| # taz.de -- WWF-Studie über den Zustand der Welt: Massenauslöschung von Wirbe… | |
| > Die Zahl der Wirbeltiere auf der Erde ist seit 1970 um drei Fünftel | |
| > gesunken. Schuld daran hat der Mensch, sagen Forscher_innen. | |
| Bild: Nashörner sind vom Aussterben bedroht – Schuld ist der Mensch | |
| Paris afp | Die ungebremste Expansion des Menschen auf der Erde hat | |
| zerstörerische Folgen für die anderen Bewohner des Planeten: Einer am | |
| [1][Donnerstag veröffentlichten Langzeitstudie] zufolge ist die Zahl der | |
| Wirbeltiere auf der Erde seit 1970 um fast drei Fünftel zurückgegangen. Die | |
| Fauna des Planeten schwinde „in beispiellosem Tempo“, sagte der | |
| Generaldirektor der Umweltschutzorganisation WWF International, welche die | |
| Untersuchung gemeinsam mit der Zoological Society of London erstellt hat. | |
| Der von den Forschern dokumentierte Rückgang betrifft Säugetiere, Fische, | |
| Vögel, Amphibien und Reptilien. Parallel zum Verschwinden vieler Tiere hat | |
| sich die Zahl der Menschen seit 1960 auf 7,4 Milliarden verdoppelt. | |
| Die Studienautoren nennen fünf wichtige Gründe für das Sinken der | |
| Tierzahlen: Der Mensch mache den Tieren den Lebensraum streitig. Er jage | |
| und fische zu viel. Er verschmutze den Lebensraum. Zudem würden Spezies in | |
| fremde Lebensräume eingeführt, wo sie großen Schaden anrichteten. Außerdem | |
| verbreiteten sich Krankheiten unter den Tieren. | |
| Die Forscher setzten die derzeitige Entwicklung in eine lange zeitliche | |
| Perspektive: In den vergangenen fünfhundert Millionen Jahren habe es auf | |
| der Erde nur fünf so genannte „Massenauslöschungsperioden“ gegeben; derze… | |
| erlebe der Planet durch das Einwirken des Menschen seine sechste. Eine | |
| solche „Massenauslöschungsperiode“ sei dann gegeben, wenn eine Tierart | |
| tausend mal schneller zurückgehe, als das unter normalen Bedingungen | |
| geschehen könnte. | |
| ## 40 Prozent weniger Meeresbewohner | |
| Für die Erhebung hatten die Wissenschaftler über viele Jahre rund um den | |
| Globus rund 14.000 Populationen von 3700 verschiedenen Tierarten beobachtet | |
| und gezählt. Den stärksten Rückgang der Tierzahlen beobachteten sie in | |
| Süßgewässern wie Seen, Flüssen und Sümpfen. Die Populationen der 881 | |
| beobachteten Arten hätten sich in diesen Lebensräumen zwischen 1970 und | |
| 2012 um 81 Prozent verringert. | |
| Die Zahl der Ozeanbewohner sei im gleichen Zeitraum um 40 Prozent | |
| zurückgegangen, vor allem wegen Überfischung. Die Populationen der | |
| Wirbeltiere an Land zu um 38 Prozent geschrumpft. | |
| Die Befunde der Studie „Living Planet“ seien „ein Weckruf, um die Erholung | |
| dieser Populationen voranzutreiben“, erklärte der Forschungsdirektor der | |
| Zoological Society of London, Ken Norris. | |
| 27 Oct 2016 | |
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