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# taz.de -- Falsch Verdächtigter nach Lkw-Anschlag: Vorwürfe gegen die Polizei
> Naveed B. wurde nach dem Anschlag in Berlin festgenommen. Nach seiner
> Entlastung beschuldigt er nun die Polizei, ihn misshandelt zu haben.
Bild: Polizisten in der Nähe des Anschlagsortes
Islamabad dpa | Der unmittelbar nach dem Anschlag auf einen Berliner
Weihnachtsmarkt festgenommene und dann wieder freigelassene Pakistaner
Naveed B. beschuldigt die Polizei, misshandelt worden zu sein. [1][Das
schreibt die britische Zeitung The Guardian], die nach eigenen Angaben mit
dem zunächst Verdächtigten gesprochen hat.
„Er erinnert sich daran, dass zwei Polizisten die Hacken ihrer Schuhe in
seine Füße gruben und dass einer mit einer Hand großen Druck auf seinen
Nacken ausgeübt hat“, heißt es in dem Artikel. Als er sich später gegen
Fotos und Entkleidung gewehrt habe, hätten sie ihn geschlagen.
Laut Guardian hat B. mit dem Blatt gesprochen, um bekannter zu machen, dass
er unschuldig sei. Er fürchte in Deutschland um sein Leben, nachdem sein
Name im Zusammenhang mit dem Anschlag verbreitet worden sei. Außerdem sei
seine Familie in Pakistan von Sicherheitskräften kontaktiert worden. Es
habe Drohanrufe gegeben.
Der Mann stammt aus der armen und unruhigen Provinz Belutschistan. Dort
sind viele Extremistengruppen aktiv, unter anderem Separatisten, die für
mehr Unabhängigkeit kämpfen. Menschenrechtsaktivisten sagen, der Staat
lasse regelmäßig Menschen verschwinden. B. war laut Guardian für eine der
Gruppen für Belutschistans Unabhängigkeit politisch aktiv gewesen. Dafür
habe er Todesdrohungen erhalten.
Die Deutsche Presse-Agentur hatte berichtet, dass der Pakistaner nach der
Freilassung zu seinem Schutz an einen sicheren Ort gebracht worden war. Im
Artikel heißt es, er solle dort zwei weitere Monate bleiben. Er bekomme
Essen geliefert und müsse die Polizei benachrichtigen, wenn er hinausgehe.
30 Dec 2016
## LINKS
[1] https://www.theguardian.com/world/2016/dec/29/naveed-baloch-man-wrongly-arr…
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