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# taz.de -- Terror in Pakistan: 73 Tote bei Anschlagsserie
> Kurz vor dem Ende des Fastenmonats Ramadan kam es in Pakistan zu mehreren
> Anschlägen. Gleich zwei Bomben wurden auf einem Markt in Parachinar
> gezündet.
Bild: Auf den Dächern der Stadt Peshawar: ein Uniformierter bei der Suche nach…
PESHAWAR/ISLAMABAD afp/ap | Kurz vor dem Ende des islamischen Fastenmonats
Ramadan ist Pakistan von mehreren blutigen Anschlägen erschüttert worden.
In Parachinar wurden schon am Freitag bei zwei Explosionen zahlreiche
Menschen in den Tod gerissen. Auch in der Großstadt Quetta wurden 13
Menschen durch eine Bombe getötet, darunter neun Polizisten. In Karachi
wurden vier Polizisten getötet.
In Parachinar im Nordwesten Pakistans detonierte zunächst eine Bombe auf
einem gut besuchten Markt, auf dem viele Menschen ihre Einkäufe für das
bevorstehende Fest des Fastenbrechens tätigten. „Als die Menschen den
Verletzten zur Hilfe eilten, gab es eine zweite Explosion“, sagte ein
örtlicher Behördenvertreter.
Bis Samstagnacht sei die Zahl der Toten in Parachinar auf 55 gestiegen,
teilte die Verwaltung mit. Ein Arzt im staatlichen Krankenhaus, Dr. Sabir
Hussain, bestätigte die Zahl der Toten. Sein Krankenhaus habe 261 Verletzte
aufgenommen, 62 seien am Samstag noch in kritischem Zustand gewesen.
Parachinar an der Grenze zu Afghanistan ist die Hauptstadt des
halb-autonomen Stammesgebietes Kurram, in dem es immer wieder gewaltsame
Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten gibt. Der Doppelanschlag ereignete
sich in einem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Gebiet.
Die Verantwortung für die Attacke auf den Markt übernahm die sunnitische
Gruppe Lashkar-e-Jhangvi. Pakistans Premierminister Nawaz Sharif
verurteilte die Bluttat scharf. Kein Muslim könne sich jemals vorstellen,
eine solch „abscheuliche“ Tat zu begehen, erklärte der Regierungschef.
## Bombenexplosion in Quetta
Kurz zuvor waren bei einer Bombenexplosion in Quetta nach
Krankenhausangaben 14 Menschen getötet und rund 20 weitere verletzt worden.
Die Detonation ereignete sich vor dem Büro des örtlichen Polizeichefs und
galt offenbar einem Polizeifahrzeug. Zu dem Anschlag bekannten sich sowohl
die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sowie die Gruppe
Jammar-ul-Ahrar, ein Ableger der pakistanischen Taliban.
Quetta ist die Hauptstadt der Provinz Baluchistan, eine Hochburg
islamistischer Aufständischer. In der rohstoffreichen Region kämpft die
pakistanische Regierung seit 2004 gegen islamistische und nationalistische
Aufständische. Die Bewohner der im Südwesten des Landes gelegenen Provinz
fühlen sich bei der Verteilung der Einnahmen aus den Gas- und Erzvorkommen
benachteiligt. Hunderte Regierungssoldaten und Aufständische starben.
An Freitagabend wurden überdies bei einem Straßenrestaurant in Karachi
Polizisten angegriffen. Die Bewaffneten töteten vier Polizisten und flohen
dann, sagte ein Polizeisprecher. In Peshawar wurden am Samstagmorgen bei
einer Razzia drei Mitglieder der pakistanischen Taliban getötet, sagte ein
Polizeisprecher in der Stadt nahe der afghanischen Grenze. Die Extremisten
seien beim Bombenbau überrascht worden. Bei dem Gefecht seien zwei
Polizisten verwundet worden.
24 Jun 2017
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Schwerpunkt Afghanistan
Nawaz Sharif
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