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# taz.de -- BVV Friedrichshain-Kreuzberg: Verhalten zufrieden
> Anwohner und Bezirksverordnete von Grünen, SPD und Piraten warten mit
> Spannung auf die Auszählung der Erststimmen.
Bild: Hans-Christian Ströbele, hier gemeinsam mit Daniel Wesener (Grüne) bei …
Normalerweise tagt in dem holzgetäfelten Saal aus den 50er Jahren das
Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg. Heute ist es zum Wahlstudio
umfunktioniert. Über eine Großleinwand flimmern die Ergebnisse. Anwohner
und Bezirksverordnete von Grünen, SPD und Piraten sind da. Auch der
Baustadtrat Hans Panhoff (Grüne) und die grünen Landtagsabgeordneten Canan
Bayram, Turgut Altug und Clara Herrmann.
Bei den Wahlen 2011 haben fünf grüne Abgeordnete in
Friedrichshain-Kreuzberg ein Direktmandat geholt, darunter auch Bayram und
Altug. Jetzt warten alle mit Spannung auf die Auszählung der Erststimmen
und das Bezirksergebnis.
Auf Landesebene haben die Grünen sich mit 15,5 Prozent leicht
verschlechert. Ab 19.30 Uhr flimmern erste Auszählungsergebnisse der
Wahlkreise über die Leinwand. Noch handelt es sich nur um
Zwischenergebnisse, aber es sieht gut aus. Die Grünen Abgeordneten Bayram,
Altug und Katrin Schmidberger und Marianne Burkert-Eulitz liegen klar vor.
Die Zuschauer quittieren die Ergebnisse mit Applaus. Für Clara Herrmann
sieht es dagegen schlecht aus.
Bierflaschen stehen auf den Tischen, einige Politiker trinken Wasser, Sekt
und Rotwein aus Pappbechern. Ein Kind schreit, die Anlage versagt, es ist
ein Kommen und Gehen. Die Grünenabgeordnete Heidi Kosche schaut gebannt auf
den Bildschirm. Sie ist nach dieser Legislaturperiode ausgeschieden und hat
ihren Wahlkreis 1 rund um den Bergmannkiez an Schmidberger vererbt.
Auch Dirk Behrendt (Grüne), Wahlkreis 2 (Wrangelkiez, Graefekiez,
Reichekiez), hat nicht wieder kandidiert. 2011 hatte er mit 49,7 Prozent
Berlinweit das beste Ergebnis in allen Wahlkreisen eingefahren. Ihn hat nun
Burkert-Eulitz beerbt.
Kurz nach 20 Uhr erscheint auch die grüne Bezirksbürgermeisterin Monika
Herrmann. Zeitungen hatten geschrieben, dass sie als Spitzenkandidatin für
die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) 40 Prozent holen
will. Herrmann dementiert. „Ich habe nie eine Zahl gesagt“. Behrendt
flaniert am Tisch vorbei und sagt mit Blick auf das vorläufige
Stimmergebnis voraus: „Das reicht für drei grüne Stadträte“.
Hans-Christian Ströbele, in Friedrichshain-Kreuzberg direkt gewählter
grüner Bundestagsabgeordneter, zieht eine verhalten positive Bilanz, auch
mit Blick auf die einstelligen AfD-Ergebnisse im Bezirk: „Kreuzberg steht
und Friedrichshain auch.“
Um 20.26 Uhr sind 28 Prozent der Stimmen für die BVV ausgezählt: Danach
stehen die SPD bei 17,7 Prozent, die CDU bei 7,8 Prozent, die Grünen bei
31,2 Prozent, die Linke bei 21,2 Prozent, die Piraten bei 4,7 Prozent, die
FDP bei 3,2 Prozent und die AFD bei 6,8 Prozent. Vom Podium kommt die
Durchsage: „Was man hier nicht sehen kann. Die Partei zieht wahrscheinlich
mit 5 Prozent in die BVV ein. Dann wären sie stärker als die Piraten“.
Trotzdem, es sind erst 28 Prozent der Wählerstimmen ausgezählt. Bei der
BVV-Wahl 2011 hatten die Grünen 35,5 Prozent, die SPD 20,8 Prozent, die
Linke 12,5 Prozent, die Piraten 14,3 Prozent und die CDU 7,9 Prozent
geholt.
Und dann kommt noch eine niederschmetternde Durchsage. In Lichtenberg sind
für die BVV 138 von 233 Prozent der Stimmen ausgezählt. Die AfD ist dort
derzeit mit 21,4 Prozent zweitstärkste Kraft nach den Linken (29,4
Prozent).
18 Sep 2016
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
Monika Herrmann
Berlinwahl 2016
Grüne Berlin
Schwerpunkt AfD in Berlin
Abgeordnetenhauswahlen 2016
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