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# taz.de -- Weißrussischer Oppositioneller inhaftiert: Der unbeugsame Nikolai …
> Er ist einer der bekanntesten Oppositionellen des Landes. Am Wochenende
> wurde er wieder inhaftiert, weil er zu einer Demo aufrief.
Bild: 2015 wurde Statkewitsch von Lukaschenko zuletzt begnadigt. Hier spricht e…
Es war nur eine Frage der Zeit, wann die weißrussischen Behörden Nikolai
Statkewitsch wieder aus dem Verkehr ziehen würden. Am Wochenende wurde der
Sozialdemokrat, einer der bekanntesten Oppositionellen des Landes, abermals
inhaftiert – zunächst für fünf Tage. Er hatte für den 1. Mai in der
Hauptstadt Minsk zu einer Demonstration für wirtschaftliche und soziale
Reformen aufgerufen.
Der 60-Jährige gilt seit jeher als Quertreiber. Statkewitsch studierte an
der Militärakademie in Minsk Ingenieurwissenschaften und promovierte
anschließend im Bereich Luftabwehr. Anfang 1991 trat er aus Protest gegen
die Niederschlagung einer Demonstration in Vilnius durch sowjetische
Truppen aus der KPdSU aus. Zwei Jahre später wurde er kurz vor seiner
Habilitation „wegen Diskreditierung des Offiziersranges“ aus der Armee
entlassen.
1995, ein Jahr nach dem Machtantritt des autoritären Staatspräsidenten
Alexander Lukaschenko, wurde Statkewitsch Vorsitzender der
Sozialdemokratischen Partei Narodnaja Gramada BSDP (NH). Am 17. Oktober
2004 votierten die WeißrussInnen bei einem Referendum für eine
Verfassungsänderung, die Lukaschenko eine dritte Amtszeit ermöglichte.
Statkewitsch setzte sich an die Spitze einer Protestbewegung gegen den
seiner Meinung nach vorliegenden massiven Wahlbetrug und wurde dafür 2005
zu drei Jahren Haft verurteilt.
Im Dezember 2010 trat Statkewitsch bei der Präsidentschaftswahl an und
wurde bei anschließenden Demonstrationen festgenommen. Am 26. Mai 2011
erging das Urteil: sechs Jahre verschärftes Arbeitslager wegen der
Anzettelung von Massenunruhen. Im Jahr darauf wurden die Haftbedingungen
verschärft, da sich der Gefangene angeblich der Lagerordnung widersetzt
hatte.
2015 wurde Statkewitsch von Lukaschenko begnadigt. [1][Statkewitsch sagte
der Deutschen Welle], andernfalls hätte Minsk finanzielle Hilfen des
Westens verspielt. Dem Dauerpräsidenten wirft er auch eine systematische
Russifizierung Weißrusslands vor. „Herr Lukaschenko“, fragte er in einem
offenen Brief, „Sie hassen alle Weißrussen, aber Sie, sind Sie nicht auch
Weißrusse?“
2 May 2017
## LINKS
[1] http://www.dw.com/de/freigelassener-oppositioneller-warnt-vor-wei%C3%9Fruss…
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
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