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# taz.de -- Qualifikation für Russland 2018: Ohne Holland fahr'n wir zur WM
> Die Niederlande verlieren 2:0 gegen Bulgarien – und Trainer Blind
> verliert seinen Job. Wegen des „Debakels von Sofia“ droht nach dem EM-
> auch das WM-Aus.
Bild: Zu komplex? Die Spieler können die Anweisungen Danny Blinds offenbar nic…
Amsterdam/Baku dpa | Das „Debakel von Sofia“ war für Danny Blind ein
Tiefschlag zu viel. Nach dem erschreckend schwachen Auftritt der
Niederlande beim 0:2 (0:2) in Bulgarien hat sich der Königliche
Niederländische Fußball Verband von seinem schon seit langer Zeit
umstrittenen Bondscoach getrennt. Nach stundenlangen Beratungen teilte der
KNVB den Abschied von Blind am Sonntagabend mit.
Beim Testspiel gegen Italien am Dienstag in Amsterdam soll der bisherige
Assistent Fred Grim die Elf um Kapitän Arjen Robben betreuten. Danach will
sich der Verband in Ruhe auf die Suche nach einem Nachfolger machen. „Wir
haben Respekt vor dem, was Danny während seiner Amtszeit geleistet hat.
Aber weil die sportlichen Resultate leider nicht gestimmt haben und nun
auch die Qualifikation für die WM in Russland mühsam verläuft, sehen wir
uns leider gezwungen, Abschied von ihm zu nehmen“, sagte KNVB-Direktor Jean
Paul Decossaux.
Blind hatte bis zuletzt um seinen Job gekämpft und noch am Sonntagmorgen
vor dem Rückflug in die Niederlande einen Rücktritt ausgeschlossen. „Wir
waren auf einem guten Weg, das Spiel in Bulgarien war meiner Meinung nach
ein Ausrutscher. Ich habe alles gegeben, was ich habe. Schade, dass es so
zu Ende geht“, sagte der 55-Jährige.
Schon das Training am Sonntag in Amsterdam mit den Ersatzspielern hatte
Blind nicht mehr geleitet. Mit der Entlassung wollten die Bosse dem stets
loyalen, aber meist glücklosen Trainer wohl auch Proteste der Fans beim
Freundschaftsspiel gegen Italien am Dienstag ersparen. Als mögliche
Nachfolger werden in den niederländischen Medien unter anderem Louis van
Gaal und Frank de Boer genannt.
Blind hatte die Elftal im Juli 2015 von Guus Hiddink übernommen, den
Abwärtstrend seit dem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 2014 in
Brasilien aber nicht stoppen können. Zunächst verpassten die Niederländer
die Teilnahme an der Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Nun rückt auch
das Ticket für die WM 2018 in Russland in weite Ferne.
## 17-Jähriger völlig überfordert
Nach dem „Debakel von Sofia“ (Algemeen Dagblad) liegt das Oranje-Team
hinter Frankreich, Schweden und Bulgarien lediglich auf Platz vier. Nur der
Erste sichert sich direkt das Ticket zur Weltmeisterschaft im kommenden
Jahr, die acht besten Zweiten spielen in der Relegation vier weitere Plätze
aus.
In Sofia lag Blind zum wiederholten Mal in seiner Amtszeit mit einer
wichtigen Personalentscheidung daneben. Für den verletzten Stefan de Vrij
rückte der erst 17-Jährige Matthijs de Ligt in die Abwehr, war bei seinem
Länderspieldebüt aber völlig überfordert und verschuldete unter anderem das
frühe 0:1 durch Spas Delew. Der Bulgare traf noch vor der Pause auch zum
2:0.
Zwar korrigierte Blind seine Aufstellung zur Pause, doch trotz jeder Menge
Ballbesitz fiel den Niederländern nichts ein. Auch Bayern-Star Arjen Robben
konnte keinerlei Akzente setzen. Der Kapitän hatte sich dennoch für einen
Verbleib von Blind ausgesprochen. „Ein anderer Trainer müsste es mit den
gleichen Spielern machen“, sagte Robben. Es fehle einfach an Qualität, das
sei eigentlich bereits vor der WM in Brasilien vor zwei Jahren so gewesen.
„Mit einer anderen Spielweise haben wir da viel kaschieren können.“ Das
gelang zuletzt aber so gut wie gar nicht mehr, weshalb Blind nun gehen
musste.
## Pflichtsieg gegen Aserbeidschan
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bleibt in der WM-Qualifikation
weiter ohne Punktverlust. Der Weltmeister setzte sich am Sonntag gegen
Aserbeidschan mit 4:1 (3:1) durch, feierte im fünften Spiel den fünften
Sieg und bleibt weiter Tabellenführer der Gruppe C.
Der Dortmunder André Schürrle mit einem Doppelpack (19. und 81. Minute),
Bayern-Stürmer Thomas Müller (36.) und Wolfsburgs Mario Gomez (45.)
erzielten die Tore beim letztlich ungefährdeten Pflichtsieg in Baku. Beim
zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Dimitrij Nazarov (31.) vom Zweitligisten
Erzgebirge Aue für das erste deutsche Gegentor seit dem 0:2 im
EM-Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich gesorgt.
27 Mar 2017
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