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# taz.de -- Korruptionsskandal in Südkorea: Samsung-Chef wird angeklagt
> Der Korruptionsskandal um Südkoreas Präsidentin Park treibt den
> Samsung-Konzern in die Krise. Deren Vizepräsident und De-facto-Chef soll
> nun vor Gericht.
Bild: Soll Bestechungsgelder gezahlt haben: Samsung-Vize Lee Jae Yong nach sein…
Seoul ap | Im Zuge des Korruptionsskandals um die suspendierte Präsidentin
Park Geun Hye soll auch der Erbe und De-facto-Chef des Elektronikkonzerns
Samsung, Lee Jae Yong, vor Gericht gestellt werden. Die zuständige
Sonderstaatsanwaltschaft kündigte am Dienstag eine Anklage wegen
Bestechung, Veruntreuung und weiterer Vorwürfe gegen Lee an.
Der Fall hat Südkorea in eine schwere politische Krise getrieben, die mit
Samsung auch das größte und erfolgreichste Unternehmen des Landes erfasst
hat. Hauptangeklagte ist eine enge Vertraute von Präsidentin Park, Choi
Soon Sil. Ihr soll die Staatschefin Einfluss auf die Regierungsarbeit
ermöglicht haben, ohne dass Choi ein öffentliches Amt bekleidet hatte.
Unter anderem soll Choi ihre Nähe zu Park genutzt haben, um
Bestechungsgelder von großen Unternehmen zu erpressen, die auf
Regierungsaufträge hofften.
Auch Lee soll Choi und Park Bestechungsgelder im Umfang von umgerechnet
rund 34 Millionen Euro gezahlt haben, damit die Regierung Samsungs
Übernahme von Cheil mittrage und Lees Bestellung als offizieller Firmenchef
garantiere. Der Vater Lees ist nach einem Herzinfarkt 2014 schwer krank,
doch trägt er immer noch den Titel des Samsung-Präsidenten. Der jüngere Lee
leitet seither das Unternehmen, aber immer noch als Vizepräsident.
Lee wird von den Ermittlern auch vorgeworfen, Geld illegal im Ausland
versteckt, Erlöse aus kriminellen Geschäften verschleiert und Meineid
begangenen zu haben. Gegen den 48-jährigen Milliardär war deshalb [1][am
17. Februar Haftbefehl erlassen] worden. Er weist alle Vorwürfe von sich.
Neben ihm sollen auch noch vier weitere Führungskräfte von Samsung
angeklagt werden. Sie gehörten demnach dem geheim agierenden Strategiebüro
von Samsung an. Dieses soll die Bestechungsgelder an Choi verantwortet
haben und besteht aus engen Vertrauten der Familie Lee. Dieses Büro werde
nun aufgelöst, teilte Samsung am Dienstag mit.
Südkoreas Präsidentin Park war wegen des Schmiergeldskandals im Dezember
vorläufig des Amtes enthoben worden. Das Verfassungsgericht soll in Kürze
entscheiden, ob sie permanent abgesetzt wird. Zudem drohte die Opposition
zuletzt auch mit einer möglichen Amtsenthebung von Regierungschef Hwang Kyo
Ahn, der im Moment auch die Aufgaben Parks übernommen hat. Grund ist, dass
Hwang die Arbeit der Sonderermittler in dem Fall mit Dienstag einstellen
und an die reguläre Staatsanwaltschaft übergeben will.
28 Feb 2017
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