen sind in Argentinien mehr als nur ein Stimmungstest. Es herrscht | |
| Wahlpflicht und alle der rund 33 Millionen Wahlberechtigten müssen ihre | |
| Stimmen abgeben. Bestimmt werden die KandidatInnen, die Ende Oktober bei | |
| den Teilwahlen zum Kongress antreten. Dann werden die Hälfte der | |
| Delegierten des Abgeordnetenhauses und ein Drittel des Senats neu gewählt. | |
| Landesweit ist das Regierungsbündnis Cambiemos von Präsident Mauricio Macri | |
| die Gewinnerin der Vorwahlen. Mit 36 Prozent der Stimmen ist das | |
| Mitte-rechts-Bündnis die stärkste politische Kraft. Ihr bestes Ergebnis | |
| erzielte Cambiemos in der Hauptstadt Buenos Aires, in der sich ihre | |
| Kandidatin Elisa Carrió mit rund 50 Prozent der Stimmen deutlich von | |
| Cristina Kirchners Kandidaten, Daniel Filmus, absetzte. Filmus erhielt nur | |
| knapp 21 Prozent der Stimmen. | |
| Landesweit erhielt Kirchners Unidad Ciudadana 20 Prozent der Stimmen. | |
| Hinter ihr landeten die anderen Wahlbündnisse der Peronisten (PJ) mit | |
| zusammen 18 Prozent sowie die Koalition des PJ-Dissidenten Sergio Massa, | |
| die knapp acht Prozent der Stimmen erhielt. Eine | |
| Links-rechts-Klassifizierung dieser Wahlbündnisse ist nicht möglich. Einen | |
| Achtungserfolg erzielten die kleinen linksradikalen Parteibündnisse mit | |
| rund sieben Prozent der Stimmen. Nur Parteien und Wahlbündnisse, die | |
| mindestens 1,5 Prozent der Stimmen erhalten, dürfen an der Wahl im Oktober | |
| teilnehmen. | |
| Wahlkampf machte das Regierungsbündnis Cambiemos vor allem mit der Angst | |
| vor einer Rückkehr des Kirchnerismus an die Macht. In Ermangelung von | |
| wirtschaftlichen Erfolgen, steigender Inflation und nicht sinken wollender | |
| Armut blieb den Wahlstrategen der Regierung nichts anderes übrig. | |
| Bei den Präsidentschafts- und Gouverneurswahlen Ende 2015 hatte Cambiemos | |
| die drei wichtigsten politischen Ämter des Landes errungen. Mauricio Macri | |
| gewann das Präsidentenamt, Horacio Rodríguez Larreta das Bürgermeisteramt | |
| in der Hauptstadt Buenos Aires und María Eugenia Vidal den | |
| Gouverneursposten in der Provinz Buenos Aires. Cristina Kirchner durfte | |
| nach zwei Amtszeiten in Folge (2007–2015) nicht wieder kandidieren. | |
| 14 Aug 2017 | |
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| Jürgen Vogt | |
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