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# taz.de -- Ausstellungsempfehlung für Berlin: Zwischen Pommesbänken
> Die Ausstellung „Someday's“ verwandelt den Projektraum Kinderhook &
> Caracas in ein TV-Set. Die taz sprach mit dem Künstler_innenduo Aurora
> Sander.
Bild: Aurora Sander, Josep Maynou und Jessica Lauren Elizabeth Taylor, „Somed…
Wer die skulpturalen Arbeiten des norwegischen Duos [1][Aurora Sander]
kennt, wird sich gewiss schon einmal gefragt haben, was für Abenteuer diese
wohl erlebten, wenn sie zu Leben erweckt würden.
Ellinor Aurora Aasgaard und Bror Sander Berg Størseth bauen aus
Alltagsgegenständen, Designobjekten und Bastelmaterial ironische Charaktere
zusammen, die zwischen Hoch- und Populärkultur changieren, Kunstmarkt- und
Konsumkritik in irrwitzige Formen übersetzen, die – wenn überhaupt – nur
einer Nonsense-Funktion folgen.
Bei [2][Kinderhook & Caracas] sind nun einige von diesen zu Protagonisten
und Requisiten der Kinderserie „Someday’s“ arrangiert, die Aurora Sander
gemeinsam mit [3][Josep Maynou] und [4][Jessica Lauren Elizabeth Taylor ]
gestalteten.
Wie in jeder guten TV-Serie gibt es bei „Someday’s“ ein Restaurant, samt
Sushi- und Pommesbänken und ausgesuchten Leckereien auf der Tageskarte,
etwa dem „LGBT Sandwich“ – Salat, Guacamole, Bacon und Tomaten auf
Mehrkornbrot und verängstigter Butter. Für weitere Szenen, die im Herbst
bei [5][Conglomerate ] laufen werden, steht unter anderem ein Pappmaché-Klo
und eine Wollmaus-Parade parat.
Die Ausstellung funktioniert wie ein Trailer, aber auch wie eine
Wunderkammer, die sich durch zeitgenössische Irrungen und Wirrungen pflügt.
Einblick (683): Aurora Sander, Künstler_innenduo
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt?
Und warum?
Aurora Sander: Wir waren eine Weile nicht in der Stadt, deshalb ist das
schon länger her – aber wir fanden die Einzelausstellung von Lu Yang
„Welcome to LuYang Hell“, die in der Galerie Société während des Gallery
Weekends eröffnet wurde, sehr erfrischend, sowohl was die Haltung betrifft
als auch die Ästhetik.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin könnt ihr empfehlen?
Wir sind begeistert von dem Veranstaltungsort Tropez im Sommerbad
Humboldthain. Viele interessante Sachen finden dort in diesen Sommer statt,
darunter „Europool“, organisiert vom Clubkonzept Creamcake. Creamcake lädt
Leute aus ihrer Community ein, aktuelle Themen zu diskutieren und zu
performen.
Am 30. Juli organisiert Broken Dimanche Press bei Tropez eine Lesung, an
der unter anderem unsere Berliner Lieblingsdichterin Alizee Lenox beteiligt
ist. Außerdem behalten wir Jessica Lauren Elizabeth Taylors Projekte im
Auge: Muttererde beginnt im Dezember bei District Berlin, ihr diskursiver
Salon „Black in Berlin“, in dem es um Rassismus und Politik geht, findet
monatlich statt.
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet euch zurzeit
durch den Alltag?
The Little Book of Hollywood Cliches von Roger Ebert.
Was ist euer nächstes Projekt?
Unser nächstes Projekt ist die Fortsetzung einer Skulpturenserie mit dem
Titel „Aircleaninglady“. Einfach gesagt, es ist das Porträt einer
Airbnb-Putzfrau. Wir werden die Serie auf der siebten Moskau Biennale
zeigen, die Mitte September eröffnen wird.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten
Freude?
Mittagessen und geliebte Menschen.
Dieser Text erscheint im taz.plan. Mehr Kultur für Berlin und Brandenburg
immer Donnerstags in der Printausgabe der taz.
26 Jul 2017
## LINKS
[1] http://www.aurorasander.com/
[2] http://www.kinderhook-caracas.com/
[3] http://josepmaynou.com/
[4] http://thejessicastudy.com/
[5] http://www.conglomerate.tv/
## AUTOREN
Beate Scheder
## TAGS
Einblick
Kunst Berlin
Installation
Biennale
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