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# taz.de -- Streit zwischen Nordkorea und Malaysia: Wechselseitiges Ausreisever…
> Das Attentat auf Kim Jong Nam sorgt für Verstimmungen: Malaysier dürfen
> nicht mehr aus Nordkorea ausreisen. Malaysia verhängte ebenfalls ein
> Ausreiseverbot.
Bild: Auch hier ist abgesperrt: Polizeiband vor der nordkoreanischen Botschaft …
Pjöngjang/Kuala Lumpur dpa | Nach dem Giftmord am Halbbruder des
nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un in Malaysia wird der Ton zwischen
beiden Staaten immer gereizter. Das kommunistische Regime in Pjöngjang
verhängte am Dienstag ein Ausreiseverbot gegen malaysische Staatsbürger.
Malaysias Ministerpräsident Najib Razak warf Nordkorea daraufhin
Geiselnahme vor. Zugleich gab er aber auch bekannt, dass nun ebenfalls
keine Nordkoreaner mehr Malaysia verlassen dürfen.
Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind seit dem Mordanschlag auf Kim
Jong Nam Mitte Februar angespannt. Der ältere Halbbruder von Machthaber Kim
Jong Un war auf dem Flughafen von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur von
zwei Frauen mit dem Nervengift VX angegriffen worden. Der 45-Jährige starb
noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Vermutet wird, dass Nordkorea hinter dem
Giftmord steckt.
Mit dem gegenseitigen Ausreiseverbot erreichte der Streit nun eine neue
Dimension. In den nordkoreanischen Staatsmedien hieß es, Kuala Lumpur müsse
die Sicherheit der Nordkoreaner in Malaysia durch eine „faire Aufklärung
des Falls“ garantieren.
Unklar war zunächst, ob das Ausreiseverbot für alle Malaysier gilt oder nur
für Angehörige der Botschaft und deren Angehörige. Nach Informationen der
malaysischen Nachrichtenagentur Bernama sollen sich aktuell noch drei
Diplomaten sowie sechs Familienangehörige in Nordkorea aufhalten.
## Verdächtige auf dem Botschaftsgelände
Malaysias Ministerpräsident Razak verurteilte das Ausreiseverbot in
scharfen Worten. „Mit dieser verabscheuenswürdigen Maßnahme, die in
völliger Missachtung des Völkerrechts und diplomatischer Normen steht,
werden unsere Bürger als Geiseln genommen.“ Zugleich beauftragte er die
Polizei, alle Nordkoreaner in Malaysia am Verlassen des Landes zu hindern,
„bis wir eine Garantie für die Sicherheit aller Malaysier in Nordkorea
haben“.
Bislang gehörte Malaysia zu den wenigen Staaten, die verhältnismäßig
freundschaftliche Beziehungen zu Nordkorea pflegten. In den vergangenen
Tagen überzogen sich Pjöngjang und Kuala Lumpur aber mit gegenseitigen
Vorwürfen. Beide Regierungen erklärten den Botschafter des jeweils anderen
Landes bereits zur „unerwünschten Person“. Die Ausweisung der Botschafter
gehört im diplomatischen Umgang zwischen zwei Staaten zu den härtesten
Maßnahmen.
Auf dem Botschaftsgelände in Kuala Lumpur soll sich noch einer von
insgesamt sieben Nordkoreanern aufhalten, die wegen des Mordes gesucht
werden. Die beiden Frauen aus Vietnam und Indonesien, die das Attentat
verübt haben sollen, sitzen in Malaysia bereits in Haft. Ihnen droht die
Todesstrafe. Die Leiche Kim Jon Nams befindet sich noch in Malaysia.
7 Mar 2017
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