# taz.de -- Griechische Syriza-Regierung: Tsipras bildet Kabinett um | |
> Syriza befindet sich im Umfragetief, der Druck der Sparmaßnahmen wird | |
> stärker. Ministerpräsident Tsipras reagiert mit einer umfassenden | |
> Regierungsumbildung. | |
Bild: Alexis Tsipras auf dem Syriza-Parteitag im Oktober | |
ATHEN ap | Unter dem Druck sinkender Beliebtheitswerte hat der griechische | |
Ministerpräsident Alexis Tsipras sein Kabinett umfassend umgebildet. | |
Insgesamt berief er am Freitagabend 49 neue Mitglieder in seine Regierung, | |
die am Samstag vereidigt werden sollen. | |
Finanzminister Euklid Tsakalotos, der für die Verhandlungen mit den | |
internationalen Gläubigern zuständig ist, behält sein Amt. Im Bemühen um | |
einen verbesserten Umgang mit der Flüchtlingskrise wurde indes Ioannis | |
Mouzalas, bisher Vize-Migrationsminister, an die Spitze eines eigens | |
geschaffenen Migrationsministeriums berufen. Nach einer Reihe von | |
Grenzschließungen entlang der Balkanroute sitzen mehr als 60.000 | |
Flüchtlinge und Migranten in Griechenland fest. | |
Tsipras tauschte auch Bildungs- und Religionsminister Nikos Filis aus, der | |
auf Kriegsfuß mit der mächtigen Griechisch-Orthodoxen Kirche gestanden | |
hatte. Neuer Energieminister wird George Stathakis, der bisher das | |
Entwicklungsministerium geleitet hatte. Dessen Posten übernimmt nun der in | |
den USA ausgebildete Wirtschaftsprofessor Dimitri Papadimitriou, wie | |
Regierungssprecherin Olga Gerovasili mitteilte. | |
Die 2015 wiedergewählte linke Regierungspartei Syriza steckt seit geraumer | |
Zeit im Umfragetief: Die größte Oppositionspartei, die konservative Nea | |
Dimokratia, liegt nach einer Erhebung aus der vergangenen Woche mit einem | |
Vorsprung von 24 Prozent vor Syriza. 91 Prozent der Befragten gaben an, mit | |
der Regierung unzufrieden zu sein. Der Unmut geht auf neue Lohnkürzungen | |
und Steuererhöhungen zurück, die die internationalen Gläubiger des | |
pleitebedrohten Landes für Rettungspakete verlangen. Die Einschnitte setzen | |
aber vor allem Normalbürgern zu. | |
5 Nov 2016 | |
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