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# taz.de -- USA und Golfstaaten: Kampfflugzeuge für Katar
> Das von seinen Nachbarländern mit einem Embargo belegte Katar bekommt
> militärische Unterstützung aus den USA – inklusive milliardenschwerem
> Flugzeug-Deal.
Bild: Die USA verkaufen Katar Kampfflugzeuge, angeblich um den Terrorismus ausz…
Dubai ap | Trotz der Kritik von Präsident Donald Trump an der Haltung
Katars im Anti-Terrorkampf stärken die USA das Emirat militärisch. Beide
Seiten unterzeichneten am Mittwoch einen Vertrag, wonach die Vereinigten
Staaten Katar F-15-Kampfflugzeuge liefern. Nach Angaben Katars hat das
Geschäft einen Umfang von zwölf Milliarden Dollar (10,7 Milliarden Euro).
Zudem war für Donnerstag der Besuch zweier US-Kriegsschiffe in Katars
Hauptstadt Doha geplant.
Ein Mitarbeiter des US-Außenministeriums sagte, der Verkauf sei über die
kommenden Jahre hinweg abgeschlossen worden. Katars Verteidigungsminister
Khaled bin Mohammed al-Attijah sagte nach der Unterzeichnung des Deals,
sein Land und die USA hätten ihre militärische Kooperation gefestigt.
Jahrelang hätten beide Staaten bereits nebeneinander gekämpft, um
Terrorismus auszulöschen und eine Zukunft mit Würde und Wohlstand zu
ermöglichen.
Das US-Militär hatte bereits im November bekannt gegeben, Katar erhalte 72
F-15-Flugzeuge im Wert von 21,1 Milliarden Dollar. Unklar war, ob es sich
bei dem jetzt abgeschlossenen Vertrag um einen zusätzlichen Waffenverkauf
handelte, oder um einen Teil des Geschäfts vom November.
Zu der Schiffsvisite sagte ein Sprecher der 5. US-Flotte der
Nachrichtenagentur AP, es handle sich um einen Routinebesuch. Die
staatliche Nachrichtenagentur Katars beschrieb die Präsenz der Schiffe
unterdessen als Teil einer „gemeinsamen Übung“ mit der katarischen Marine.
[1][Die Krise zwischen Katar und seinen arabischen Nachbarländern] hat die
USA in eine schwierige Lage gebracht. US-Verteidigungsminister James Mattis
sagte, Katar bewege sich „in die richtige Richtung“. Außenminister Rex
Tillerson forderte alle Golfstaaten auf, vereint zu bleiben. Trump hingegen
kritisierte wiederholt, Katar finanziere Terrorismus „auf sehr hoher
Ebene“.
## Herausforderungen für Katars Flugverkehr
Das hatten auch Ägypten, Saudi-Arabien und andere Golfstaaten als
Begründung angeführt, als sie vergangene Woche ihre diplomatischen
Beziehungen zu Katar abbrachen und den Flug- und Schiffsverkehr
einstellten. Saudi-Arabien ließ zudem auch keine Lastwagen mehr über die
einzige Landgrenze des Nachbarlandes. Dies führte zunächst zu Hamsterkäufen
in Lebensmittelgeschäften. Inzwischen liefern die Türkei und Iran
Nahrungsmittel per Schiff.
Die USA unterhalten in Katar einen großen Stützpunkt mit 10.000 Soldaten.
Auf die Frage von Senatorin Elizabeth Warren, ob der diplomatische Streit
US-Militäroperationen beeinträchtige, sagte Generalstabschef Joseph
Dunford, dies sei nicht der Fall.
Der Flugverkehr Katars scheint auch auf internationaler Ebene vor
Herausforderungen gestellt. Die UN-Behörde zur Überwachung des weltweiten
Luftverkehrs bestätigte, Katar habe sich über andere Staaten beschwert, die
die Routen der staatlichen Gesellschaft Qatar Airways beschränkten.
Katar meldete demnach, die Weigerung anderer arabischer Länder, katarische
Flieger über ihrem Luftraum fliegen zu lassen, sei illegal. Die UN-Behörde
zur Luftsicherheit erklärte, am Donnerstag sollten hochrangige Vertreter
aus Katar, Saudi-Arabien, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten
sowie Bahrain zusammenkommen, um über das Problem zu verhandeln.
15 Jun 2017
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