# taz.de -- Kostenloses WLAN im Regionalzug: Die Bahn sucht den Anschluss | |
> Brandenburg ist voller Funklöcher. Die Bahn will jetzt testen, ob | |
> trotzdem in Regionalzügen WLAN angeboten werden kann. | |
Bild: Und schon wieder kein Datenverkehr! Smartphonenutzer in Brandenburg | |
Wer nicht zu den digital natives, also den ins Internet Hineingeborenen, | |
gehört, sondern zu jenen etwas Älteren, die damit aufwuchsen, der weiß, | |
dass „www“ einst für „Warten, Warten, Warten“ stand: weil der Browser | |
endlos lange die Seite nicht aufgebaut bekam. | |
In vielen Ecken von Brandenburg ist das heute noch so. Wer etwa eine | |
Radtour macht und die Abfahrtszeit des rettenden Regionalexpress am | |
nächsten Bahnhof sucht, erlebt regelmäßig, wie das Smartphone nach einigem | |
Warten einen zu lange nicht antwortenden Server meldet. Nicht nur für | |
digital natives eine unerträgliche Situation. | |
Ausgerechnet die Deutsche Bahn, auf die man gerne mal warten muss, will das | |
bald ändern. Nachdem die ICE seit einigen Monaten ein kostenloses und sogar | |
über weite Strecken funktionierendes WLAN selbst für die | |
Holzklassepassagiere anbieten, sollen künftig auch Nutzer der Regionalzüge | |
in diesen Genuss kommen – durchaus sinnvoll, wenn so ein vollgepackter | |
Doppelstockzug betulich durchs Umland zuckelt. | |
Aber keine Angst, niemand muss sich allzu schnell an eine flotte | |
Internetverbindung gewöhnen. Ab Ende Mai werden erst mal genau zwei Züge | |
der Linie RE 3 (Stralsund–Elsterwerda via Berlin) und RE 5 | |
(Rostock–Wünsdorf via Berlin) mit der neuen Technik ausgerüstet. | |
Wie bei den ICE kann man diese Internetverbindungen über alle drei | |
Mobilanbieter herstellen und nicht nur wie Normalnutzer über einen. Wo ein | |
Funkloch herrsche, wolle man die Netzbetreiber drängen nachzurüsten, sagte | |
ein Bahn-Sprecher am Dienstag der taz. Ein Jahr lang soll der Versuch – | |
Codename „Colibri“ – laufen, damit die Technik „dann auch funktioniert�… | |
Klappt tatsächlich alles, muss sich nur noch jemand finden, der die | |
Einrichtung des kostenlosen WLAN bezahlt. Denn die Ausstattung gehört nicht | |
zu den Aufgaben des Zuganbieters. Der Verkehrsverbund VBB drängt deswegen | |
darauf, dies in künftige Verkehrsverträge aufzunehmen. So lange heißt es – | |
warten, warten, warten. | |
Gänzlich sinnlos ist das im Fall der Berliner S-Bahn, die auch der | |
Deutschen Bahn gehört. Da inzwischen auf fast 100 Prozent des | |
Schienennetzes das Handynetz erreichbar ist, hält das Unternehmen eine | |
WLAN-Ausrüstung für nicht nötig, so ein Sprecher. | |
3 May 2017 | |
## AUTOREN | |
Bert Schulz | |
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