Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- „Polizeiruf 110“ vom RBB: Mutterschaft in der Uckermark
> Subtil und orginell geschrieben, dazu eine Phalanx beeindruckender
> DarstellerInnen: Der Polizeiruf „Muttertag“ ist sehr überzeugend.
Bild: Olga Lenski (Maria Simon) und Kollege Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) ins…
„Ick war det nich!“, brüllt Enrico. „Er war det nich, mein-Gott!“, zis…
seine Mutter Heidi Schoppe. Und so stehen sie in einem Kaff in der
Uckermark rum, Enrico, Heidi und die erfrischend organisch zusammen
agierenden Kommissare Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Raczek (Lucas
Gregorowicz) aus der deutsch-polnischen Polizeistelle in Stettin.
Eine junge Deutsche ist verschwunden, die Leiche eines Polen liegt im Wald,
daneben eine Frauenunterhose. Und so landet das Ermittlerpaar erst bei der
Frau des Toten, dann im Dorf seiner Geliebten auf der uckermärkischen Seite
der Grenze, wo alles so eng ist, dass Nachbarn Freunde und Familienersatz
zugleich sind.
Was der großartige, vielfach ausgezeichnete TV-Krimi-Regisseur und
Drehbuchautor Eoin Moore im neuen RBB-Polizeiruf „Muttertag“ entwickelt
hat, ist sagenhaft: Im Licht steht Mutter Schoppe, die in dieser
demografisch abgehängten Gegend als Reinigungskraft mit miesen
Schichtdiensten in der Morgendämmerung Schlager trällert und ihr Bestes
gibt.
Das liegt vor allem an der phänomenalen Ulrike Krumbiegel, diesmal mit
blond gesträhntem Pony, der man jeden Moment von Genervtheit, Verzweiflung,
Entschlossenheit und Wut abnimmt. Denn in ihrer Figur spiegeln sich
verschiedenen Phasen der Falllösung: Erst denkt sie dieses, dann denkt sie
jenes, entdeckt eine Leiche im Schuppen und ermittelt eigenhändig weiter,
bis sie wie auch der Zuschauer mehr wissen als die Kommissare. Wie Moore
das narrativ entwickelt und im Schnitt realisieren ließ, ist so subtil wie
originell.
Auch wenn es mindestens vorgestrig wirkt, dass irgendwer in der Redaktion
dachte, im Jahr 2017 am Muttertag einen Muttertagsfilm über
Mutterschaftsmodelle bringen zu müssen. Aber immerhin mit zwei
Alleinerziehenden zur besten Sendezeit.
14 May 2017
## AUTOREN
Anne Haeming
## TAGS
Polizeiruf 110
RBB
Krimi
Polizeiruf 110
Polizeiruf 110
ARD
Tatort
WDR
## ARTIKEL ZUM THEMA
TV-Krimi Polizeiruf: Jeder zieht und zerrt
Was ist denn nun „das Beste fürs Kind“? Mama, Papa und noch 'ne Mama – a…
lügen wie wild und in der Oder schwimmt ein Toter.
Polizeiruf 110 aus Rostock: Große Gefühle und Randale
Bukow ist verkatert, weil seine Frau mit dem Kollegen abgehauen ist. Dabei
haben König und er einen Fall in der Ultra-Szene aufzuklären.
Frankreich-Wahl in der ARD: Wenn's wichtig wird – ein Krimi
Das Erste will mit einer Kampagne sein Image als Informationssender
stärken. Zur Frankreichwahl fehlten Informationen.
„Tatort“ aus Wien: Besser streiten als lachen
Beim „Tatort“ aus Wien geht es diese Woche um Anhänglichkeiten und
Abhängigkeiten. Wir lernen: Ein Streit kann auch für etwas gut sein.
Oster-„Tatort“ aus dem Dezember: Noch eine Bombe in Dortmund
Im „Tatort“ geht es am Ostermontag um Terror. Nach dem
Breitscheidplatz-Anschlag wurde er verschoben – jetzt zeigt die ARD ihn.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.