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# taz.de -- Beratungen über Syrienkonflikt: Festnahmen nach Mord an Botschafter
> Der Mord am russischen Botschafter überschattet die Gespräche zur Lage in
> Syrien. Kurz nach dem Attentat fielen vor der US-Botschaft in Ankara
> Schüsse.
Bild: Treffen der Außenminister in Moskau im Schatten des Attentats auf den ru…
Moskau/Ankara dpa/rtr | Im Syrienkonflikt kommen die Außenminister aus
Russland, der Türkei und dem Iran an diesem Dienstag in Moskau zu
Beratungen über die Lage im Bürgerkriegsland zusammen. Es ist das erste
Treffen in diesem Format. Russland und der Iran sind Verbündete des
syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, während die Türkei gegen Assad ist
und Einfluss auf die syrische Opposition hat.
Überschattet werden die Verhandlungen von der Ermordung des russischen
Türkei-Botschafters Andrej Karlow am Montagabend in Ankara. Der Diplomat
war bei einer Ausstellungseröffnung von einem türkischen Polizisten von
hinten erschossen worden. Der Attentäter rief danach auf Türkisch unter
anderem „Vergesst nicht Aleppo“ und „Vergesst nicht Syrien“, bevor er v…
Spezialkräften getötet wurde. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu
sagte, es werde untersucht, welche Verbindungen der Attentäter gehabt habe.
Nach dem Mord in Ankara sind vor der dortigen US-Botschaft Schüsse
gefallen. Die Botschaft teilte am Dienstag mit, um 03.50 Uhr Ortszeit sei
eine Person auf das Haupttor der Vertretung in Ankara zugegangen und habe
Schüsse aus einer Waffe abgegeben. Niemand sei verletzt worden. Der Schütze
sei festgenommen worden. Die US-Botschaft in Ankara und die Konsulate in
Istanbul und Adana blieben wegen des Vorfalls am Dienstag geschlossen.
Die türkische Polizei hat nach Angaben von Staatsmedien mittlerweile sechs
Personen festgenommen. Die Eltern, die Schwester und zwei weitere Verwandte
des Attentäters seien in der westlichen Provinz Aydin in Gewahrsam genommen
worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag. Der
Mitbewohner des Attentäters in Ankara sei ebenfalls festgenommen worden.
## Russland wird Kampf gegen Terror verstärken
Bei dem Angreifer handelt es sich dem türkischen Präsident Recep Tayyip
Erdogan zufolge um einen 22-jährigen Polizisten, der nicht im Dienst war.
Die Präsidenten Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan bezeichneten das
Attentat als Provokation, die das bilaterale Verhältnis stören solle. „Wir
müssen wissen, wer die Hand des Mörders führte“, sagte Putin. Als Antwort
auf den Mord werde Russland seinen Kampf gegen den Terror verstärken. „Die
Banditen werden es zu spüren bekommen.“
Ankara und Moskau hatten sich zuletzt wieder deutlich angenähert, nach
einer Krise 2015. Damals hatte die Türkei einen russischen Kampfjet nahe
Syrien abgeschossen, der Kreml verhängte Sanktionen.
Bei den Syrien-Verhandlungen in Moskau planen Russland, die Türkei und der
Iran auch getrennte Gesprächsrunden der Außenminister und der
Verteidigungsminister der drei Länder. Russlands Außenminister Sergej
Lawrow sagte, das Treffen versammele jene Länder, die tatsächlich Einfluss
auf die Lage in Syrien hätten.
20 Dec 2016
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Russland
Schwerpunkt Syrien
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