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# taz.de -- Terror gegen religiöse Minderheiten: 24 Tote bei Anschlag in Pakis…
> Die Gläubigen versammelten sich zum Freitagsgebet, als die Autobombe vor
> der Moschee hochging. Der Anschlag in Parachinar war der jüngste in einer
> ganzen Serie.
Bild: Radikal: Muslimische Studenten in Pakistan demonstrieren gegen einen Akti…
Islamabad dpa | Bei einem Bombenanschlag auf einen belebten Marktplatz im
Nordwesten Pakistans sind mindestens 24 Menschen getötet und 84 weitere
verletzt worden. Das sagte am Freitag der Verwaltungsleiter des größten
Krankenhauses der Gegend, Latif Hussain. Nach Angaben eines Senators aus
der Stadt Parachinar, Sajjad Hussain Turi, handelte es sich um eine
Autobombe. Sie sei direkt vor einer schiitischen Moschee explodiert. Zu
dieser Uhrzeit versammelten sich gerade die ersten Gläubigen zum
Freitagsgebet.
Ein Augenzeuge, Ghyuar Hussain, erzählte, viele Läden und ein großes
Fastfood-Restaurant am Platz seien beschädigt worden. Fensterscheiben seien
herausgesprengt worden, Waren lägen zwischen den Scherben in weitem
Umkreis. Die Polizei habe den ganzen Markt geschlossen.
Zu der Tat bekannte sich eine der aktivsten und brutalsten
Extremistengruppe des Landes, Jamaat ul-Ahrar. In den vergangenen Wochen
hatte sie eine [1][ganze Reihe von Anschlägen] für sich reklamiert.
Pakistan erlebt sei Jahresbeginn nach zwei relativ ruhigen Jahren eine
Wiedergeburt des Terrors. Insgesamt waren bei zahlreichen Anschlägen bis
März rund 130 Menschen getötet und verletzt worden.
Viele der Anschläge hatten sich gegen Gruppen gerichtet, die Islamisten als
Ketzer ansehen. Erst am Donnerstag war in der ostpakistanischen Provinz
Punjab der Anführer einer Ahmadi-Gemeinde erschossen worden. Ahmadis sind
eine islamische Sondergemeinde, die in Pakistan aber nicht als Muslime
anerkannt werden. Im Februar waren in der südpakistanischen Provinz Sindh
bei einem Angriff auf einen Schrein liberaler Sufi-Muslime mehr als 70
Menschen getötet worden.
## Vor allem Schiiten Ziel extremistischer Sunniten
In der Stadt Parachinar hatte es erst im Januar einen ähnlichen Anschlag
mit mindestens 25 Toten gegeben. Parachinar ist der größte Ort in der
sogenannten Kurram Agency, einem halbautonomen Sonderterritorium an der
Grenze zu Afghanistan. Es ist [2][eine mehrheitlich von Schiiten bewohnte
Gegend und oft Ziel von Anschlägen sunnitischer Extremisten].
Die insgesamt sieben Sonderterritorien unter Bundesverwaltung (Fata) gelten
als Hort des Extremismus. Die pakistanische Regierung hat jüngst ein
umfassendes Reformprogramm für Fata beschlossen.
31 Mar 2017
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