# taz.de -- Mit der taz ins Kino: „Für Freunde, Fans, Feinde“ | |
> Die taz.bremen hat Geburtstag. Zum 30. laden wir die Stadt zu Sekt, | |
> Vorträgen und Filmen ein, die alle etwas mit Zeitungsmachen zu tun haben | |
Bild: Die taz.Bremen kennt Journalismus nur mit selbstbewussten Frauen, die auc… | |
taz: Lieber Benno, warum lädt eine Tageszeitung zum Geburtstag ins Kino? | |
Benno Schirrmeister: Aus Bequemlichkeit: Wir sind jetzt 30 und wollten | |
nicht zu viel Aufwand betreiben, und das konnten wir so für Freunde, Fans, | |
Feinde organisieren. Außerdem schauen alle unsere RedakteurInnen gerne | |
Filme, und viele Filme haben Journalismus und sogar ausdrücklich Zeitung | |
zum Thema. | |
Welche Rolle spielen JournalistInnen im Film? | |
In den Filmen, die wir zeigen, sind sie Helden, die einer Berufung | |
nachgehen. Laut einer aktuellen Studie ist die Darstellung von Journalisten | |
in Filmen des öffentlichen Rundfunks überraschend negativ. Das kann man | |
sogar im „Tatort“ von Radio Bremen nachvollziehen: Journalisten behindern | |
dort als miese, schleimige Schnüffler die Polizeiarbeit. Dieser | |
polizeiinduzierte Blick befremdet mich. Wir wollen dem etwas mit dem Kino | |
entgegen setzen. | |
Welche Filme zeigt die taz.bremen denn? | |
Weil wir eine Party machen wollen und Unterhaltung im Vordergrund steht, | |
zeigen wir zwei Spielfilme und nur eine Doku. Nach dem Sektempfang um 18 | |
Uhr läuft der Oscar-prämierte Recherche-Porno „Spotlight“ und um 22 Uhr | |
zeigen wir „His Girl Friday“, eine fabelhafte Screwball-Komödie mit Cary | |
Grant aus dem Jahr 1940. Am Nachmittag läuft der preisgekrönte | |
Dokumentarfilm „Ein Artikel zu viel“ über die 2006 ermordete | |
Kreml-Kritikerin Anna Politkowskaja, der zeigt, dass wir hier auf hohem | |
Niveau klagen: Lebensbedrohlich ist unser Job hierzulande nur in den | |
allerseltensten Fällen. | |
Kommen Stargäste? | |
Wir haben keine Stars, nur Freunde: Wir freuen uns, dass Kathrin Gottschalk | |
kommt, die stellvertretende Chefredakteurin, die sich sehr für Lokales | |
interessiert und stark macht. Sie wird ein paar Worte sagen. Ebenso | |
glücklich sind wir darüber, dass wir den emeritierten Professor für | |
Osteuropa-Geschichte, Wolfgang Eichwede, für eine kurze Einführung zur | |
Politkowskaja-Doku gewinnen konnten. | |
Wieso ist Lokaljournalismus so wichtig? | |
Er ist Real-Life-Journalismus. Die Geschichten passieren tatsächlich | |
irgendwo. Man geht raus und redet mit Leuten und kann etwas verändern. | |
Deswegen ist er nicht verzichtbar. Aber er kann auch daneben gehen, wenn er | |
in der Routine erstarrt. | |
Was ist das Besondere an der taz.bremen? | |
Die taz.bremen hat immer investigativ gearbeitet, hat aber auch immer Lust | |
an kreativen Lösungen gehabt – auch innerhalb des taz-Kosmos ist sie etwas | |
Besonders. Deswegen arbeite ich hier sehr gerne. | |
2 Dec 2016 | |
## AUTOREN | |
Gareth Joswig | |
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