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# taz.de -- Korruptionsvorwürfe gegen Jacob Zuma: Südafrikas Präsident unter…
> Laut einem Bericht gibt es klare Hinweise, dass Zuma Unternehmen
> unzulässigen Einfluss auf den Staat gewährt hat. Demonstranten fordern
> seinen Rücktritt.
Bild: Klare Botschaft in Pretoria
Pretoria dpa | Südafrikas Präsident Jacob Zuma gerät wegen neuer
Korruptionsvorwürfe weiter unter Druck. Es gibt klare Hinweise, dass der
Staatschef befreundeten Unternehmern unzulässig Einfluss auf die Ernennung
von Ministern und Top-Managern in staatlichen Unternehmen ermöglicht hat,
wie es in einem am Mittwoch veröffentlichten Untersuchungsbericht der
unabhängigen Anti-Korruptionsbehörde hieß.
Der Präsident müsse nun innerhalb eines Monats die Einrichtung einer
unabhängigen und schlagkräftigen Untersuchungskommission anordnen, um die
Vorwürfe weiter aufzuklären, hieß es. Zuma hatte zunächst versucht, die
Veröffentlichung des Berichts gerichtlich zu verhindern, zog seinen Antrag
jedoch am Mittwoch wieder zurück. Zuma werde den Bericht nun prüfen,
erklärte sein Sprecher.
Zuma soll mit den ihm befreundeten Gupta-Brüdern im vergangenen Jahr
Einfluss auf die Benennung des damaligen Finanzministers Des Van Rooyen
gewährt haben. Nach öffentlichem Entsetzen und dem Einbrechen der
Landeswährung musste Zuma ihn nach wenigen Tagen wieder entlassen. Van
Rooyens Mobiltelefon wurde vor seiner Ernennung mindestens sieben Mal auf
dem Gelände der Gupta-Villa in Johannesburg geortet, wie es in dem Bericht
hieß. Dies sei ungewöhnlich, da Van Rooyen zu dem Zeitpunkt Abgeordneter im
Parlament in Kapstadt war.
Die Brüder Ajay, Atul and Rajesh Gupta betreiben in Südafrika verschiedene
Unternehmen, unter anderem im Minen- und Energiebereich. Medienberichten
zufolge beschäftigen sie etwa 10 000 Menschen. Auch auf die Besetzung von
Posten beim staatlichen Stromversorger Eskom sollen die drei Gupta-Brüder
Einfluss gehabt haben. Mindestens ein Geschäft von Guptas Unternehmen mit
Eskom erscheint der Untersuchung zufolge mindestens fragwürdig. Jacob Zumas
Sohn ist zudem Miteigentümer einer der Firmen der Guptas.
## Luxussanierung auf Staatskosten
Kurz vorher hatten in Pretoria tausende Demonstranten wegen der anhaltenden
Korruptionsvorwürfe Zumas Rücktritt gefordert. Unter dem Motto „Es reicht“
und „Demokratie verteidigen“ marschierten Anhänger der Opposition am
Mittwoch zum Regierungssitz. Auch prominente Geistliche, Unternehmer und
einige Veteranen der Regierungspartei ANC forderten Zuma zum Rücktritt auf.
Sicherheitskräfte setzten gegen einige Demonstranten der
linkspopulistischen Partei EFF auch Wasserwerfer ein und feuerten
Gummigeschosse, wie der Nachrichtensender eNCA berichtete.
Zuma steht seit Jahren unter Druck, weil er sein Privatanwesen im südlichen
Nkandla auf Staatskosten luxuriös ausbauen ließ. Erst als das
Verfassungsgericht ihm dieses Jahr de facto Rechtsbruch vorwarf, willigte
er ein, einen Teil der Kosten zurückzuerstatten.
3 Nov 2016
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