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# taz.de -- Anklage gegen bayerische LKA-Beamte: Mit Tipps zum Drogenschmuggel
> Zuerst die Straftat beauftragt, dann die Ermittlungen verhindert?
> Hochrangige Kommissare sollen kriminellen Bandidos-Rocker gedeckt haben.
Bild: In Bayerns sind sechs LKA-Beamte wegen einer V-Mann-Affäre im Zusammenha…
München taz | Diebstahl in mittelbarer Täterschaft, Strafvereitelung im
Amt, uneidliche Falschaussage und Betrug: Die Liste der Vorwürfe ist lang.
Und die Identität der mutmaßlichen Täter ist pikant. Denn es sind sechs
Beamte des bayerischen Landeskriminalamts, gegen die die Staatsanwaltschaft
jetzt Anklage erhoben hat. Die Beamten waren zum Teil hochrangige
Mitarbeiter der Behörde, einer von ihnen war noch bis Dezember Leiter der
Sonderkommission zum Oktoberfest-Attentat.
Im Visier der Nürnberger Staatsanwälte standen die mittlerweile vom Dienst
suspendierten Männer bereits länger. Der Anklage waren monatelange
Ermittlungen vorausgegangen. Ins Rollen gebracht hatte sie die Aussage
eines V-Manns bei der Rockerbande Bandidos. Der stand zunächst 2013 und
dann [1][noch einmal 2015/16 in Würzburg vor Gericht]. Mario F. erhob schon
damals schwere Vorwürfe gegen die LKAler: Zwei der Kommissare, sein
eigentlicher Kontaktmann sowie ein Kollege, hätten nicht nur von einer
geplanten Straftat gewusst, sondern ihn ausdrücklich damit beauftragt.
Dabei ging es um Baumaschinen, die F. gemeinsam mit anderen in Dänemark
gestohlen haben soll.
Den anderen LKA-Beamten wird vorgeworfen, sie hätten von dem Diebstahl
gewusst und die polizeilichen Ermittlungen verhindert, indem sie den
Kollegen falsche Informationen weitergegeben und sogar mehrere Akten über
den Einsatz ihres V-Manns gefälscht hätten. Einer der Beamten soll zudem
zugelassen haben, dass der Tacho eines für F. geleasten Autos zurückgedreht
worden sei. In dem Gerichtsverfahren 2016 hatte ein Zeuge die Aussage des
V-Manns gestützt. Der Zeuge, ebenfalls ein BKA-Mann, berichtete von den
Vertuschungsversuchen und Aktenmanipulationen seiner Kollegen.
„Alles, was ich getan habe, tat ich im Auftrag des Freistaates Bayern“,
sagte V-Mann F. damals vor Gericht. Angeklagt war er jedoch nicht wegen des
Diebstahls in Dänemark, sondern wegen Drogenschmuggels für seinen
Bandidos-Chef. Auch davon, so F. bei seiner Aussage, habe das LKA gewusst.
Sein Kontaktmann habe ihm sogar noch Tipps gegeben, wie er den Stoff
verstecken solle.
15 Feb 2017
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## AUTOREN
Dominik Baur
## TAGS
Bandidos
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