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# taz.de -- Sicherheitsprofi zu Massenevents: „Veranstalter sind nicht vorber…
> Veranstaltungsexperte Florian Sesser simuliert Besucherströme am
> Computer. Für ihn gibt es keinen Grund, Großveranstaltungen zu meiden.
Bild: Polizeigroßaufgebot nach dem Anschlag in Manchester
taz: Herr Sesser, was genau macht Ihre Firma accu:rate?
Florian Sesser: Wir simulieren Besucherströme im Computer, um die
Sicherheit und den Komfort von Großveranstaltungen und öffentlichen
Gebäuden zu erhöhen.
Wie kann man Ihrer Erfahrung nach eine Veranstaltung wie die in Manchester
schützen? Zumal dann, wenn der Attentäter im Eingangsbereich auf seine
Opfer wartet?
Bei großen Veranstaltungen ist eine gute Vorbereitung auch auf
Eventualitäten notwendig. Bisher sind viele Veranstalter nicht vorbereitet
auf eine Gefahr vor der Sicherheitskontrolle – sie denken, ihre
Verantwortung endet an der Haustür. Unsere Technologie hilft,
unterschiedliche Szenarien – speziell eine Räumung – vorab im Computer
durchzuspielen und zu testen. Das verhindert zwar keine Explosion. Aber
durch die Aufdeckung neuralgischer Punkte können Fluchtwege optimiert
werden. Speziell, wenn Menschen in Angst geraten, sind klare Wege enorm
wichtig.
Wie verhält man sich als Gast einer Großveranstaltung richtig, wenn etwas
passiert?
Zuerst mal sollte man, wenn irgend möglich, Ruhe bewahren. Dann ist es
wichtig, dass die Gäste die Gefahrenstelle geordnet verlassen und
Hilfskräfte ihre Arbeit machen lassen. Auch Erste Hilfe zu leisten ist
immer sinnvoll. Ein Auffrischungskurs kann helfen, mit der eigenen
Unsicherheit umzugehen.
Sollte man sich in Zeiten des Terrors von Großveranstaltungen ganz
fernhalten?
Meine private Meinung: ganz klar nein. Terror will Angst schüren. Aber
Angst essen Seele auf – und das Leben ist zum Leben da! Und dann ist da
noch die Statistik: Die Wahrscheinlichkeit, in einen Anschlag zu geraten,
ist sehr gering. Die meisten tödlichen Unfälle passieren im Haushalt.
Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und der bayrische Ministerpräsident am
Dienstag ihre gemeinsamen Wahlkampfauftritte in Bierzelten mit Verweis auf
Manchester abgesagt haben, halten sie also für Quatsch?
Nein, das ist total sinnvoll! Und zwar aus Gründen der Pietät. Man kann
doch als Politiker nicht einerseits den Opfern in Manchester sein Beileid
aussprechen – und dann andererseits sofort zum Feiern übergehen.
24 May 2017
## AUTOREN
Rüdiger Rossig
## TAGS
Manchester
Sicherheit
Terroranschlag
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„Islamischer Staat“ (IS)
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