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# taz.de -- Neugestaltung Spritzenplatz in Hamburg-Ottensen: Perspektive für I…
> Planwerkstatt soll Bürgerbegehren zur Spritzenplatz- Bebauung aushebeln,
> befürchten Inis vom „Altonaer Manifest“
Bild: Dem Abriss geweiht: Eckbebauung am Spritzenplatz.
Hamburg taz |Eine „Planwerkstatt“ soll es nun richten. Für den kommenden
Samstag lädt das Bezirksamt Altona alle Interessierten ein, die
Grundpfeiler „für die Eckbebauung am Spritzenplatz“ zu formulieren. Was
kreativ und bürgernah klingt, ist für das Initiativennetzwerk „Altonaer
Manifest“ nur ein mieser Trick. Es befürchtet: „Die Planwerkstatt soll
unser erfolgreiches Bürgerbegehren kippen.“
Das fand 2015 statt und legte fest: Die Neubebauung am Spritzenplatz, dort
wo heute ein Telekom-Laden logiert, soll eingeschossig bleiben. Der
Ottensener Ortskern solle damit seine aufgelockerte „prägende
Bebauungsstruktur“ behalten. 7.000 Altonaer stimmten dem Bürgerbegehren zu
und die Bezirksversammlung schloss sich ihm an. Doch „von diesem Moment
an“, sagt Initiativensprecherin Beate Reiß, „wurde begonnen, mit subtilen
Mitteln den Inhalt des Bürgerbegehrens im Sinne des Investors zu drehen“.
Und für den lohnt sich die Bebauung umso mehr, je größer und höher das neue
Gebäude wird.
So hält die BÖAG-Beteiligungs-Aktiengesellschaft, die am Rödingsmarkt
residiert, unverdrossen an ihren Plänen fest, am Spritzenplatz einen
viergeschossigen Neubau nach den Plänen des prominenten Architekten Daniel
Libeskind zu errichten. Dabei bekommt sie Rückenwind. In einer aktuellen
Stellungnahme der Stadtentwicklungsbehörde zu der Planwerkstatt heißt es
ohne Rücksicht auf das Bürgerbegehren ausdrücklich, es sei „aus
städtebaulichen Gründen nicht wünschenswert, die vorhandene
Gebäudestruktur“ in ihrer Ein- bis Dreigeschoßigkeit wieder herzustellen.
Stattdessen gelte es „Perspektiven für die städtebauliche Entwicklung des
Plangebietes“ und auch für den Investor aufzuzeigen.
Bislang hat die Behörde darauf verzichtet, das Bebauungsplanverfahren an
sich zu ziehen, so den Bezirk zu entmachten und das Bürgerbegehren damit
rechtlich auszuhebeln. Und auch, dass der Bezirk eine Veränderungssperre
auf den Weg gebracht hat, die den Abriss der alten Gebäude und damit auch
jeden Neubau zunächst verhindert, wertet die Initiative als „nicht ganz
schlechtes Zeichen“.
Doch damit ihr Bürgerbegehren „nicht für die Katz“ ist, mobilisiert die
Initiative zu der Planwerkstatt, die am kommenden Samstag high noon mit
einer Vor-Ort-Besichtigung am Spritzenplatz beginnt.
22 Jan 2017
## AUTOREN
Marco carini
## TAGS
Stadtentwicklung Hamburg
Gentrifizierung
Bürgerbegehren
Ottensen
Ottensen
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